In diesem Abschnitt wird eine IPQoS-Konfigurationsdatei vorgestellt, mir deren Hilfe Ihnen gezeigt wird, wie eine Konfiguration für einen Premium-Webserver erstellt wird. Dann wird gezeigt, wie eine vollständig andere Serviceebene in einer Konfigurationsdatei für einen Server erstellt wird, der als Host für persönliche Websites dient. Beide Server sind Teil des Netzwerkbeispiels, das in Abbildung 33–4 vorgestellt wurde.
Die folgende Konfigurationsdatei definiert IPQoS-Aktivitäten für den Server Goldweb. Dieser Server dient als Host für die Website von Goldco, einem Unternehmen, das eine Premium-SLA erworben hat.
fmt_version 1.0 action { module ipgpc name ipgpc.classify params { global_stats TRUE } class { name goldweb next_action markAF11 enable_stats FALSE } class { name video next_action markEF enable_stats FALSE } filter { name webout sport 80 direction LOCAL_OUT class goldweb } filter { name videoout sport videosrv direction LOCAL_OUT class video } } action { module dscpmk name markAF11 params { global_stats FALSE dscp_map{0-63:10} next_action continue } } action { module dscpmk name markEF params { global_stats TRUE dscp_map{0-63:46} next_action acct } } action { module flowacct name acct params { enable_stats TRUE timer 10000 timeout 10000 max_limit 2048 } }
Die folgende Konfigurationsdatei definiert IPQoS-Aktivitäten für den Server Userweb. Dieser Server dient als Host für Privatkunden mit kostengünstigen oder Beste Leistung-SLAs. Diese Serviceebene garantiert den besten Service, der einem Beste Leistung-Kunden bereitgestellt werden kann, nachdem das IPQoS-System den Datenverkehr von Kunden mit teureren SLAs verarbeitet hat.
fmt_version 1.0 action { module ipgpc name ipgpc.classify params { global_stats TRUE } class { name Userweb next_action markAF12 enable_stats FALSE } filter { name webout sport 80 direction LOCAL_OUT class Userweb } } action { module dscpmk name markAF12 params { global_stats FALSE dscp_map{0-63:12} next_action continue } }
Sie können Ihre erste IPQoS-Konfigurationsdatei in einem beliebigen Verzeichnis erstellen. Wählen Sie das Verzeichnis, das Sie am einfachsten verwalten können. Die Aufgaben in diesem Kapitel verwenden das /var/ipqos als Speicherort für die IPQoS-Konfigurationsdateien. Im folgenden Verfahren wird das interne Segment der IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt, die in Beispiel 34–1 eingeführt wurde.
Achten Sie beim Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei darauf, die action-Anweisung und -Klausel mit geschweiften Klammen zu beginnen und zu beenden ({ }). Ein Beispiel für die Verwendung der Klammern finden Sie in Beispiel 34–1.
Melden Sie sich beim Premium-Webserver an und erstellen Sie eine neue IPQoS-Konfigurationsdatei mit der Erweitung .qos.
Jede IPQoS-Konfigurationsdatei muss mit der Versionsnummer fmt_version 1.0 als erste unkommentierte Zeile beginnen.
Nach dem Eröffnungsparameter muss die erste action-Anweisung folgen, die den generischen IP-Classifier ipgpc konfiguriert.
Diese erste Aktion beginnt die Baumstruktur der action-Anweisungen, aus denen sich die IPQoS-Konfigurationsdatei zusammensetzt. Die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos beginnt z. B. mit der ersten action-Anweisung, die den ipgpc-Classifier aufruft.
fmt_version 1.0 action { module ipgpc name ipgpc.classify |
Beginnt die IPQoS-Konfigurationsdatei.
Beginnt die action-Anweisung.
Konfiguriert den ipgpc-Classifier als die erste Aktion in der Konfigurationsdatei.
Definiert den Namen der action-Anweisung des Classifiers, der stets ipgpc.classify lauten muss.
Ausführliche syntaktische Informationen zu den action-Anweisungen finden Sie unter action-Anweisung und in der Manpage ipqosconf(1M).
Fügen Sie eine params-Klausel mit dem Statistik-Parameter global_stats hinzu.
params { global_stats TRUE } |
Mit dem Parameter global_stats TRUE in der ipgpc.classify-Anweisung können Sie das Erfassen von Statistiken für diese Aktion aktivieren. global_stats TRUE aktiviert darüber hinaus das Erfassen von Statistiken pro Klasse, wenn eine Klassenklauseldefinition enable_stats TRUE angibt.
Das Aktivieren der Statistiken verbessert die Leistung. Vielleicht möchten Sie Statistiken zu der neuen IPQoS-Konfigurationsdatei erfassen, um zu prüfen, ob die IPQoS ordnungsgemäß arbeitet. Später können Sie das Erfassen von Statistiken deaktivieren, indem Sie das Argument von global_stats zu FALSE ändern.
Globale Statistiken sind nur ein Parametertyp, den Sie in einer params-Klausel definieren können. Sytaktische and sonstige Details zu den params-Klauseln finden Sie unter params-Klausel und in der Manpage ipqosconf(1M).
Definieren Sie eine Klasse, die den Datenverkehr identifiziert, der für den Premium-Server bestimmt ist.
class { name goldweb next_action markAF11 enable_stats FALSE } |
Diese Anweisung wird als class-Klausel bezeichnet. Eine class-Klausel hat den folgenden Inhalt.
Erstellt die Klasse goldweb, um den Datenverkehr zu identifizieren, der für den Server Goldweb bestimmt ist.
Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der goldweb-Klasse an die action-Anweisung markAF11 zu übergeben. Die action-Anweisung markAF11 ruft den Marker dscpmk auf.
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die Klasse goldweb. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.
Ausführliche Informationen zur Syntax der class-Klausel finden Sie unter class-Klausel und in der Manpage ipqosconf(1M).
Definieren Sie eine Klasse, die eine Anwendung kennzeichnet, die Weiterleitungen mit der höchsten Priorität aufweist.
class { name video next_action markEF enable_stats FALSE } |
Erstellt die Klasse video, um Streaming Video-Datenverkehr zu identifizieren, der vom Server Goldweb ausgeht.
Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der video-Klasse an die markEF-Anweisung zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat. Die Anweisung markEF ruft den Marker dscpmk auf.
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die Klasse video. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.
Informationen zum Definieren von Filtern für die gerade erstellte Klasse finden Sie unter So definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Erstellen einer weiteren class-Klausel für die Konfigurationsdatei finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.
Im nächsten Verfahren wird gezeigt, wie Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei definieren.
Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie die Datei bereits erstellt und mit der Definition der Klassen begonnen haben. Mit den folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos erweitert, die Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen erstellt haben.
Achten Sie beim Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei darauf, jede class- und filter-Klausel mit geschweiften Klammen zu beginnen und zu beenden ({ }). Ein Beispiel für die Verwendung der Klammern finden Sie in Beispiel 34–1.
Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei und suchen Sie das Ende der letzten von Ihnen definierten Klasse.
Bei dem IPQoS-konformen Server Goldweb beginnen Sie z. B. hinter der class-Klausel, die Sie in /var/ipqos/Goldweb.qos erstellt haben:
class { name video next_action markEF enable_stats FALSE } |
Definieren Sie eine filter-Klausel, um den abgehenden Datenverkehr vom IPQoS-System auszuwählen.
filter { name webout sport 80 direction LOCAL_OUT class goldweb } |
Benennt den Filter mit webout.
Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Port 80 aus, dem bekannten Port für HTTP (Web)-Verkehr.
Wählt außerdem Verkehr aus, der vom lokalen System abgeht.
Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse goldweb.
Syntaktische und ausführliche Informationen zur filter-Klausel in der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter filter-Klausel.
Definieren Sie eine filter-Klausel, um den Streaming Video-Datenverkehr vom IPQoS-System auszuwählen.
filter { name videoout sport videosrv direction LOCAL_OUT class video } |
Benennt den Filter mit videoout.
Wählt Datenverkehr mit einem Ursprungs-Port von videosrv aus, ein zuvor definierter Port für die Streaming Video-Anwendung auf diesem System.
Wählt außerdem Verkehr aus, der vom lokalen System abgeht.
Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse video.
Informationen zum Definieren des Weiterleitungsverhalten für die Markermodule finden Sie unter So definieren Sie das Weiterleiten von Datenverkehr in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Definieren der Flusskontrolle-Parameter für die Metermodule finden Sie unter So konfigurieren Sie die Verkehrssteuerung in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Aktivieren der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So übernehmen Sie eine neue Konfigurationen für die IPQoS-Kernel-Module.
Informationen zum Definieren von zusätzlichen Filtern finden Sie unter So definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Erstellen von Klassen für Verkehrswerte von Anwendungen finden Sie unter So konfigurieren Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver.
Im nächsten Verfahren wird gezeigt, wie Sie das Weiterleiten von Datenverkehr definieren, indem Sie Per-Hop-Behaviors für eine Klasse in die IPQoS-Konfigurationsdatei einfügen.
Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie bereits eine IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt und Klassen und Filter definiert haben. Mit den folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos aus Beispiel 34–1 erweitert.
In diesem Verfahren wird gezeigt, wie Sie Weiterleitung von Datenverkehr mithilfe des Markermoduls dscpmk konfigurieren. Informationen zum Weiterleiten von Datenverkehr in VLAN-Systemen mithilfe des Markers dlclosmk finden Sie unter Verwenden des Markers dlcosmk mit VLAN-Geräten.
Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei und suchen Sie das Ende des letzten von Ihnen definierten Filters.
Bei dem IPQoS-konformen Server Goldweb beginnen Sie z. B. hinter der filter-Klausel, die Sie in /var/ipqos/Goldweb.qos erstellt haben:
filter { name videoout sport videosrv direction LOCAL_OUT class video } } |
Beachten Sie, dass sich diese filter-Klausel am Ende action-Anweisung des ipgpc-Classifiers befindet. Aus diesem Grund benötigen Sie eine schließende geschweifte Klammer, um den Filter zu beenden und eine zweite schließende geschweifte Klammer, um die action-Anweisung zu beenden.
Rufen Sie den Marker mit der folgenden action-Anweisung auf.
action { module dscpmk name markAF11 |
Ruft das Markermodul dscpmk auf.
Benennt die action -Anweisung mit markAF11.
Die zuvor definierte Klasse goldweb umfasst eine next_action markAF11-Anweisung. Diese Anweisung sendet Verkehrswerte an die action-Anweisung markAF11, nachdem der Classifier die Verarbeitung beendet hat.
Definieren Sie Aktionen, die der Marker am Verkehrswert durchführen soll.
params { global_stats FALSE dscp_map{0-63:10} next_action continue } } |
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die Marker action-Anweisung markAF11. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken erfasst.
Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse goldweb, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 10 zu.
Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für die Pakete der Datenverkehrsklasse goldweb erforderlich sind, und dass diese Pakete in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren können.
Der DSCP 10 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 10 (binär 001010) zu setzen. Dieser Codepoint kennzeichnet, dass Pakete der Verkehrsklasse goldweb dem Per-Hop-Behavior AF11 unterliegen. AF11 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 10 einen low-drop-Service mit hoher Priorität erhalten. Somit erhält abgehender Datenverkehr für Premium-Kunden auf Goldweb die höchste Priorität, die für das Assured Forwarding (AF) PHB verfügbar ist. Eine Liste der möglichen DSCPs für AF finden Sie in Tabelle 37–2.
Starten Sie eine weitere Marker action-Anweisung.
action { module dscpmk name markEF |
Ruft das Markermodul dscpmk auf.
Benennt die action-Anweisung mit markEF.
Definieren Sie Aktionen, die der Marker am Verkehrswert durchführen soll.
params { global_stats TRUE dscp_map{0-63:46} next_action acct } } |
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die video-Klasse, die Streaming Video-Pakete auswählt.
Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse video, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 46 zu.
Weist das dscpmk-Modul an, Pakete der video-Klasse an die action-Anweisung acct weiterzuleiten, nachdem dscpmk die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat. Die action-Anweisung acct ruft das flowacct-Modul auf.
Der DSCP 46 weist das dscpmk-Modul an, alle Einträge in der dscp-Map im DS-Feld auf den Dezimalwert 46 (binär 101110) zu setzen. Dieser Codepoint kennzeichnet, dass Pakete der Verkehrsklasse video dem Per-Hop-Behavior Expedited Forwarding (EF) unterliegen.
Der empfohlene Codepoint für EF ist 46 (binär 101110). Andere DSCPs weisen einem Paket AF PHBs zu.
Das EF PHB garantiert, dass Pakete mit einem DSCP von 46 von IPQoS- und Diffserv-konformen Systemen die höchste Prioritätsstufe erhalten. Streaming-Anwendungen erfordern einen Service mit höchster Priorität. Dies ist der Grund, warum Streaming-Anwendungen die EF PHBs in der QoS-Richtlinie zugeordnet sind. Weitere Einzelheiten zum Expedited Forwarding PHB finden Sie unter Expedited Forwarding (EF) PHB.
Fügen Sie die gerade erstellten DSCPs zu den entsprechenden Dateien auf dem Diffserv-Router hinzu.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter So konfigurieren Sie einen Router in einem IPQoS-konformen Netzwerk.
Informationen zum Erfassen von Flow Accounting-Statistiken bei Verkehrswerten finden Sie unter So aktivieren Sie das Accounting für eine Klasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Definieren des Weiterleitungsverhalten für die Markermodule finden Sie unter So definieren Sie das Weiterleiten von Datenverkehr in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Definieren der Flusskontrolle-Parameter für die Metermodule finden Sie unter So konfigurieren Sie die Verkehrssteuerung in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Aktivieren der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So übernehmen Sie eine neue Konfigurationen für die IPQoS-Kernel-Module.
Informationen zum Definieren von zusätzlichen Filtern finden Sie unter So definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Informationen zum Erstellen von Klassen für Verkehrswerte von Anwendungen finden Sie unter So konfigurieren Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver.
Hier wird gezeigt, wie Sie das Accounting für eine Datenverkehrsklasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei aktivieren. In dem Verfahren wird gezeigt, wie Sie das Flow Accounting für die video-Klasse definieren, die unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen eingeführt wurde. Diese Klasse wählt Streaming Video-Datenverkehr aus, der im Rahmen einer Premium-SLA eines Kunden berechnet werden muss.
Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie bereits eine IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt und Klassen, Filter, Meteraktionen (sofern anwendbar) und Markerungsoptionen (sofern anwendbar) erstellt haben. Mit den folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos aus Beispiel 34–1 erweitert.
Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei und suchen Sie das Ende der letzten von Ihnen definierten action-Anweisung.
Bei dem IPQoS-konformen Server Goldweb beginnen Sie z. B. hinter der action-Anweisung markEF in der Datei /var/ipqos/Goldweb.qos.
action { module dscpmk name markEF params { global_stats TRUE dscp_map{0-63:46} next_action acct } } |
Beginnen Sie eine action-Anweisung, mit der das Flow Accounting aufgerufen wird.
action { module flowacct name acct |
Ruft das Flow Accounting-Modul flowacct auf.
Benennt die action-Anweisung mit acct
Definieren Sie eine params-Klausel, um das Accounting in der Datenverkehrsklasse zu steuern.
params { global_stats TRUE timer 10000 timeout 10000 max_limit 2048 next_action continue } } |
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die video-Klasse, die Streaming Video-Pakete auswählt.
Gibt die Dauer des Intervalls in Millisekunden an, in dem die Flow-Tabelle nach abgelaufenen Flows gescannt wird. Bei diesem Parameter lautet das Intervall 10.000 ms.
Gibt das Mindestintervall für den Timeout-Wert an. Ein Flow „läuft ab“ (times out), wenn die Pakete für den Flow nicht innerhalb eines Timeout-Intervalls erfasst werden. Bei diesem Parameter laufen die Pakete nach 10.000 ms ab.
Richtet die Höchstzahl der aktiven Flow-Datensätze in der Flow-Tabelle für diese Aktionsinstanz ein.
Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für die Pakete der Datenverkehrsklasse video erforderlich sind, und dass diese Pakete in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren können.
Das flowacct-Modul erfasst Statistiken zu den Paket-Flows einer bestimmten Klasse, bis ein festgelegter timeout-Wert erreicht ist.
Informationen zur Konfiguration der Per-Hop-Behaviors auf einem Router finden Sie unter So konfigurieren Sie einen Router in einem IPQoS-konformen Netzwerk.
Informationen zum Aktivieren der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter So übernehmen Sie eine neue Konfigurationen für die IPQoS-Kernel-Module.
Informationen zum Erstellen von Klassen für Verkehrswerte von Anwendungen finden Sie unter So konfigurieren Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver.
Die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Beste Leistung-Webserver unterscheidet sich nur wenig von einer IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Premium-Webserver. Als Beispiel wird im folgenden Verfahren die Konfigurationsdatei aus Beispiel 34–2 verwendet.
Melden Sie sich beim Beste Leistung-Webserver an.
Erstellen Sie eine neue IPQoS-Konfigurationsdatei mit der Erweiterung qos.
fmt_vesion 1.0 action { module ipgpc name ipgpc.classify params { global_stats TRUE } |
Die Datei /var/ipqos/userweb.qos muss mit dem Teil einer action-Anweisung beginnen, die den ipgpc-Classifier aufruft. Darüber hinaus umfasst die action-Anweisung eine params-Klausel, um die Erfassung von Statistiken zu aktivieren. Eine Beschreibung dieser action-Anweisung finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.
Definieren Sie eine Klasse, die den Datenverkehr identifiziert, der für den Beste Leistung-Server bestimmt ist.
class { name userweb next_action markAF12 enable_stats FALSE } |
Erstellt eine Klasse mit der Bezeichnung userweb zum Weiterleiten von Webverkehr von Benutzern.
Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der userweb-Klasse an die action-Anweisung markAF12 zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat. Die action-Anweisung markAF12 ruft den dscpmk-Marker auf.
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die userweb-Klasse. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.
Eine Beschreibung der class-Klausel finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.
Definieren Sie eine filter-Klausel, um den Verkehrswert für die userweb-Klasse auszuwählen.
filter { name webout sport 80 direction LOCAL_OUT class userweb } } |
Benennt den Filter mit webout.
Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Port 80 aus, dem bekannten Port für HTTP (Web)-Verkehr.
Wählt außerdem Verkehr aus, der vom lokalen System abgeht.
Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse userweb.
Eine Beschreibung der filter-Klausel finden Sie unter So definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei.
Beginnen Sie die action-Anweisung, um den dscpmk-Marker aufzurufen.
action { module dscpmk name markAF12 |
Ruft das Markermodul dscpmk auf.
Benennt die action -Anweisung mit markAF12.
Die zuvor definierte Klasse userweb umfasst eine next_action markAF12-Anweisung. Diese Anweisung sendet Verkehrswerte an die action-Anweisung markAF12, nachdem der Classifier die Verarbeitung beendet hat.
Definieren Sie die Parameter für den Marker, die bei der Verarbeitung des Verkehrswerts verwendet werden.
params { global_stats FALSE dscp_map{0-63:12} next_action continue } } |
Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die markAF12 Marker action-Anweisung. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken erfasst.
Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse userweb, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 12 zu.
Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für die Pakete der Datenverkehrsklasse userweb erforderlich sind, und dass diese Pakete in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren können.
Der DSCP 12 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 12 (binär 001100) zu setzen. Dieser Codepoint kennzeichnet, dass Pakete der Verkehrsklasse userweb dem Per-Hop-Behavior AF12 unterliegen. AF12 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 12 einen medium-drop-Service mit hoher Priorität erhalten.
Nachdem Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei vollständig erstellt haben, übernehmen Sie die Konfiguration.
Informationen zum Hinzufügen von Klassen und der Konfiguration von Verkehrswerten anderer Anwendungen finden Sie unter So konfigurieren Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver.
Informationen zur Konfiguration der Per-Hop-Behaviors auf einem Router finden Sie unter So konfigurieren Sie einen Router in einem IPQoS-konformen Netzwerk.
Informationen zum Aktivieren der IPQoS-Konfigurationsdateien finden Sie unter So übernehmen Sie eine neue Konfigurationen für die IPQoS-Kernel-Module.