Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Kapitel 34 Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei (Aufgaben)

In diesem Kapitel wird gezeigt, wie Sie IPQoS-Konfigurationsdateien erstellen. Die folgenden Themen behandelt.

In diesem Kapitel wird davon ausgegangen, dass Sie eine vollständige QoS-Richtlinie definiert haben und bereit sind, diese Richtlinie als Basis für die IPQoS-Konfigurationsdatei zu verwenden. Anweisungen zur Planung einer QoS-Richtlinie finden Sie unter Planen der Quality of Service-Richtlinie.

Definieren einer QoS-Richtlinie in der IPQoS-Konfigurationsdatei (Übersicht der Schritte)

In der folgenden Tabelle sind die allgemeinen Aufgaben zum Erstellen einer IPQoS-Konfigurationsdatei aufgeführt, sowie die Links zu den Abschnitten, in denen die Schritte zum Durchführen dieser Aufgaben beschrieben sind.

Aufgabe 

Beschreibung 

Siehe 

1. Planen Ihrer IPQoS konformen Netzwerkkonfiguration. 

Entscheiden Sie, welche Systeme in lokalen Netzwerken IPQoS-konform werden sollen. 

So bereiten Sie ein Netzwerk für IPQoS vor

2. Planen der QoS-Richtlinie für IPQoS-Systeme in Ihrem Netzwerk. 

Kategorisieren Sie die Verkehrswerte in einzelne Serviceklassen. Dann legen Sie fest, für welchen Verkehr Verkehrsmanagement erforderlich ist. 

Planen der Quality of Service-Richtlinie

3. Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei und Definieren der ersten Aktion. 

Erstellen Sie die IPQoS-Datei, rufen Sie den IP-Classifier auf und definieren Sie eine Klasse für die Verarbeitung. 

So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen

4. Erstellen von Filtern für eine Klasse. 

Fügen Sie die Filter hinzu, mit denen der Datenverkehr ausgewählt und in einer Klasse strukturiert wird. 

So definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei

5. Hinzufügen weiterer Klassen und Filter zur IPQoS-Konfigurationsdatei. 

Erstellen Sie weitere Klassen und Filter, die vom IP-Classifier bearbeitet werden. 

So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Beste Leistung-Webserver

6. Hinzufügen einer action-Anweisung mit Parametern, mit der die Metermodule konfiguriert werden.

Wenn die QoS-Richtlinie eine Verkehrssteuerung verlangt, weisen Sie dem Meter Verkehrssteuerungraten und Konformitätsebenen zu. 

So konfigurieren Sie die Verkehrssteuerung in der IPQoS-Konfigurationsdatei

7. Hinzufügen einer action-Anweisung mit Parametern, mit der der Marker konfiguriert wird.

Wenn die QoS-Richtlinie differenzierte Weiterleitungsverhalten verlangt, legen Sie fest, wie Datenverkehrsklassen weitergeleitet werden sollen. 

So definieren Sie das Weiterleiten von Datenverkehr in der IPQoS-Konfigurationsdatei

8. Hinzufügen einer action-Anweisung mit Parametern, mit der die das Flow Accounting-Modul konfiguriert wird.

Wenn die QoS-Richtlinie Statistiken zu den Verkehrswerten verlangt, legen Sie fest, wie die Accounting-Statistiken gesammelt werden. 

So aktivieren Sie das Accounting für eine Klasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei

9. Übernehmen der IPQoS-Konfigurationsdatei. 

Fügen Sie den Inhalt der angegebenen IPQoS-Konfigurationsdatei zu den entsprechenden Kernel-Modulen hinzu. 

So übernehmen Sie eine neue Konfigurationen für die IPQoS-Kernel-Module

10. Konfigurieren des Weiterleitungsverhalten in den Router-Dateien. 

Wenn eine IPQoS-Konfigurationsdatei im Netzwerk das Weiterleitungsverhalten definiert, fügen Sie die resultierenden DSCPs zu den entsprechenden Scheduling-Dateien auf dem Router hinzu. 

So konfigurieren Sie einen Router in einem IPQoS-konformen Netzwerk

Tools zum Erstellen einer QoS-Richtlinie

Die QoS-Richtlinie für Ihr Netzwerk befindet sich in der IPQoS-Konfigurationsdatei. Diese Konfigurationsdatei erstellen Sie mit einem Texteditor. Dann stellen Sie die Datei als ein Argument für ipqosconf, dem IPQoS-Konfigurationsprogramm, bereit. Wenn Sie ipqosconf anweisen, die in Ihrer Konfigurationsdatei definierte Richtlinie anzuwenden, wird die Richtlinie in das Kernel-IPQoS-System geschrieben. Ausführliche Informationen zum Befehl ipqosconf finden Sie in der Manpage ipqosconf(1M). Anweisungen zur Verwendung von ipqosconf, finden Sie unter So übernehmen Sie eine neue Konfigurationen für die IPQoS-Kernel-Module.

Allgemeine IPQoS-Konfigurationsdatei

Eine IPQoS-Konfigurationsdatei besteht aus mehreren action-Anweisungen, über die die QoS-Richtlinie umgesetzt wird, die Sie unter Planen der Quality of Service-Richtlinie definiert haben. Die IPQoS-Konfigurationsdatei konfiguriert die IPQoS-Module. Jede action-Anweisung enthält einen Satz mit Klassen, Filtern oder Parametern, die von dem Modul verarbeitet wird, das in der action-Anweisung aufgerufen wird.

Die vollständige Syntax der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie in Beispiel 37–3 und in der Manpage ipqosconf(1M).

Konfigurieren der IPQoS-Beispieltopologie

Die Aufgaben in diesem Kapitel klären, wie die IPQoS-Konfigurationsdateien für drei IPQoS-konforme Systeme erstellt werden. Diese Systeme sind Teil der Netzwerktopologie des Unternehmens BigISP, das in Abbildung 33–4 vorgestellt wurde.

Diese drei Konfigurationsdateien zeigen die am häufigsten verwendeten IPQoS-Konfigurationen. Sie können die Beispieldateien aus dem nächsten Abschnitt als Vorlagen für Ihre eigenen IPQoS-Implementierungen verwenden.

Erstellen von IPQoS-Konfigurationsdateien für Webserver

In diesem Abschnitt wird eine IPQoS-Konfigurationsdatei vorgestellt, mir deren Hilfe Ihnen gezeigt wird, wie eine Konfiguration für einen Premium-Webserver erstellt wird. Dann wird gezeigt, wie eine vollständig andere Serviceebene in einer Konfigurationsdatei für einen Server erstellt wird, der als Host für persönliche Websites dient. Beide Server sind Teil des Netzwerkbeispiels, das in Abbildung 33–4 vorgestellt wurde.

Die folgende Konfigurationsdatei definiert IPQoS-Aktivitäten für den Server Goldweb. Dieser Server dient als Host für die Website von Goldco, einem Unternehmen, das eine Premium-SLA erworben hat.


Beispiel 34–1 IPQoS-Beispielkonfigurationsdatei für einen Premium-Webserver

fmt_version 1.0

action {
    module ipgpc
    name ipgpc.classify
    params {
        global_stats TRUE
    }
    class {
        name goldweb
        next_action markAF11
        enable_stats FALSE
    }
    class {
        name video
        next_action markEF
        enable_stats FALSE
    }
    filter {
        name webout
        sport 80
        direction LOCAL_OUT
        class goldweb
    }
    filter {
        name videoout
        sport videosrv
        direction LOCAL_OUT
        class video
    }
}
action {
    module dscpmk
    name markAF11
    params {
        global_stats FALSE
        dscp_map{0-63:10}
        next_action continue
    }
}
action {
    module dscpmk
    name markEF
    params {
        global_stats TRUE
        dscp_map{0-63:46}
        next_action acct
    }
}
action {
    module flowacct
    name acct
    params {
        enable_stats TRUE
        timer 10000
        timeout 10000
        max_limit 2048
    }
}

Die folgende Konfigurationsdatei definiert IPQoS-Aktivitäten für den Server Userweb. Dieser Server dient als Host für Privatkunden mit kostengünstigen oder Beste Leistung-SLAs. Diese Serviceebene garantiert den besten Service, der einem Beste Leistung-Kunden bereitgestellt werden kann, nachdem das IPQoS-System den Datenverkehr von Kunden mit teureren SLAs verarbeitet hat.


Beispiel 34–2 IPQoS-Beispielkonfigurationsdatei für einen Beste Leistung-Webserver

fmt_version 1.0

action {
    module ipgpc
    name ipgpc.classify
    params {
        global_stats TRUE
    }
    class {
        name Userweb
        next_action markAF12
        enable_stats FALSE
    }
    filter {
        name webout
        sport 80
        direction LOCAL_OUT
        class Userweb
   }
}
action {
    module dscpmk
    name markAF12
    params {
        global_stats FALSE
        dscp_map{0-63:12}
        next_action continue
    }
}

ProcedureSo erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen

Sie können Ihre erste IPQoS-Konfigurationsdatei in einem beliebigen Verzeichnis erstellen. Wählen Sie das Verzeichnis, das Sie am einfachsten verwalten können. Die Aufgaben in diesem Kapitel verwenden das /var/ipqos als Speicherort für die IPQoS-Konfigurationsdateien. Im folgenden Verfahren wird das interne Segment der IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt, die in Beispiel 34–1 eingeführt wurde.


Hinweis –

Achten Sie beim Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei darauf, die action-Anweisung und -Klausel mit geschweiften Klammen zu beginnen und zu beenden ({ }). Ein Beispiel für die Verwendung der Klammern finden Sie in Beispiel 34–1.


  1. Melden Sie sich beim Premium-Webserver an und erstellen Sie eine neue IPQoS-Konfigurationsdatei mit der Erweitung .qos.

    Jede IPQoS-Konfigurationsdatei muss mit der Versionsnummer fmt_version 1.0 als erste unkommentierte Zeile beginnen.

  2. Nach dem Eröffnungsparameter muss die erste action-Anweisung folgen, die den generischen IP-Classifier ipgpc konfiguriert.

    Diese erste Aktion beginnt die Baumstruktur der action-Anweisungen, aus denen sich die IPQoS-Konfigurationsdatei zusammensetzt. Die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos beginnt z. B. mit der ersten action-Anweisung, die den ipgpc-Classifier aufruft.


    fmt_version 1.0
    
    action {
        module ipgpc
        name ipgpc.classify
    
    fmt_version 1.0

    Beginnt die IPQoS-Konfigurationsdatei.

    action {

    Beginnt die action-Anweisung.

    module ipgpc

    Konfiguriert den ipgpc-Classifier als die erste Aktion in der Konfigurationsdatei.

    name ipgpc.classify

    Definiert den Namen der action-Anweisung des Classifiers, der stets ipgpc.classify lauten muss.

    Ausführliche syntaktische Informationen zu den action-Anweisungen finden Sie unter action-Anweisung und in der Manpage ipqosconf(1M).

  3. Fügen Sie eine params-Klausel mit dem Statistik-Parameter global_stats hinzu.


    params {
              global_stats TRUE
       }
    

    Mit dem Parameter global_stats TRUE in der ipgpc.classify-Anweisung können Sie das Erfassen von Statistiken für diese Aktion aktivieren. global_stats TRUE aktiviert darüber hinaus das Erfassen von Statistiken pro Klasse, wenn eine Klassenklauseldefinition enable_stats TRUE angibt.

    Das Aktivieren der Statistiken verbessert die Leistung. Vielleicht möchten Sie Statistiken zu der neuen IPQoS-Konfigurationsdatei erfassen, um zu prüfen, ob die IPQoS ordnungsgemäß arbeitet. Später können Sie das Erfassen von Statistiken deaktivieren, indem Sie das Argument von global_stats zu FALSE ändern.

    Globale Statistiken sind nur ein Parametertyp, den Sie in einer params-Klausel definieren können. Sytaktische and sonstige Details zu den params-Klauseln finden Sie unter params-Klausel und in der Manpage ipqosconf(1M).

  4. Definieren Sie eine Klasse, die den Datenverkehr identifiziert, der für den Premium-Server bestimmt ist.


    class { 
            name goldweb 
            next_action markAF11   
            enable_stats FALSE 
        }
    

    Diese Anweisung wird als class-Klausel bezeichnet. Eine class-Klausel hat den folgenden Inhalt.

    name goldweb

    Erstellt die Klasse goldweb, um den Datenverkehr zu identifizieren, der für den Server Goldweb bestimmt ist.

    next_action markAF11

    Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der goldweb-Klasse an die action-Anweisung markAF11 zu übergeben. Die action-Anweisung markAF11 ruft den Marker dscpmk auf.

    enable_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die Klasse goldweb. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.

    Ausführliche Informationen zur Syntax der class-Klausel finden Sie unter class-Klausel und in der Manpage ipqosconf(1M).

  5. Definieren Sie eine Klasse, die eine Anwendung kennzeichnet, die Weiterleitungen mit der höchsten Priorität aufweist.


    class {
            name video
            next_action markEF
            enable_stats FALSE
        }
    
    name video

    Erstellt die Klasse video, um Streaming Video-Datenverkehr zu identifizieren, der vom Server Goldweb ausgeht.

    next_action markEF

    Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der video-Klasse an die markEF-Anweisung zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat. Die Anweisung markEF ruft den Marker dscpmk auf.

    enable_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die Klasse video. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.

Siehe auch

ProcedureSo definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei

Im nächsten Verfahren wird gezeigt, wie Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei definieren.

Bevor Sie beginnen

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie die Datei bereits erstellt und mit der Definition der Klassen begonnen haben. Mit den folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos erweitert, die Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen erstellt haben.


Hinweis –

Achten Sie beim Erstellen der IPQoS-Konfigurationsdatei darauf, jede class- und filter-Klausel mit geschweiften Klammen zu beginnen und zu beenden ({ }). Ein Beispiel für die Verwendung der Klammern finden Sie in Beispiel 34–1.


  1. Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei und suchen Sie das Ende der letzten von Ihnen definierten Klasse.

    Bei dem IPQoS-konformen Server Goldweb beginnen Sie z. B. hinter der class-Klausel, die Sie in /var/ipqos/Goldweb.qos erstellt haben:


    class {
            name video
            next_action markEF
            enable_stats FALSE
        }
  2. Definieren Sie eine filter-Klausel, um den abgehenden Datenverkehr vom IPQoS-System auszuwählen.


        filter {
            name webout
            sport 80
            direction LOCAL_OUT
            class goldweb
        }
    
    name webout

    Benennt den Filter mit webout.

    sport 80

    Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Port 80 aus, dem bekannten Port für HTTP (Web)-Verkehr.

    direction LOCAL_OUT

    Wählt außerdem Verkehr aus, der vom lokalen System abgeht.

    class goldweb

    Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse goldweb.

    Syntaktische und ausführliche Informationen zur filter-Klausel in der IPQoS-Konfigurationsdatei finden Sie unter filter-Klausel.

  3. Definieren Sie eine filter-Klausel, um den Streaming Video-Datenverkehr vom IPQoS-System auszuwählen.


        filter {
            name videoout
            sport videosrv
            direction LOCAL_OUT
            class video
        }
    
    name videoout

    Benennt den Filter mit videoout.

    sport videosrv

    Wählt Datenverkehr mit einem Ursprungs-Port von videosrv aus, ein zuvor definierter Port für die Streaming Video-Anwendung auf diesem System.

    direction LOCAL_OUT

    Wählt außerdem Verkehr aus, der vom lokalen System abgeht.

    class video

    Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse video.

Siehe auch

ProcedureSo definieren Sie das Weiterleiten von Datenverkehr in der IPQoS-Konfigurationsdatei

Im nächsten Verfahren wird gezeigt, wie Sie das Weiterleiten von Datenverkehr definieren, indem Sie Per-Hop-Behaviors für eine Klasse in die IPQoS-Konfigurationsdatei einfügen.

Bevor Sie beginnen

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie bereits eine IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt und Klassen und Filter definiert haben. Mit den folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos aus Beispiel 34–1 erweitert.


Hinweis –

In diesem Verfahren wird gezeigt, wie Sie Weiterleitung von Datenverkehr mithilfe des Markermoduls dscpmk konfigurieren. Informationen zum Weiterleiten von Datenverkehr in VLAN-Systemen mithilfe des Markers dlclosmk finden Sie unter Verwenden des Markers dlcosmk mit VLAN-Geräten.


  1. Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei und suchen Sie das Ende des letzten von Ihnen definierten Filters.

    Bei dem IPQoS-konformen Server Goldweb beginnen Sie z. B. hinter der filter-Klausel, die Sie in /var/ipqos/Goldweb.qos erstellt haben:


    filter {
            name videoout
            sport videosrv
            direction LOCAL_OUT
            class video
        }
    }

    Beachten Sie, dass sich diese filter-Klausel am Ende action-Anweisung des ipgpc-Classifiers befindet. Aus diesem Grund benötigen Sie eine schließende geschweifte Klammer, um den Filter zu beenden und eine zweite schließende geschweifte Klammer, um die action-Anweisung zu beenden.

  2. Rufen Sie den Marker mit der folgenden action-Anweisung auf.


    action {
        module dscpmk
        name markAF11
    
    module dscpmk

    Ruft das Markermodul dscpmk auf.

    name markAF11

    Benennt die action -Anweisung mit markAF11.

    Die zuvor definierte Klasse goldweb umfasst eine next_action markAF11-Anweisung. Diese Anweisung sendet Verkehrswerte an die action-Anweisung markAF11, nachdem der Classifier die Verarbeitung beendet hat.

  3. Definieren Sie Aktionen, die der Marker am Verkehrswert durchführen soll.


        params {
            global_stats FALSE
            dscp_map{0-63:10}
            next_action continue
        }
    }
    
    global_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die Marker action-Anweisung markAF11. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken erfasst.

    dscp_map{0–63:10}

    Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse goldweb, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 10 zu.

    next_action continue

    Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für die Pakete der Datenverkehrsklasse goldweb erforderlich sind, und dass diese Pakete in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren können.

    Der DSCP 10 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 10 (binär 001010) zu setzen. Dieser Codepoint kennzeichnet, dass Pakete der Verkehrsklasse goldweb dem Per-Hop-Behavior AF11 unterliegen. AF11 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 10 einen low-drop-Service mit hoher Priorität erhalten. Somit erhält abgehender Datenverkehr für Premium-Kunden auf Goldweb die höchste Priorität, die für das Assured Forwarding (AF) PHB verfügbar ist. Eine Liste der möglichen DSCPs für AF finden Sie in Tabelle 37–2.

  4. Starten Sie eine weitere Marker action-Anweisung.


    action {
        module dscpmk
        name markEF    
    
    module dscpmk

    Ruft das Markermodul dscpmk auf.

    name markEF

    Benennt die action-Anweisung mit markEF.

  5. Definieren Sie Aktionen, die der Marker am Verkehrswert durchführen soll.


        params {
            global_stats TRUE
            dscp_map{0-63:46}
            next_action acct
        }
    }
    
    global_stats TRUE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die video-Klasse, die Streaming Video-Pakete auswählt.

    dscp_map{0–63:46}

    Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse video, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 46 zu.

    next_action acct

    Weist das dscpmk-Modul an, Pakete der video-Klasse an die action-Anweisung acct weiterzuleiten, nachdem dscpmk die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat. Die action-Anweisung acct ruft das flowacct-Modul auf.

    Der DSCP 46 weist das dscpmk-Modul an, alle Einträge in der dscp-Map im DS-Feld auf den Dezimalwert 46 (binär 101110) zu setzen. Dieser Codepoint kennzeichnet, dass Pakete der Verkehrsklasse video dem Per-Hop-Behavior Expedited Forwarding (EF) unterliegen.


    Hinweis –

    Der empfohlene Codepoint für EF ist 46 (binär 101110). Andere DSCPs weisen einem Paket AF PHBs zu.


    Das EF PHB garantiert, dass Pakete mit einem DSCP von 46 von IPQoS- und Diffserv-konformen Systemen die höchste Prioritätsstufe erhalten. Streaming-Anwendungen erfordern einen Service mit höchster Priorität. Dies ist der Grund, warum Streaming-Anwendungen die EF PHBs in der QoS-Richtlinie zugeordnet sind. Weitere Einzelheiten zum Expedited Forwarding PHB finden Sie unter Expedited Forwarding (EF) PHB.

  6. Fügen Sie die gerade erstellten DSCPs zu den entsprechenden Dateien auf dem Diffserv-Router hinzu.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter So konfigurieren Sie einen Router in einem IPQoS-konformen Netzwerk.

Siehe auch

ProcedureSo aktivieren Sie das Accounting für eine Klasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei

Hier wird gezeigt, wie Sie das Accounting für eine Datenverkehrsklasse in der IPQoS-Konfigurationsdatei aktivieren. In dem Verfahren wird gezeigt, wie Sie das Flow Accounting für die video-Klasse definieren, die unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen eingeführt wurde. Diese Klasse wählt Streaming Video-Datenverkehr aus, der im Rahmen einer Premium-SLA eines Kunden berechnet werden muss.

Bevor Sie beginnen

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie bereits eine IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt und Klassen, Filter, Meteraktionen (sofern anwendbar) und Markerungsoptionen (sofern anwendbar) erstellt haben. Mit den folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/Goldweb.qos aus Beispiel 34–1 erweitert.

  1. Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei und suchen Sie das Ende der letzten von Ihnen definierten action-Anweisung.

    Bei dem IPQoS-konformen Server Goldweb beginnen Sie z. B. hinter der action-Anweisung markEF in der Datei /var/ipqos/Goldweb.qos.


    action {
        module dscpmk
        name markEF
        params {
            global_stats TRUE
            dscp_map{0-63:46}
            next_action acct
        }
    }
  2. Beginnen Sie eine action-Anweisung, mit der das Flow Accounting aufgerufen wird.


    action {
        module flowacct
        name acct
    
    module flowacct

    Ruft das Flow Accounting-Modul flowacct auf.

    name acct

    Benennt die action-Anweisung mit acct

  3. Definieren Sie eine params-Klausel, um das Accounting in der Datenverkehrsklasse zu steuern.


    params {
            global_stats TRUE
            timer 10000
            timeout 10000
            max_limit 2048
            next_action continue
        }
    }
    global_stats TRUE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die video-Klasse, die Streaming Video-Pakete auswählt.

    timer 10000

    Gibt die Dauer des Intervalls in Millisekunden an, in dem die Flow-Tabelle nach abgelaufenen Flows gescannt wird. Bei diesem Parameter lautet das Intervall 10.000 ms.

    timeout 10000

    Gibt das Mindestintervall für den Timeout-Wert an. Ein Flow „läuft ab“ (times out), wenn die Pakete für den Flow nicht innerhalb eines Timeout-Intervalls erfasst werden. Bei diesem Parameter laufen die Pakete nach 10.000 ms ab.

    max_limit 2048

    Richtet die Höchstzahl der aktiven Flow-Datensätze in der Flow-Tabelle für diese Aktionsinstanz ein.

    next_action continue

    Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für die Pakete der Datenverkehrsklasse video erforderlich sind, und dass diese Pakete in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren können.

    Das flowacct-Modul erfasst Statistiken zu den Paket-Flows einer bestimmten Klasse, bis ein festgelegter timeout-Wert erreicht ist.

Siehe auch

ProcedureSo erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Beste Leistung-Webserver

Die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Beste Leistung-Webserver unterscheidet sich nur wenig von einer IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Premium-Webserver. Als Beispiel wird im folgenden Verfahren die Konfigurationsdatei aus Beispiel 34–2 verwendet.

  1. Melden Sie sich beim Beste Leistung-Webserver an.

  2. Erstellen Sie eine neue IPQoS-Konfigurationsdatei mit der Erweiterung qos.


    fmt_vesion 1.0
    action {
        module ipgpc
        name ipgpc.classify
        params {
            global_stats TRUE
       }
    

    Die Datei /var/ipqos/userweb.qos muss mit dem Teil einer action-Anweisung beginnen, die den ipgpc-Classifier aufruft. Darüber hinaus umfasst die action-Anweisung eine params-Klausel, um die Erfassung von Statistiken zu aktivieren. Eine Beschreibung dieser action-Anweisung finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.

  3. Definieren Sie eine Klasse, die den Datenverkehr identifiziert, der für den Beste Leistung-Server bestimmt ist.


    class {
            name userweb
            next_action markAF12
            enable_stats FALSE
        }
    
    name userweb

    Erstellt eine Klasse mit der Bezeichnung userweb zum Weiterleiten von Webverkehr von Benutzern.

    next_action markAF12

    Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der userweb-Klasse an die action-Anweisung markAF12 zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat. Die action-Anweisung markAF12 ruft den dscpmk-Marker auf.

    enable_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die userweb-Klasse. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.

    Eine Beschreibung der class-Klausel finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.

  4. Definieren Sie eine filter-Klausel, um den Verkehrswert für die userweb-Klasse auszuwählen.


       filter {
           name webout
           sport 80
           direction LOCAL_OUT
           class userweb
       }
    }
    
    name webout

    Benennt den Filter mit webout.

    sport 80

    Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Port 80 aus, dem bekannten Port für HTTP (Web)-Verkehr.

    direction LOCAL_OUT

    Wählt außerdem Verkehr aus, der vom lokalen System abgeht.

    class userweb

    Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse userweb.

    Eine Beschreibung der filter-Klausel finden Sie unter So definieren Sie Filter in der IPQoS-Konfigurationsdatei.

  5. Beginnen Sie die action-Anweisung, um den dscpmk-Marker aufzurufen.


    action {
        module dscpmk
        name markAF12
    
    module dscpmk

    Ruft das Markermodul dscpmk auf.

    name markAF12

    Benennt die action -Anweisung mit markAF12.

    Die zuvor definierte Klasse userweb umfasst eine next_action markAF12-Anweisung. Diese Anweisung sendet Verkehrswerte an die action-Anweisung markAF12, nachdem der Classifier die Verarbeitung beendet hat.

  6. Definieren Sie die Parameter für den Marker, die bei der Verarbeitung des Verkehrswerts verwendet werden.


        params {
            global_stats FALSE
            dscp_map{0-63:12}
            next_action continue
        }
    }
    
    global_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die markAF12 Marker action-Anweisung. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken erfasst.

    dscp_map{0–63:12}

    Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse userweb, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 12 zu.

    next_action continue

    Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für die Pakete der Datenverkehrsklasse userweb erforderlich sind, und dass diese Pakete in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren können.

    Der DSCP 12 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 12 (binär 001100) zu setzen. Dieser Codepoint kennzeichnet, dass Pakete der Verkehrsklasse userweb dem Per-Hop-Behavior AF12 unterliegen. AF12 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 12 einen medium-drop-Service mit hoher Priorität erhalten.

  7. Nachdem Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei vollständig erstellt haben, übernehmen Sie die Konfiguration.

Siehe auch

Erstellen einer IPQoS-Konfigurationsdateien für einen Anwendungsserver

In diesem Abschnitt wird erklärt, wie Sie eine Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver erstellen, der Kunden wichtige Anwendungen bereitstellt. In diesem Verfahren wird der Server BigAPPS verwendet, der in Abbildung 33–4 vorgestellt wurde.

In der folgenden Konfigurationsdatei werden die IPQoS-Aktivitäten für den Server BigAPPS definiert. Dieser Server dient als Host für FTP, E-Mail (SMTP) und Network News (NNTP) für Kunden.


Beispiel 34–3 Beispiel einer IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver

fmt_version 1.0

action {
    module ipgpc
    name ipgpc.classify
    params {
        global_stats TRUE
    }
    class {
        name smtp
        enable_stats FALSE
        next_action markAF13
    }
    class {
        name news
        next_action markAF21
    }
    class {
        name ftp
        next_action meterftp
    }
    filter {
        name smtpout
        sport smtp
        class smtp
    }
    filter {
        name newsout
        sport nntp
        class news
    }
    filter {
        name ftpout
        sport ftp
        class ftp
    }
   filter {
        name ftpdata
        sport ftp-data
        class ftp
    }
}
action {
    module dscpmk
    name markAF13
    params {
        global_stats FALSE
        dscp_map{0-63:14}
        next_action continue
    }
}
action {
    module dscpmk
    name markAF21
    params {
        global_stats FALSE
        dscp_map{0-63:18}
        next_action continue
    }
}
action {
    module tokenmt
    name meterftp
    params {
        committed_rate 50000000
        committed_burst 50000000
        red_action_name AF31
        green_action_name markAF22
        global_stats TRUE
    }
}
action {
    module dscpmk
    name markAF31
    params {
        global_stats TRUE
        dscp_map{0-63:26}
        next_action continue
    }
}
action {
    module dscpmk
    name markAF22
    params {
        global_stats TRUE
        dscp_map{0-63:20}
        next_action continue
    }
}

ProcedureSo konfigurieren Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei für einen Anwendungsserver

  1. Melden Sie sich beim IPQoS-konformen Anwendungsserver an und erstellen Sie eine neue IPQoS-Konfigurationsdatei mit der Erweitung .qos.

    Beispielsweise können Sie die Datei /var/ipqos/BigAPPS.qos für den Anwendungsserver erstellen. Beginnen Sie mit den folgenden erforderlichen Phrasen, um die action-Anweisung zu starten, die den ipgpc-Classifier aufruft:


    fmt_version 1.0
    
    action {
        module ipgpc
        name ipgpc.classify
        params {
            global_stats TRUE
        }    
    

    Eine Beschreibung der einleitenden action-Anweisung finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.

  2. Erstellen Sie Klassen, um den Verkehr von drei Anwendungen auf BigAPPS-Server auszuwählen.

    Fügen Sie die Klassendefinitionen hinter der einleitenden action-Anweisung ein.


        class {
            name smtp
            enable_stats FALSE
            next_action markAF13
        }
        class {
            name news
            next_action markAF21
        }
        class {
            name ftp
            enable_stats TRUE
            next_action meterftp
        }       
    
    name smtp

    Erstellt eine Klasse namens smtp, die den E-Mail-Verkehrwert enthält, der von der SMTP-Anwendung verarbeitet wird.

    enable_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die smtp-Klasse. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken für diese Klasse erfasst.

    next_action markAF13

    Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der smtp-Klasse an die action-Anweisung markAF13 zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat.

    name news

    Erstellt eine Klasse namens news, die den Network News-Verkehrswert enthält, der von der NNTP-Anwendung verarbeitet wird.

    next_action markAF21

    Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der news-Klasse an die action-Anweisung markAF21 zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat.

    name ftp

    Erstellt eine Klasse namens ftp, die den abgehenden Verkehr enthält, der von der FTP-Anwendung verarbeitet wird.

    enable_stats TRUE

    Aktiviert die Erfassung der Statistiken für die ftp-Klasse.

    next_action meterftp

    Weist das ipgpc-Modul an, Pakete der ftp-Klasse an die action-Anweisung meterftp zu übergeben, nachdem ipgpc die Bearbeitung vollständig abgeschlossen hat.

    Weitere Informationen zum Definieren von Klassen finden Sie unter So erstellen Sie eine IPQoS-Konfigurationsdatei und definieren Datenverkehrsklassen.

  3. Definieren Sie filter-Klauseln, um den Datenverkehr der in Schritt 2 definierten Klassen auszuwählen.


        filter {
            name smtpout
            sport smtp
            class smtp
        }
        filter {
            name newsout
            sport nntp
            class news
        }
            filter {
            name ftpout
            sport ftp
            class ftp
        }
            filter {
            name ftpdata
            sport ftp-data
            class ftp
        }
    }
    
    name smtpout

    Benennt den Filter mit smtpout.

    sport smtp

    Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Port 25 aus, dem bekannten Port für die sendmail (SMTP)-Anwendung.

    class smtp

    Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse smtp.

    name newsout

    Benennt den Filter mit newsout.

    sport nntp

    Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Portnamen nntp aus, dem bekannten Portnamen für die Network News (NNTP)-Anwendung.

    class news

    Identifiziert die Klasse, zu der der Filter gehört, in diesem Fall die Klasse news.

    name ftpout

    Benennt den Filter mit ftpout.

    sport ftp

    Wählt Steuerungsdaten mit dem Ursprungs-Port 21 aus, dem bekannten Port für FTP-Verkehr.

    name ftpdata

    Benennt den Filter mit ftpdata.

    sport ftp-data

    Wählt Datenverkehr mit dem Ursprungs-Port 20 aus, dem bekannten Port für FTP-DatenVerkehr.

    class ftp

    Identifiziert die Klasse, zu der die Filter ftpout und ftpdata gehören, in diesem Fall ftp.

Siehe auch

ProcedureSo konfigurieren Sie die Weiterleitung von Datenverkehr für Anwendungen in der IPQoS-Konfigurationsdatei

Im nächsten Verfahren wird gezeigt, wie die Weiterleitung für den Datenverkehr von Anwendungen konfiguriert wird. In diesem Verfahren definieren Sie die Per-Hop-Behaviors für die Datenverkehrsklassen von Anwendungen, die eventuell eine niedrigere Prioritätsstufe als anderer Datenverkehr im Netzwerk haben. Mit dem folgenden Schritten wird die Datei /var/ipqos/BigAPPS.qos aus Beispiel 34–3 erweitert.

Bevor Sie beginnen

Bei diesem Verfahren wird davon ausgegangen, dass Sie bereits eine IPQoS-Konfigurationsdatei erstellt und Klassen sowie Filter für die zu markierenden Anwendungen erstellt haben.

  1. Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei, die Sie für den Anwendungsserver erstellt haben, und suchen Sie das Ende der letztenfilter-Klausel.

    In der Datei /var/ipqos/BigAPPS.qos lautet der letzte Filter wie folgt:


     filter {
            name ftpdata
            sport ftp-data
            class ftp
        }
    }
  2. Rufen Sie den Marker wie folgt auf:


    action {
        module dscpmk
        name markAF13
        
    
    module dscpmk

    Ruft das Markermodul dscpmk auf.

    name markAF13

    Benennt die action-Anweisung mit markAF13.

  3. Definieren Sie das Per-Hop-Behavior, das in einem E-Mail-Verkehrswert markiert werden soll.


        params {
            global_stats FALSE
            dscp_map{0-63:14}
            next_action continue
        }
    }
    
    global_stats FALSE

    Aktiviert die Erfassung von Statistiken für die markAF13 Marker action-Anweisung. Da der Wert für enable_stats FALSE lautet, werden keine Statistiken erfasst.

    dscp_map{0–63:14}

    Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse smtp, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 14 zu.


    next_action continue

    Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für Pakete der Datenverkehrsklasse smtp erforderlich ist. Diese Pakete können dann in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren.

    Der DSCP 14 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 14 (binär 001110) zu setzen. Der DSCP von 14 richtet das Per-Hop-Behavior AF13 ein. Der Marker markiert Pakete der Datenverkehrsklasse smtp mit dem DSCP 14 im DS-Feld.

    AF13 weist allen Paketen mit einem DSCP von 14 eine high-drop-Prioritätsstufe zu. Da AF13 jedoch eine Class 1-Priorität sicherstellt, garantiert der Router abgehendem E-Mail-Verkehr dennoch hohe Priorität in der Warteschlange. Eine Liste der möglichen AF-Codepoints finden Sie in Tabelle 37–2.

  4. Fügen Sie eine Marker action-Anweisung hinzu, um ein Per-Hop-Behavior für den Network News-Datenverkehr zu definieren:


    action {
        module dscpmk
        name markAF21
        params {
            global_stats FALSE
            dscp_map{0-63:18}
            next_action continue
        }
    }
    
    name markAF21

    Benennt die action-Anweisung mit markAF21.

    dscp_map{0–63:18}

    Weist den Paket-Headern der Datenverkehrklasse nntp, die momentan vom Marker verarbeitet werden, einen DSCP von 18 zu.

    Der DSCP 18 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 18 (binär 010010) zu setzen. Der DSCP von 18 richtet das Per-Hop-Behavior AF21 ein. Der Marker markiert Pakete der Datenverkehrsklasse news mit dem DSCP 18 im DS-Feld.

    AF21 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 18 eine low-drop-Prioritätsstufe mit einer Class 2-Priorität erhalten. Somit ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Network News-Datenverkehr abgeworfen wird.

Siehe auch

ProcedureSo konfigurieren Sie die Verkehrssteuerung in der IPQoS-Konfigurationsdatei

Zum Steuern der Rate, mit der ein bestimmter Verkehrswert in das Netzwerk freigegeben wird, müssen Sie Parameter für den Meter definieren. Sie können eines der beiden Metermodule tokenmt und tswtclmt in der IPQoS-Konfigurationsdatei verwenden.

Im folgenden Verfahren wird die IPQoS-Konfigurationsdatei für den Anwendungsserver aus Beispiel 34–3 erweitert. In diesem Verfahren konfigurieren Sie nicht nur den Meter, sondern auch zwei Markeraktionen, die in der action-Anweisung für den Meter aufgerufen werden.

Bevor Sie beginnen

Bei diesen Schritten wird davon ausgegangen, dass Sie bereits eine Klasse sowie einen Filter für die Anwendung erstellt haben, deren Datenfluss gesteuert werden soll.

  1. Öffnen Sie die IPQoS-Konfigurationsdatei, die Sie für den Anwendungsserver erstellt haben.

    Beginnen Sie in der Datei /var/ipqos/BigAPPS.qos unter der folgenden Markeraktion:


    action {
        module dscpmk
        name markAF21
        params {
            global_stats FALSE
            dscp_map{0-63:18}
            next_action continue
        }
    }
  2. Erstellen Sie eine Meter action-Anweisung, um eine Flusskontrolle für den Datenverkehr der ftp-Klasse einzurichten.


    action {
        module tokenmt
        name meterftp
                
    
    module tokenmt

    Ruft den Meter tokenmt auf.

    name meterftp

    Benennt die action-Anweisung mit meterftp.

  3. Fügen Sie Parameter hinzu, um die Rate des Meters zu konfigurieren.


    params {
           committed_rate 50000000
           committed_burst 50000000
      
    
    committed_rate 50000000

    Weist eine Übertragungsrate von 50.000.000 Bit/s für den Datenverkehr der ftp-Klasse zu.

    committed_burst 50000000

    Übernimmt eine Burst-Größe von 50.000.000 Bit für den Datenverkehr der ftp-Klasse.

    Eine Beschreibung der tokenmt-Parameter finden Sie unter Konfiguration von tokenmt als Two-Rate Meter.

  4. Fügen Sie Parameter hinzu, um die Prioritätsstufe der Datenverkehrskonformität zu konfigurieren:


        red_action markAF31
        green_action_name markAF22
        global_stats TRUE
        }
    }
    
    red_action_name markAF31

    Gibt an, dass wenn der Verkehrswert der ftp-Klasse die Committed Rate überschreitet, Pakete an die markAF31 Marker action-Anweisung gesendet werden.

    green_action_name markAF22

    Gibt an, dass wenn der Verkehrswert der ftp-Klasse der Committed Rate entspricht, Pakete an die action-Anweisung markAF22 gesendet werden.

    global_stats TRUE

    Aktiviert die Erfassung der Messstatistiken für die ftp-Klasse.

    Weitere Informationen zur Datenverkehrskonformität finden Sie unter Metermodul.

  5. Fügen Sie eine Marker action-Anweisung hinzu, um ein Per-Hop-Behavior für nicht einen spezifikationsgerechten Verkehrswert der ftp-Klasse zuzuweisen.


    action {
        module dscpmk
        name markAF31
        params {
            global_stats TRUE
            dscp_map{0-63:26}
            next_action continue
        }
    }
    
    module dscpmk

    Ruft das Markermodul dscpmk auf.

    name markAF31

    Benennt die action-Anweisung mit markAF31.

    global_stats TRUE

    Aktiviert die Erfassung der Statistiken für die ftp-Klasse.

    dscp_map{0–63:26}

    Weist den Paket-Headern des Datenverkehr der ftp-Klasse einen DSCP von 26 zu, wenn dieser Datenverkehr die Committed Rate überschreitet.

    next_action continue

    Gibt an, dass keine weitere Verarbeitung für Pakete der Datenverkehrsklasse ftp erforderlich ist. Diese Pakete können dann in den Netzwerkdatenfluss zurückkehren.

    Der DSCP 26 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 26 (binär 011010) zu setzen. Der DSCP von 26 richtet das Per-Hop-Behavior AF31 ein. Der Marker markiert Pakete der Datenverkehrsklasse ftp mit dem DSCP 26 im DS-Feld.

    AF31 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 26 eine low-drop-Prioritätsstufe mit einer Class 3-Priorität erhalten. Somit ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass nicht spezifikationsgerechter FTP-Datenverkehr abgeworfen wird. Eine Liste der möglichen AF-Codepoints finden Sie in Tabelle 37–2.

  6. Fügen Sie eine Marker action-Anweisung hinzu, um ein Per-Hop-Behavior für den ftp-Verkehrswert zuzuweisen, der der Committed Rate entspricht.


    action {
        module dscpmk
        name markAF22
        params {
            global_stats TRUE
            dscp_map{0-63:20}
            next_action continue
        }
    }
    
    name markAF22

    Benennt die Marker action-Anweisung mit markAF22.

    dscp_map{0–63:20}

    Weist den Paket-Headern des Datenverkehr der ftp-Klasse einen DSCP von 20 zu, wenn der ftp-Datenverkehr der Committed Rate entspricht.

    Der DSCP 20 weist den Marker an, alle Einträge in der dscp-Map auf den Dezimalwert 20 (binär 010100) zu setzen. Der DSCP von 20 richtet das Per-Hop-Behavior AF22 ein. Der Marker markiert Pakete der Datenverkehrsklasse ftp mit dem DSCP 20 im DS-Feld.

    AF22 stellt sicher, dass alle Pakete mit dem DSCP 20 eine medium-drop-Prioritätsstufe mit einer Class 2-Priorität erhalten. So wird für spezifikationsgerechtem FTP-Datenverkehr eine medium-drop-Prioritätsstufe im Vergleich zu anderen Datenströmen sichergestellt, die gleichzeitig vom PQoS-System freigegeben werden. Der Router weist Datenverkehrsklassen mit einer Class 1 medium-drop-Prioritätsstufe oder höher jedoch eine höhere Priorität bei der Weiterleitung zu. Eine Liste der möglichen AF-Codepoints finden Sie in Tabelle 37–2.

  7. Fügen Sie die gerade für den Anwendungsserver erstellten DSCPs zu den entsprechenden Dateien auf dem Diffserv-Router hinzu.

Siehe auch

Bereitstellen von Differentiated Services auf einem Router

Um echte Differentiated Services bereitzustellen, müssen Sie einen Diffserv-konformen Router in Ihre Netzwerktopologie aufnehmen. Eine Beschreibung hierzu finden Sie unter Hardware-Strategien für das Diffserv-Netzwerk. Die tatsächlichen Schritte zur Konfiguration von Diffserv auf einem Router und zum Aktualisieren der Routerdateien sprengen jedoch den Umfang dieses Handbuchs.

Daher finden Sie hier nur allgemeine Schritte zur Koordinierung der Weiterleitungsinformationen zwischen verschiedenen IPQoS-konformen Systemen im Netzwerk und dem Diffserv-Router.

ProcedureSo konfigurieren Sie einen Router in einem IPQoS-konformen Netzwerk

Im folgenden Verfahren wird die in Abbildung 33–4 vorgestellte Topologie als Beispiel verwendet.

Bevor Sie beginnen

Im folgenden Verfahren wird davon ausgegangen, dass die IPQoS-Systeme in Ihrem Netzwerk bereits konfiguriert sind, da Sie die vorherigen Aufgaben in diesem Kapitel ausgeführt haben.

  1. Erstellen Sie eine Übersicht der Konfigurationsdateien aller IPQoS-konformen Systeme in Ihrem Netzwerk.

  2. Identifizieren Sie jeden Codepoint, der in den verschiedenen QoS-Richtlinien verwendet wird.

    Erstellen Sie eine Liste der Codepoints sowie der Systeme und Klassen, für die die Codepoints gelten. Die folgende Tabelle zeigt Bereiche, in denen Sie eventuell den gleichen Codepoint verwenden. Diese Vorgehensweise ist akzeptabel. Sie sollten jedoch weitere Kriterien in der IPQoS-Konfigurationsdatei bereitstellen, z. B. einen Selektor für die Prioritätsstufe, um die Prioritätsstufe identisch markierter Klassen zu bestimmen.

    Für das in den Verfahren dieses Kapitels verwendeten Beispielnetzwerk können Sie die folgende Codepoint-Tabelle erstellen.

    System 

    Klasse 

    PHB 

    DS Codepoint 

    Goldweb

    video

    EF 

    46 (101110) 

    Goldweb

    goldweb

    AF11 

    10 (001010) 

    Userweb

    webout

    AF12 

    12 ( 001100) 

    BigAPPS

    smtp

    AF13 

    14 ( 001110) 

    BigAPPS

    news

    AF18 

    18 ( 010010) 

    BigAPPS

    ftp-spezifikationsgerechter Datenverkehr

    AF22 

    20 ( 010100) 

    BigAPPS

    ftp-nicht spezifikationsgerechter Datenverkehr

    AF31 

    26 ( 011010) 

  3. Fügen Sie die Codepoints aus den IPQoS-Konfigurationsdateien Ihres Netzwerks zu den entsprechenden Dateien auf dem Diffserv-Router hinzu.

    Die von Ihnen angegebenen Codepoints helfen bei der Konfiguration des Diffserv-Scheduling-Mechanismus des Routers. Weitere Hinweise entnehmen Sie bitte der Dokumentation des Router-Herstellers sowie dessen Websites.