Systemverwaltungshandbuch: IP Services

Kapitel 7 Konfigurieren eines IPv6-Netzwerks (Vorgehen)

Dieses Kapitel enthält Aufgaben zur Konfiguration von IPv6 in einem Netzwerk. Folgende Themen werden behandelt:

Eine Übersicht der IPv6-Konzepte finden Sie in Kapitel 3Einführung in IPv6 (Überblick). Informationen zu IPv6-Planungsaufgaben finden Sie in Kapitel 4Planen eines IPv6-Netzwerks (Aufgaben). Referenzinformationen zu den Aufgaben in diesem Kapitel finden Sie in Kapitel 11IPv6 im Detail (Referenz).

Konfiguration einer IPv6-Schnittstelle

Der erste Schritt bei der IPv6-Konfiguration ist das Aktivieren von IPv6 auf einer Schnittstelle. Sie können IPv6 entweder während der Installation von Oracle Solaris 10 oder durch Konfigurieren von IPv6 auf den Schnittstellen eines installierten Systems aktivieren.

Während der Installation von Oracle Solaris 10 können Sie IPv6 auf einer oder mehreren Schnittstellen eines Systems aktivieren. Nach der Installation sind die folgenden IPv6-bezogenen Dateien und Tabellen gespeichert:

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie IPv6 auf den Schnittstellen eines installierten Systems aktivieren.

Aktivieren von IPv6 auf einer Schnittstelle (Übersicht der Schritte)

In der folgenden Tabelle sind die Aufgaben beschrieben, die zum Konfigurieren der IPv6-Schnittstellen erforderlich sind. Die Tabelle enthält Beschreibungen des Zwecks der einzelnen Aufgaben sowie die Abschnitte, in denen die Schritte zur Ausführung der einzelnen Aufgaben beschrieben sind.

Aufgabe 

Beschreibung 

Siehe 

Aktivieren von IPv6 auf einer Schnittstelle eines Systems, auf dem bereits Oracle Solaris 10 installiert ist. 

Aktivieren Sie IPv6 auf einer Schnittstelle, nachdem Oracle Solaris 10 installiert wurde. 

So aktivieren Sie eine IPv6-Schnittstelle für die aktuelle Sitzung

Beibehalten der Konfiguration einer IPv6-konformen Schnittstelle auch nach einem Neustart. 

Übernehmen Sie die IPv6-Adresse der Schnittstelle permanent. 

So aktivieren Sie persistente IPv6-Schnittstellen

Deaktivieren der automatischen IPv6-Adresskonfiguration. 

Konfigurieren Sie die Schnittstellen-ID-Komponente der IPv6-Adresse manuell. 

So deaktivieren Sie die automatische IPv6-Adresskonfiguration

ProcedureSo aktivieren Sie eine IPv6-Schnittstelle für die aktuelle Sitzung

Beginnen Sie die IPv6-Konfiguration, indem Sie IPv6 auf den Schnittstellen aller Systeme aktivieren, die zu IPv6-Knoten werden. Zunächst bezieht die Schnittstelle ihre IPv6-Adresse über den Autokonfigurationsprozess, der unter Automatische IPv6-Adresskonfiguration ausführlich beschrieben wird. Dann können Sie die Knotenkonfiguration basierend auf dessen Funktion im IPv6-Netzwerk (Host, Server oder Router) anpassen.


Hinweis –

Befindet sich die Schnittstelle auf dem gleichen Link wie der Router, der derzeit einen IPv6-Präfix bekannt gibt, bezieht die Schnittstelle dieses Standortpräfix als Teil der automatisch konfigurierten Adressen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter So konfigurieren Sie einen IPv6-konformen Router.


Im folgenden Verfahren wird erklärt, wie Sie IPv6 für eine Schnittstelle aktivieren, die nach der Installation von Oracle Solaris 10 hinzugefügt wurde.

Bevor Sie beginnen

Schließen Sie zunächst alle Planungsaufgaben für ein IPv6-Netzwerk, z. B. das Aufrüsten von Hard- und Software und die Vorbereitungen für einen Adressierungsplan ab. Weitere Informationen finden Sie unter Planung der Einführung von IPv6 (Übersicht der Schritte).

  1. Melden Sie sich auf dem künftigen IPv6-Knoten als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Aktivieren Sie IPv6 auf einer Schnittstelle.


    # ifconfig inet6 interface plumb up
    
  3. Starten Sie den IPv6-Daemon in.ndpd.


    # /usr/lib/inet/in.ndpd
    

    Hinweis –

    Sie können den Status der IPv6-konformen Schnittstellen eines Knotens mit dem Befehl ifconfig-a6 anzeigen.



Beispiel 7–1 Aktivieren einer IPv6-Schnittstelle nach der Installation

Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie Sie IPv6 auf der Schnittstelle qfe0 aktivieren. Bevor Sie beginnen, prüfen Sie den Status aller im System konfigurierten Schnittstellen.


# ifconfig -a
lo0: flags=1000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 8232 index 1
        inet 127.0.0.1 netmask ff000000 
qfe0: flags=1000863 <UP,BROADCAST,NOTRAILERS,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 
           index 2
        inet 172.16.27.74 netmask ffffff00 broadcast 172.16.27.255
        ether 0:3:ba:13:14:e1 

Derzeit ist nur die Schnittstelle qfe0 für dieses System konfiguriert. Aktivieren Sie IPv6 auf dieser Schnittstelle wie folgt:


# ifconfig inet6 qfe0 plumb up
# /usr/lib/inet/in.ndpd
# ifconfig -a6
lo0: flags=2000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 8252 index 1
        inet6 ::1/128 
qfe0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2
        ether 0:3:ba:13:14:e1 
        inet6 fe80::203:baff:fe13:14e1/10

Das Beispiel zeigt den Status der Systemschnittstelle vor und nachdem qfe0 für IPv6 aktiviert wurde. Mit der Option -a6 des Befehls ifconfig zeigen Sie nur die IPv6-Informationen für qfe0 und die Loopback-Schnittstelle an. Die Ausgabe deutet darauf hin, dass nur eine Link-lokale Adresse für qfe0 konfiguriert wurde: fe80::203:baff:fe13:14e1/10. Diese Adresse deutet darauf hin, dass noch kein Router auf dem lokalen Link des Knotens einen Standortpräfix bekannt gibt.

Nachdem IPv6 aktiviert wurde, können Sie mit dem Befehl ifconfig -a die IPv4- und IPv6-Adressen aller Schnittstellen im System anzeigen.


Nächste Schritte

ProcedureSo aktivieren Sie persistente IPv6-Schnittstellen

Im folgenden Verfahren wird beschrieben, wie die Konfiguration von automatisch konfigurierten IPv6-Adressen auch nach einem Neustart beibehalten wird.


Hinweis –

Befindet sich die Schnittstelle auf dem gleichen Link wie der Router, der derzeit einen IPv6-Präfix bekannt gibt, bezieht die Schnittstelle dieses Standortpräfix als Teil der automatisch konfigurierten Adressen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter So konfigurieren Sie einen IPv6-konformen Router.


  1. Melden Sie sich auf dem IPv6-Knoten als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Erstellen Sie IPv6-Adressen für Schnittstellen, die nach der Installation hinzugefügt wurden.

    1. Erstellen Sie die Konfigurationsdatei.


      # touch /etc/hostname6.interface
      
    2. Fügen Sie Adressen zur Konfigurationsdatei hinzu.


      inet6 ipv6-address up
      addif inet6 ipv6-address up
      ...
  3. Erstellen Sie eine statische IPv6-Standardroute.


    # /usr/sbin/route -p add -inet6 default ipv6-address
    
  4. (Optional) Erstellen Sie eine /etc/inet/ndpd.conf-Datei, mit der die Parameter der Schnittstellenvariablen auf dem Knoten definiert werden.

    Wenn Sie temporäre Adressen für die Schnittstelle des Hosts erstellen müssen, lesen Sie Verwenden von temporären Adressen für eine Schnittstelle. Weitere Informationen zur /etc/inet/ndpd.conf-Datei finden Sie in der Manpage ndpd.conf(4) und unter ndpd.conf-Konfigurationsdatei.

  5. Starten Sie den Knoten neu.


    # reboot -- -r
    

    Der Neustartprozess sendet Pakete zur Router-Erkennung. Wenn ein Router mit einem Standortpräfix antwortet, kann der Knoten eine Schnittstelle mit einer zugehörigen /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei mit einer globalen IPv6-Adresse konfigurieren. Andernfalls werden die IPv6-konformen Schnittstellen ausschließlich mit Link-lokalen Adressen konfiguriert. Durch den Neustart werden auch der in.ndpd- und anderen Netzwerkdaemons im IPv6-Modus neugestartet.


Beispiel 7–2 Beibehalten der Konfiguration einer IPv6-Schnittstelle nach einem Neustart

Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie die Konfiguration der IPv6-Schnittstelle qfe0 auch nach einem Neustart beibehalten wird. In diesem Beispiel gibt ein Router das Standortpräfix und die Teilnetz-ID 2001:db8:3c4d:15/64auf dem lokalen Link bekannt.

Zunächst prüfen Sie den Status der Systemschnittstellen.


# ifconfig -a
lo0: flags=1000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 8232 index 1
        inet 127.0.0.1 netmask ff000000 
qfe0: flags=1000863 <UP,BROADCAST,NOTRAILERS,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 
           index 2
        inet 172.16.27.74 netmask ffffff00 broadcast 172.16.27.255
        ether 0:3:ba:13:14:e1 

# touch /etc/hostname6.qfe0
# vi /etc/hostname6.qfe0
inet6 fe80::203:baff:fe13:1431/10 up
addif inet6 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe13:14e1/64 up

# route -p add -inet6 default fe80::203:baff:fe13:1431
# reboot -- -r

Prüfen Sie, ob die von Ihnen konfigurierte IPv6-Adresse der Schnittstelle qfe0 noch immer zugewiesen ist.


# ifconfig -a6
qfe0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2
       ether 0:3:ba:13:14:e1 
       inet6 fe80::203:baff:fe13:14e1/10 
 qfe0:1: flags=2180841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ADDRCONF,IPv6> mtu 1500 
          index 2
        inet6 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe13:14e1/64

Die Ausgabe des Befehls ifconfig -a6 zeigt zwei Einträge für qfe0. Der standardmäßige qfe0-Eintrag enthält die MAC- sowie die Link-lokale Adresse. Der zweite Eintrag qfe0:1 gibt eine Pseudo-Schnittstelle an, die für die zusätzliche IPv6-Adresse auf der Schnittstelleqfe0 erstellt wurde. Die neue, globale IPv6-Adresse 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe13:14e1/64 enthält den vom lokalen Router bekannt gegebenen Standortpräfix und die Teilnetz-ID.


Nächste Schritte

ProcedureSo deaktivieren Sie die automatische IPv6-Adresskonfiguration

Im Allgemeinen verwenden Sie die automatische Adresskonfiguration zum Erzeugen der IPv6-Adressen für die Schnittstellen der Hosts und Server. Manchmal möchten Sie jedoch die automatische Adresskonfiguration deaktivieren, insbesondere dann, wenn ein Token manuell konfiguriert werden muss. Dieser Vorgang wird unter Konfiguration eines IPv6-Tokens beschrieben.

  1. Melden Sie sich auf dem IPv6-Knoten als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Erstellen Sie eine /etc/inet/ndpd.conf-Datei für den Knoten.

    Die /etc/inet/ndpd.conf-Datei definiert die Schnittstellenvariablen für einen bestimmten Knoten. Diese Datei sollte den folgenden Inhalt aufweisen, damit die automatische Adresskonfiguration für alle Schnittstellen eines Servers deaktiviert wird:


    if-variable-name StatelessAddrConf false

    Weitere Informationen zur /etc/inet/ndpd.conf-Datei finden Sie in der Manpage ndpd.conf(4) und unter ndpd.conf-Konfigurationsdatei.

  3. Aktualisieren Sie den IPv6-Daemon mit Ihren Änderungen.


    # pkill -HUP in.ndpd
    

Konfiguration eines IPv6-Routers

Der erste Schritt bei der Konfiguration von IPv6 in einem Netzwerk ist das Konfigurieren von IPv6 auf einem Router. Zur Router-Konfiguration gehören mehrere, unabhängig voneinander auszuführende Aufgaben, die in diesem Abschnitt beschrieben werden. Abhängig von den Anforderungen Ihres Standorts können Sie einige oder alle Aufgaben durchführen.

Konfiguration eines IPv6-Routers (Übersicht der Schritte)

Führen Sie die in der folgenden Tabelle aufgeführten Aufgaben in der angegebenen Reihenfolge aus, um das IPv6-Netzwerk zu konfigurieren. Die Tabelle enthält Beschreibungen des Zwecks der einzelnen Aufgaben sowie die Abschnitte, in denen die Schritte zur Ausführung der einzelnen Aufgaben beschrieben sind.

Aufgabe 

Beschreibung  

Siehe 

1. Bevor Sie mit der IPv6-Konfiguration beginnen, stellen Sie sicher, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind. 

Bevor Sie einen IPv6-konformen Router konfigurieren können, müssen Sie alle Planungsaufgaben und die Installation von Oracle Solaris auf IPv6-konformen Schnittstellen abgeschlossen haben. 

Kapitel 4Planen eines IPv6-Netzwerks (Aufgaben) und Konfiguration einer IPv6-Schnittstelle.

2. Konfiguration eines Routers. 

Definieren Sie das Standortpräfix für das Netzwerk.  

So konfigurieren Sie einen IPv6-konformen Router

3. Konfiguration der Tunnelschnittstellen auf dem Router. 

Richten Sie manuell einen Tunnel oder eine 6to4-Tunnelschnittstelle auf dem Router ein. Das lokale IPv6-Netzwerk benötigt Tunnel, um mit anderen, isolierten IPv6-Netzwerken kommunizieren zu können. 

4. Konfiguration der Switches im Netzwerk. 

Wenn Ihre Netzwerkkonfiguration Switches umfasst, konfigurieren Sie diese jetzt für IPv6. 

Lesen Sie dazu die Dokumentation des Switch-Herstellers. 

5. Konfiguration aller Hubs im Netzwerk. 

Wenn Ihre Netzwerkkonfiguration Hubs umfasst, konfigurieren Sie diese jetzt für IPv6. 

Lesen Sie dazu die Dokumentation des Hub-Herstellers. 

6. Konfiguration des Netzwerk-Namen-Services für IPv6.  

Konfigurieren Sie Ihren primären Namen-Service (DNS, NIS oder LDAP), so dass IPv6-Adressen erkannt werden, nachdem der Router für IPv6 konfiguriert wurde. 

So fügen Sie IPv6-Adressen zum DNS hinzu

7. (Optional) Ändern der Adressen der IPv6-konformen Schnittstellen auf Hosts und Servern. 

Nach der Konfiguration des Routers für IPv6 nehmen Sie Änderungen auf den IPv6-konformen Hosts und Routern vor. 

Modifizieren einer IPv6-Schnittstellenkonfiguration für Hosts und Server

Konfiguration der Anwendungen zur Unterstützung von IPv6 

Verschiedene Anwendungen benötigen unterschiedliche Maßnahmen, damit sie IPv6 unterstützen. 

Lesen Sie dazu die Dokumentation der Anwendungen 

ProcedureSo konfigurieren Sie einen IPv6-konformen Router

Hierbei wird angenommen, dass alle Schnittstellen des Routers während der Oracle Solaris-Installation für IPv6 konfiguriert wurden.

  1. Nehmen Sie auf dem System, das als IPv6-Router konfiguriert werden soll, die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Prüfen Sie, welche Schnittstellen auf dem Router während der Installation für IPv6 konfiguriert wurden.


    # ifconfig -a
    

    Prüfen Sie in der Ausgabe, ob die Schnittstellen, die Sie für IPv6 konfigurieren möchten, derzeit mit Link-lokalen Adressen geplumbt (aktiviert) sind. Die folgende Beispielausgabe des Befehls ifconfig -a zeigt die IPv4- und IPv6-Adressen, die für die Schnittstellen des Routers konfiguriert wurden.


    lo0: flags=1000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 8232 index 1
            inet 127.0.0.1 netmask ff000000 
    dmfe0: flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 index 2
            inet 172.16.26.232 netmask ffffff00 broadcast 172.16.26.255
            ether 0:3:ba:11:b1:15 
    dmfe1: flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4 mtu 1500 index 3
            inet 172.16.26.220 netmask ffffff00 broadcast 172.16.26.255
            ether 0:3:ba:11:b1:16 
    lo0: flags=2000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 8252 index 1
            inet6 ::1/128 
    dmfe0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2
            ether 0:3:ba:11:b1:15 
            inet6 fe80::203:baff:fe11:b115/10 
    dmfe1: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 3
            ether 0:3:ba:11:b1:16 
            inet6 fe80::203:baff:fe11:b116/10 

    Außerdem zeigt die Ausgabe, dass die primäre Netzwerkschnittstelle dmfe0 und die zusätzliche Schnittstelle dmfe1 während der Installation mit den link–local-IPv6-Adressen fe80::203:baff:fe11:b115/10 und fe80::203:baff:fe11:b116/10 konfiguriert wurden.

  3. Konfigurieren Sie für alle Schnittstellen des Routers die IPv6-Paketweiterleitung.

    Unter Solaris 10 11/03 und früheren Releases verwenden Sie den folgenden Befehl:


    # routeadm -e ipv6-forwarding -u
    

    Verwenden Sie eine der folgenden Optionen, um die Paketweiterleitung zu aktivieren:

    • Verwenden Sie entweder den routeadm-Befehl:


      # routeadm -e ipv6-forwarding -u
      
    • Oder verwenden Sie den folgenden Service Management Facility (SMF)-Befehl:


      # svcadm enable ipv6-forwarding
  4. Starten Sie den Routing-Daemon.

    Der in.ripngd-Daemon wickelte das IPv6-Routing ab.

    Unter Solaris 10 11/06 und früheren Releases starten Sie den in.ripngd-Daemon durch Eingabe des folgenden Befehls:


    # routeadm -e ipv6-routing
    # routeadm -u
    

    Aktivieren Sie das IPv6-Routing mit einer der folgenden Optionen:

    • Geben Sie den routeadm-Befehl ein:


      # routeadm -e ipv6-routing -u
      
    • Oder verwenden Sie die SMF zum Aktivieren des IPv6-Routings:


      # svcadm enable ripng:default
      

    Informationen zur Syntax des routeadm-Befehls finden Sie in der Manpage routeadm(1M).

  5. Erstelle Sie die Datei /etc/inet/ndpd.conf.

    Sie geben das vom Router bekannt zu gebende Standortpräfix und andere Konfigurationsinformationen in die Datei /etc/inet/ndpd.conf einn. Diese Datei wird vom in.ndpd-Daemon eingelesen, der das IPv6 Neighbor Discovery-Protokoll implementiert.

    Eine Liste der Variablen und zulässigen Werte finden Sie unter ndpd.conf-Konfigurationsdatei und in der Manpage ndpd.conf(4).

  6. Geben Sie den folgenden Text in die /etc/inet/ndpd.conf-Datei ein:


    ifdefault AdvSendAdvertisements true
    prefixdefault AdvOnLinkFlag on AdvAutonomousFlag on
    

    Dieser Text weist den in.ndpd-Daemon an, die Router Advertisement-Nachrichten über alle Schnittstellen des Routers zu senden, die für IPv6 konfiguriert wurden.

  7. Fügen Sie in die Datei /etc/inet/ndpd.conf zusätzlichen Text ein, um das Standortpräfix der verschiedenen Router-Schnittstellen zu konfigurieren.

    Der Text muss das folgende Format aufweisen:


    prefix global-routing-prefix:subnet ID/64 interface
    

    Die folgende /etc/inet/ndpd.conf-Beispieldatei konfiguriert den Router zur Bekanntgabe des Standortpräfix 2001:0db8:3c4d::/48 über die Schnittstellen dmfe0 und dmfe1.


    ifdefault AdvSendAdvertisements true
    prefixdefault AdvOnLinkFlag on AdvAutonomousFlag on
    
    if dmfe0 AdvSendAdvertisements 1
    prefix 2001:0db8:3c4d:15::0/64 dmfe0
    
    if dmfe1 AdvSendAdvertisements 1
    prefix 2001:0db8:3c4d:16::0/64 dmfe1
    
  8. Starten Sie das System neu.

    Der IPv6-Router sendet auf dem lokalen Link Advertisement-Nachrichten mit allen Standortpräfixen, die in der ndpd.conf-Datei enthalten sind.


Beispiel 7–3 ifconfig-Ausgabe zeigt IPv6-Schnittstellen

Im folgenden Beispiel wird die Ausgabe des ifconfig - a-Befehls gezeigt, die Sie nach Abschluss des Verfahrens unter Konfiguration eines IPv6-Routers erhalten.


lo0: flags=1000849 <UP LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 8232 index 1
        inet 127.0.0.1 netmask ff000000 
dmfe0: flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4> mtu 1500 index 2
        inet 172.16.15.232 netmask ffffff00 broadcast 172.16.26.255
        ether 0:3:ba:11:b1:15 
dmfe1: flags=1000843 <UP,BROADCAST,RUNNING,MULTICAST,IPv4 mtu 1500 index 3
        inet 172.16.16.220 netmask ffffff00 broadcast 172.16.26.255
        ether 0:3:ba:11:b1:16 
lo0: flags=2000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 8252 index 1
        inet6 ::1/128 
dmfe0: flags=2100841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ROUTER,IPv6> mtu 1500 index 2
        ether 0:3:ba:11:b1:15 
        inet6 fe80::203:baff:fe11:b115/10 
dmfe0:1: flags=2180841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ADDRCONF,ROUTER,IPv6> mtu 1500
          index 2
        inet6 2001:db8:3c4d:15:203:baff:fe11:b115/64
dmfe1: flags=2100841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ROUTER,IPv6> mtu 1500 index 3
        ether 0:3:ba:11:b1:16 
        inet6 fe80::203:baff:fe11:b116/10 
dmfe1:1: flags=2180841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ADDRCONF,ROUTER,IPv6> mtu 1500
           index 3
        inet6 2001:db8:3c4d:16:203:baff:fe11:b116/64

In diesem Beispiel weist jede für IPv6 konfigurierte Schnittstelle jetzt zwei Adressen auf. Der Eintrag mit dem Namen der Schnittstelle, z. B. dmfe0, zeigt die Link-lokale Adresse dieser Schnittstelle an. Der Eintrag im Format Schnittstelle:n, z. B. dmfe0:1, zeigt eine globale IPv6-Adresse an. Diese Adresse enthält neben der Schnittstellen-ID das Standortpräfix, das Sie in der /etc/ndpd.conf-Datei konfiguriert haben.


Siehe auch

Modifizieren einer IPv6-Schnittstellenkonfiguration für Hosts und Server

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie die Konfiguration von IPv6-konformen Schnittstellen auf Knoten modifizieren, bei denen es sich um Hosts oder Server handelt. In den meisten Fällen müssen Sie die automatische Adresskonfiguration für IPv6-konforme Schnittstellen verwenden, die unter Einführung in die statusfreie automatische Konfiguration beschrieben wird. Sie können die IPv6-Adresse einer Schnittstelle jedoch auch ändern. Dies wird im Rahmen der Aufgaben in diesem Abschnitt beschrieben.

Ändern einer IPv6-Schnittstellenkonfiguration (Übersicht der Schritte)

In der folgenden Tabelle sind die Aufgaben beschrieben, die zum Modifizieren eines vorhandenen IPv6-Netzwerks erforderlich sind. Die Tabelle enthält Beschreibungen des Zwecks der einzelnen sowie die Abschnitte, in denen die Schritte zur Ausführung der einzelnen Aufgaben beschrieben sind.

Aufgabe 

Beschreibung 

Siehe 

Deaktivieren der automatischen IPv6-Adresskonfiguration. 

Konfigurieren Sie die Schnittstellen-ID-Komponente der IPv6-Adresse manuell. 

So deaktivieren Sie die automatische IPv6-Adresskonfiguration

Erstellen einer temporären Adresse für einen Host. 

Verbergen Sie die Schnittstellen-ID eines Hosts, indem Sie eine zufällig erstellte temporärer Adresse konfigurieren, die als die niedrigeren 64 Bit der Adresse verwendet wird. 

So konfigurieren Sie eine temporäre Adresse

Konfiguration eines Tokens für die Schnittstellen-ID eines Systems. 

Erstellen Sie ein 64-Bit-Token, das als Schnittstellen-ID in einer IPv6-Adresse verwendet wird. 

So konfigurieren Sie ein benutzerdefiniertes IPv6-Token

Verwenden von temporären Adressen für eine Schnittstelle

Eine temporäre IPv6-Adresse enthält anstelle der MAC-Adresse der Schnittstelle eine zufällig erzeugte 64-Bit-Zahl als Schnittstellen-ID. Temporäre Adressen können Sie für alle Schnittstellen auf einem IPv6-Knoten verwenden, die anonym bleiben sollen. So möchten Sie eventuell temporäre Adressen für die Schnittstellen eines Hosts verwenden, der auf öffentliche Webserver zugreifen muss. Temporäre Adressen implementieren die IPv6-Verbesserungen zur Privatsphäre. Diese Erweiterungen sind in RFC 3041 unter „Privacy Extensions for Stateless Address Autoconfiguration in IPv6” beschrieben.

Falls erforderlich, aktivieren Sie eine temporäre Adresse für eine oder mehrere Schnittstellen in der /etc/inet/ndpd.conf-Datei. Im Gegensatz zu standardmäßigen, automatisch konfigurierten IPv6-Adressen besteht eine temporäre Adresse aus dem 64-Bit-Teilnetzpräfix einer zufällig erzeugten 64-Bit-Zahl. Diese Zufallszahl wird zur Schnittstellen-ID-Komponente der IPv6-Adresse. Mit einer temporären Adresse als Schnittstellen-ID wird keine Link-lokale Adresse erzeugt.

Beachten Sie, dass temporäre Adressen standardmäßig eine bevorzugte Lebensdauer von einem Tag haben. Wenn Sie das Erzeugen von temporären Adressen aktivieren, müssen Sie auch die folgenden Variablen in der /etc/inet/ndpd.conf-Datei konfigurieren:

gültige Lebensdauer TmpValidLifetime

Zeit, über die die temporäre Adresse existiert; danach wird sie vom Host gelöscht.

bevorzugte Lebensdauer TmpPreferredLifetime

Verstrichene Zeit, bevor die temporäre Adresse eingestellt wird. Diese Zeit muss kürzer als die gültige Lebensdauer sein.

Adressregenerierung

Zeit vor dem Ablauf der bevorzugten Lebensdauer, während der der Host eine neue temporäre Adresse generieren muss.

Sie drücken die Zeit für temporäre Adressen wie folgt aus:

n

n Anzahl an Sekunden, die Standardeinstellung

n h

n Anzahl an Stunden (h)

n d

n Anzahl an Tagen (d)

ProcedureSo konfigurieren Sie eine temporäre Adresse

  1. Melden Sie sich auf dem IPv6-Host als Primäradministrators oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Falls erforderlich, aktivieren Sie IPv6 auf den Schnittstellen des Hosts.

    Lesen Sie dazu So aktivieren Sie eine IPv6-Schnittstelle für die aktuelle Sitzung.

  3. Bearbeiten Sie die /etc/inet/ndpd.conf-Datei, um das Erzeugen von temporären Adressen zu aktivieren.

    • Um auf allen Schnittstellen eines Hosts temporäre Adressen zu konfigurieren, fügen Sie die folgende Zeile in die /etc/inet/ndpd.conf-Datei ein:


      ifdefault TmpAddrsEnabled true
      
    • Um für eine bestimmte Schnittstelle eine temporäre Adresse zu konfigurieren, fügen Sie die folgende Zeile in die /etc/inet/ndpd.conf-Datei ein:


      if interface TmpAddrsEnabled true 
      
  4. (Optional) Geben Sie die gültige Lebensdauer für die temporäre Adresse ein.


    ifdefault TmpValidLifetime duration
    

    Diese Syntax gibt die gültige Lebensdauer aller Schnittstellen auf einem Host an. Der Wert für Dauer muss in Sekunden, Stunden oder Tagen angegeben sein. Die standardmäßige gültige Lebensdauer beträgt 7 Tage. Alternativ können Sie TmpValidLifetime mit den Schlüsselwörtern if Schnittstelle verwenden, um die gültige Lebensdauer für eine temporäre Adresse einer bestimmten Schnittstelle anzugeben.

  5. (Optional) Geben Sie die bevorzugte Lebensdauer für eine temporäre Adresse ein, nach deren Ablauf die Adresse ungültig wird.


    if interface TmpPreferredLifetime duration
    

    Diese Syntax gibt die bevorzugte Lebensdauer für die temporäre Adresse einer bestimmten Schnittstelle an. Die standardmäßige bevorzugte Lebensdauer beträgt ein Tag. Alternativ können Sie TmpPreferredLifetime mit dem Schlüsselwort ifdefault verwenden, um die bevorzugte Lebensdauer für die temporären Adressen aller Schnittstellen auf einem Host anzugeben.


    Hinweis –

    Die Standard-Adressauswahl gibt abgelaufenen IPv6-Adressen eine niedrigere Priorität. Wenn eine temporäre IPv6-Adresse abläuft, wählt die Standard-Adressauswahl eine nicht-abgelaufene Adresse als Quelladresse eines Pakets. Eine nicht-abgelaufene Adresse könnte die automatisch erzeugte IPv6-Adresse oder sogar die IPv4-Adresse der Schnittstelle sein. Weitere Informationen zur Standard-Adressauswahl finden Sie unter Verwaltuen der standardmäßigen Adressauswahl.


  6. (Optional) Geben Sie eine Vorlaufzeit vor der Ablaufzeit der Adresse ein, während der der Host eine neue temporäre Adresse erzeugen muss.


    ifdefault TmpRegenAdvance duration
    

    Diese Syntax gibt die Vorlaufzeit vor dem Ablauf der temporären Adressen aller Schnittstellen auf einem Host an. Der Standardwert beträgt 5 Sekunden.

  7. Ändern Sie die Konfiguration des in.ndpd-Daemon.


    # pkill -HUP in.ndpd
    # /usr/lib/inet/in.ndpd
    
  8. Prüfen Sie, ob die temporären Adressen erstellt wurden, indem Sie – wie in Example&;7––5 gezeigt – den Befehl -ifconfig Beispiel 7–5 ausführen.

    Die Ausgabe des Befehls ifconfig muss das Wort TEMPORARY in der gleichen Zeile wie die Schnittstellendefinition enthalten.


Beispiel 7–4 Temporäre Adressvariablen in der /etc/inet/ndpd.conf-Datei

Im folgenden Beispiel wird ein Segment einer /etc/inet/ndpd.conf-Datei gezeigt, in dem die temporären Adressen für die primären Netzwerkschnittstelle aktiviert sind.


ifdefault TmpAddrsEnabled true

ifdefault TmpValidLifetime 14d

ifdefault TmpPreferredLifetime 7d

ifdefault TmpRegenAdvance 6s


Beispiel 7–5 ifconfig-a6-Befehlsausgabe mit aktivierten temporären Adressen

Das folgende Beispiel zeigt die Ausgabe des ifconfig-Befehls, nachdem die temporären Adressen erstellt wurden.


# ifconfig -a6
lo0: flags=2000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 8252 index 1 
     inet6 ::1/128
hme0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2 
     ether 8:0:20:b9:4c:54
     inet6 fe80::a00:20ff:feb9:4c54/10
hme0:1: flags=2080841 <UP,RUNNING,MULTICAST,ADDRCONF,IPv6> mtu 1500 index 2 
     inet6 2001:db8:3c4d:15:a00:20ff:feb9:4c54/64
hme0:2: flags=802080841<UP,RUNNING,MULTICAST,ADDRCONF,IPv6,TEMPORARY> mtu 1500 index 2 
      inet6 2001:db8:3c4d:15:7c37:e7d1:fc9c:d2cb/64

Beachten Sie, dass die Zeile nach der Schnittstelle hme0:2 das Wort TEMPORARY enthält. Diese Zuweisung kennzeichnet, dass die Adresse 2001:db8:3c4d:15:7c37:e7d1:fc9c:d2cb/64 über eine temporäre Schnittstellen-ID verfügt.


Siehe auch

Konfiguration eines IPv6-Tokens

Die 64-Bit-Schnittstellen-ID einer IPv6-Adresse wird auch als Token bezeichnet. Lesen Sie dazu Einführung in die IPv6-Adressierung. Während der automatischen Adresskonfiguration wird das Token der MAC-Adresse der Schnittstelle zugeordnet. Meistens verwenden nicht-routende Knoten, das heißt IPv6-Hosts und -Server, ihre automatisch konfigurierten Token.

Das Verwenden von automatisch konfigurierten Token kann jedoch ein Problem für Server darstellen, deren Schnittstellen im Rahmen der Systemwartung gewechselt werden. Wenn eine Schnittstellenkarte ausgetauscht wird, ändert sich auch die MAC-Adresse. Dies kann bei Servern, die von stabilen IP-Adressen abhängig sind, zu Problemen führen. Verschiedene Teile der Netzwerkinfrastruktur, z. B. DNS oder NIS, haben eventuell bestimmte IPv6-Adressen für die Schnittstellen des Servers gespeichert.

Um Probleme bei Adressänderungen zu vermeiden, können Sie manuell ein Token konfigurieren, das als Schnittstellen-ID in einer IPv6-Adresse verwendet wird. Dazu geben Sie eine hexadezimale Zahl mit 64 Bit oder weniger ein, um die Schnittstellen-ID-Komponente der IPv6-Adresse zu belegen. Während der nachfolgenden automatischen Adresskonfiguration erstellt das Neighbor Discovery-Protokoll keine Schnittstellen-ID, die auf der MAC-Adresse der Schnittstelle basiert. Stattdessen wird das manuell erstellte Token zur Schnittstellen-ID. Das Token bleibt der Schnittstelle auch dann zugewiesen, wenn die Karte ausgetauscht wird.


Hinweis –

Der Unterschied zwischen benutzerdefinierten Token und temporären Adressen besteht darin, dass temporäre Adressen zufällig erzeugt werden, während ein Token explizit von einem Benutzer erstellt wird.


ProcedureSo konfigurieren Sie ein benutzerdefiniertes IPv6-Token

Die folgenden Anweisungen eignen sich insbesondere für Server, deren Schnittstellen regelmäßig ausgetauscht werden. Sie gelten auch für die Konfiguration von benutzerdefinierten Token auf einem IPv6-Knoten.

  1. Prüfen Sie, ob die mit einem Token zu konfigurierende Schnittstelle geplumbt (aktiviert) wurde.

    Eine Schnittstelle muss geplumbt sein, bevor Sie ein Token für ihre IPv6-Adresse konfigurieren können.


    # ifconfig -a6
    

    qfe0: flags=2000841 <UP,RUNNING,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 2
            ether 0:3:ba:13:14:e1 
            inet6 fe80::203:baff:fe13:14e1/10

    Dieser Ausgabe zeigt, dass die Netzwerkschnittstelle qfe0 geplumbt wurde und die Link-lokale Adresse fe80::203:baff:fe13:14e1/10 aufweist. Diese Adresse wurde während der Konfiguration automatisch konfiguriert.

  2. Erstellen Sie eine oder mehrere hexadezimale Zahlen mit 64 Bit, die als Token für die Schnittstellen des Knoten verwendet werden. Beispiele für Token finden Sie unter Link-lokale Unicast-Adresse.

  3. Konfigurieren Sie jede Schnittstelle mit einem Token.

    Verwenden Sie die folgende Syntax des Befehls ifconfig für jede Schnittstelle, die eine benutzerdefinierte Schnittstellen-ID (Token) erhalten soll:


    ifconfig interface inet6  token address/64
    

    Verwenden Sie den folgenden Befehl, um die Schnittstelle qfe0 mit einem Token zu konfigurieren:


    # ifconfig qfe0 inet6 token ::1a:2b:3c:4d/64
    

    Wiederholen Sie diesen Schritt für jede Schnittstelle, die ein benutzerdefiniertes Token erhalten soll.

  4. (Optional) Sorgen Sie dafür, dass die neue IPv6-Adresse auch nach einem Neustart beibehalten wird.

    1. Erstellen oder bearbeiten Sie eine /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei für jede Schnittstelle, die mit einem Token konfiguriert wurde.

    2. Fügen Sie den folgenden Text am Ende jeder /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei hinzu:


      token ::token-name/64

      Sie können z. B. den folgenden Text am Ende einer /etc/hostname6.Schnittstelle-Datei hinzufügen:


      token ::1a:2b:3c:4d/64

    Nach dem Booten des Systems wird der Token, den Sie in der /etc/hostname6. interface-Datei konfiguriert haben, auf die IPv6-Adresse der Schnittstelle angewendet. Diese IPv6-Adresse bleibt auch bei nachfolgenden Neustarts bestehen.

  5. Aktualisieren Sie den IPv6-Daemon mit Ihren Änderungen.


    # pkill -HUP -in.ndpd
    

Beispiel 7–6 Konfiguration eines benutzerdefinierten Tokens auf einer IPv6-Schnittstelle

Im folgenden Beispiel weist die Schnittstelle bge0:1 eine automatisch konfigurierte IPv6-Adresse auf. Das Teilnetzpräfix 2001:db8:3c4d:152:/64 wurde vom Router über den lokalen Link des Knotens bekannt gegeben. Die Schnittstellen-ID 2c0:9fff:fe56:8255 wurde aus bge0:1's MAC-Adresse generiert.


# ifconfig -a6
lo0: flags=2002000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6,VIRTUAL> mtu 8252 index 1
        inet6 ::1/128
bge0: flags=2100801 <UP,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 5
        inet6 fe80::2c0:9fff:fe56:8255/10
        ether 0:c0:9f:56:82:55
bge0:1: flags=2180801 <UP, MULTICAST,ADDRCONF,IPv6>mtu 1500 index 5
        inet6 2001:db8:3c4d:152:c0:9fff:fe56:8255/64
# ifconfig bge0 inet6 token ::1a:2b:3c:4d/64
# vi /etc/hostname6.bge0
token ::1a:2b:3c:4d/64
# pkill -HUP -in.ndpd
# ifconfig -a6
lo0: flags=2002000849 <UP,LOOPBACK,RUNNING,MULTICAST,IPv6,VIRTUAL> mtu 8252 index 1
        inet6 ::1/128
bge0: flags=2100801 <UP,MULTICAST,IPv6> mtu 1500 index 5
        inet6 fe80::2c0:9fff:fe56:8255/10
        ether 0:c0:9f:56:82:55
bge0:1: flags=2180801 <UP, MULTICAST,ADDRCONF,IPv6>mtu 1500 index 5
        inet6 2001:db8:3c4d:152:1a:2b:3c:4d/64

Nachdem das Token konfiguriert wurde, führt die globale Adresse in der zweiten Statuszeile von bge0:1 jetzt 1a:2b:3c:4d als Konfiguration für dessen Schnittstellen-ID auf.


Siehe auch

Verwaltung von IPv6-konformen Schnittstellen auf Servern

Wenn IPv6 auf einem Server eingesetzt werden soll, müssen Sie einige Entscheidungen treffen, bevor Sie IPv6 auf den Schnittstellen des Servers aktivieren. Ihre Entscheidungen wirken sich auf die Konfigurationsstrategie der Schnittstellen-IDs (bzw. Token) der IPv6-Adresse einer Schnittstelle aus.

ProcedureSo aktivieren Sie IPv6 auf den Schnittstellen eines Servers

Bevor Sie beginnen

In dem nächsten Verfahren wird Folgendes vorausgesetzt:

Falls erforderlich, wurde die Anwendungssoftware zur Unterstützung von IPv6 aufgerüstet. Viele Anwendungen, die auf dem IPv4-Protokollstapel ausgeführt werden, unterstützen auch IPv6. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter So bereiten Sie Netzwerkservices auf die Unterstützung von IPv6 vor.

  1. Nehmen Sie auf dem Server die Rolle eines Primäradministrators an, oder melden Sie sich als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Stellen Sie sicher, dass ein IPv6-Teilnetzpräfix auf einem Router auf dem gleichen Link wie der Server konfiguriert wurde.

    Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konfiguration eines IPv6-Routers.

  3. Verwenden Sie eine geeignete Strategie für die Schnittstellen-ID der IPv6-konformen Schnittstellen des Servers.

    Standardmäßig verwendet die automatische IPv6-Adresskonfiguration die MAC-Adresse einer Schnittstelle zum Erstellen der Schnittstellen-ID-Komponente der IPv6-Adresse. Wenn die IPv6-Adresse der Schnittstelle bekannt ist, führt der Austausch einer Schnittstelle zu Problemen. Die MAC-Adresse der neuen Schnittstelle hat einen anderen Wert, somit wird bei der automatischen Adresskonfiguration eine neue Schnittstellen-ID erzeugt.

    • Bei einer IPv6-konformen Schnittstelle, die nicht ausgetauscht werden soll, verwenden Sie die automatisch konfigurierte IPv6-Adresse, die unter Automatische IPv6-Adresskonfiguration beschrieben wird.

    • Bei IPv6-konformen Schnittstellen, die außerhalb des lokalen Netzwerks anonym bleiben sollen, können Sie ein zufällig erzeugtes Token als Schnittstellen-ID verwenden. Anweisungen und Beispiele finden Sie unter So konfigurieren Sie eine temporäre Adresse.

    • Bei IPv6-konformen Schnittstellen, die regelmäßig ausgetauscht werden, erstellen Sie Token für die Schnittstellen-IDs. Anweisungen und Beispiele finden Sie unter So konfigurieren Sie ein benutzerdefiniertes IPv6-Token.

Aufgaben bei der Konfiguration von Tunneln zur Unterstützung von IPv6 (Übersicht der Schritte)

In der folgenden Tabelle sind die Aufgaben beschrieben, die zum Konfigurieren der verschiedenen IPv6-Tunnel erforderlich sind. Die Tabelle enthält Beschreibungen des Zwecks der einzelnen sowie die Abschnitte, in denen die Schritte zur Ausführung der einzelnen Aufgaben beschrieben sind.

Aufgabe 

Beschreibung 

Siehe 

Manuelle Konfiguration von IPv6-über-IPv4-Tunneln. 

Erstellen Sie manuell einen IPv6-Tunnel über ein IPv4-Netzwerk, eine Lösung, um entfernte IPv6-Netzwerke innerhalb eines größeren, im Wesentlichen IPv4-konformen Unternehmensnetzwerk zu erreichen. 

So konfigurieren Sie einen IPv6-über-IPv4-Tunnel

Manuelle Konfiguration von IPv6-über-IPv6-Tunneln. 

Konfigurieren Sie manuell einen IPv6-Tunnel über ein IPv6-Netzwerk, das in der Regel innerhalb eines größeren Unternehmensnetzwerks verwendet wird. 

So konfigurieren Sie einen IPv6-über-IPv6-Tunnel

Manuelle Konfiguration von IPv4-über-IPv6-Tunneln. 

Konfigurieren Sie einen IPv4-Tunnel über ein IPv6-Netzwerk. Dies eignet sich insbesondere für große Netzwerke mit sowohl IPv4- als auch IPv6-Netzwerken. 

So konfigurieren Sie einen IPv4-über-IPv6-Tunnel

Automatische Konfiguration von IPv6-über-IPv4-Tunneln (6to4-Tunnel). 

Erstellen Sie einen automatischen 6to4-Tunnel, eine Lösung zum Erreichen eines externen IPv6-Standorts über das Internet. 

So konfigurieren Sie einen 6to4-Tunnel

Konfiguration eines Tunnels zwischen einem 6to4-Router und einem 6to4-Relay-Router. 

Aktivieren Sie mithilfe des 6to4relay-Befehls einen Tunnel zu einem 6to4-Relay-Router.

So konfigurieren Sie einen 6to4-Tunnel zu einem 6to4-Relay-Router

Konfiguration von Tunneln zur Unterstützung von IPv6

IPv6-Netzwerke stellen in der großen IPv4-Welt häufig isolierte Entitäten dar. Knoten in Ihrem IPv6-Netzwerk müssen mit Knoten in isolierten IPv6-Netzwerken (innerhalb Ihres Unternehmens oder remote) kommunizieren können. In der Regel konfigurieren Sie einen Tunnel zwischen den IPv6-Routern, obwohl auch IPv6-Hosts als Endpunkte für Tunnel fungieren können. Informationen zur Tunnelplanung finden Sie unter Planung für Tunnel in der Netzwerktopologie.

Sie können automatisch oder manuell konfigurierte Tunnel für das IPv6-Netzwerk einrichten. Die Oracle Solaris IPv6-Implementierung unterstützt die folgenden Arten von Tunnel-Kapselungen:

Konzeptuelle Beschreibungen der Tunnel finden Sie unter IPv6-Tunnel.

ProcedureSo konfigurieren Sie einen IPv6-über-IPv4-Tunnel

In diesem Verfahren wird beschrieben, wie Sie einen Tunnel von einem IPv6-Knoten über ein IPv4-Netzwerk zu einem remoten IPv6-Knoten einrichten.

  1. Melden Sie sich beim lokalen Tunnelendpunkt als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Erstellen Sie die /etc/hostname6.ip.tunn-Datei.

    dabei steht n für die Tunnelnummer, beginnend mit null für den ersten Tunnel. Dann fügen Sie Einträge für die folgenden Unterschritte hinzu:

    1. Fügen Sie die Ursprungsadresse des Tunnels und die Zieladresse hinzu.


      tsrc IPv4-source-address tdst IPv4-destination-address up
    2. (Optional) Fügen Sie eine logische Schnittstelle für die IPv6-Quell- und -Zieladresse hinzu.


      addif IPv6-source-address  IPv6-destination-address 
      

      Lassen Sie diesen Unterschritt aus, wenn die Adresse für diese Schnittstelle automatisch konfiguriert werden soll. Sie müssen keine Link-lokalen Adressen für Ihren Tunnel konfigurieren.

  3. Starten Sie das System neu.

  4. Wiederholen Sie diese Aufgabe am anderen Endpunkt des Tunnels.


Beispiel 7–7 Eintrag in der /etc/hostname6.ip.tun-Datei für einen manuellen IPv6-über-IPv4-Tunnel

Diese /etc/hostname6.ip.tun-Beispieldatei zeigt einen Tunnel, für den globale Ursprungs- und Zieladressen manuell konfiguriert wurden.


tsrc 192.168.8.20 tdst 192.168.7.19 up
addif 2001:db8:3c4d:8::fe12:528 2001:db8:3c4d:7:a00:20ff:fe12:1234 up

ProcedureSo konfigurieren Sie einen IPv6-über-IPv6-Tunnel

In diesem Verfahren wird beschrieben, wie Sie einen Tunnel von einem IPv6-Knoten über ein IPv6-Netzwerk zu einem remoten IPv6-Knoten einrichten

  1. Melden Sie sich beim lokalen Tunnelendpunkt als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Erstellen Sie die /etc/hostname6.ip6.tun n-Datei.

    Verwenden Sie für n die Werte 0, 1, 2 usw.. Dann fügen Sie Einträge für die folgenden Unterschritte hinzu.

    1. Fügen Sie die Ursprungsadresse des Tunnels und die Zieladresse hinzu.


      tsrc IPv6-source-address tdst IPv6-destination-address
      IPv6-packet-source-address IPv6-packet-destination-address up
    2. (Optional) Fügen Sie eine logische Schnittstelle für die IPv6-Quell- und -Zieladresse hinzu.


      addif IPv6-source-address  IPv6-destination-address up

      Lassen Sie diesen Schritt aus, wenn die Adresse für diese Schnittstelle automatisch konfiguriert werden soll. Sie müssen keine Link-lokalen Adressen für Ihren Tunnel konfigurieren.

  3. Starten Sie das System neu.

  4. Wiederholen Sie dieses Verfahren am anderen Endpunkt des Tunnels.


Beispiel 7–8 Eintrag in der /etc/hostname6.ip6.tun-Datei für einen IPv6-über-IPv6-Tunnel

Das folgende Beispiel zeigt den Eintrag für einen IPv6-über-IPv6-Tunnel.


tsrc 2001:db8:3c4d:22:20ff:0:fe72:668c tdst 2001:db8:3c4d:103:a00:20ff:fe9b:a1c3
fe80::4 fe80::61 up

ProcedureSo konfigurieren Sie einen IPv4-über-IPv6-Tunnel

In diesem Verfahren wird beschrieben, wie Sie einen Tunnel zwischen zwei IPv4-Hosts über ein IPv6-Netzwerk konfigurieren. Sie sollten dieses Verfahren anwenden, wenn das Netzwerk Ihrer Organisation heterogen ist und IPv6-Teilnetze enthält, die IPv4-Teilnetze voneinander trennen.

  1. Melden Sie sich beim lokalen IPv4-Tunnelendpunkt als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Erstellen Sie die /etc/hostname.ip6.tunn-Datei.

    Verwenden Sie für n die Werte 0, 1, 2 usw.. Dann fügen Sie Einträge für die folgenden Schritte hinzu:

    1. Fügen Sie die Ursprungsadresse des Tunnels und die Zieladresse hinzu.


      tsrc IPv6-source-address tdst IPv6-destination-address
      
    2. (Optional) Fügen Sie für die IPv6-Quell- und -Zieladresse eine logische Schnittstelle hinzu.


      addif IPv6-source-address  IPv6-destination-address up
  3. Starten Sie den lokalen Host neu.

  4. Wiederholen Sie dieses Verfahren am anderen Endpunkt des Tunnels.


Beispiel 7–9 Eintrag in der /etc/hostname6.ip6.tun-Datei für einen IPv4-über-IPv6-Tunnel

Das folgende Beispiel zeigt den Eintrag für einen IPv4-über-IPv6-Tunnel.


tsrc 2001:db8:3c4d:114:a00:20ff:fe72:668c tdst 2001:db8:3c4d:103:a00:20ff:fe9b:a1c3
10.0.0.4 10.0.0.61 up

ProcedureSo konfigurieren Sie einen 6to4-Tunnel

Muss Ihr IPv6-Netzwerk mit einem remoten IPv6-Netzwerk kommunizieren können, sollten Sie die Verwendung von automatischen 6to4-Tunneln ein Betracht ziehen. Bei der Konfiguration eines 6to4-Tunnels muss der Grenzrouter als ein 6to4-Router konfiguriert werden. Der 6to4-Router fungiert als Endpunkt eines 6to4-Tunnels zwischen Ihrem Netzwerk und einem Endpunkt-Router im remoten IPv6-Netzwerk.

Bevor Sie beginnen

Bevor Sie das 6to4-Routing in einem IPv6-Netzwerk konfigurieren, müssen die folgenden Aufgaben abgeschlossen sein:

  1. Melden Sie sich auf dem künftigen 6to4-Router als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Konfigurieren Sie eine 6to4-Pseudoschnittstelle auf dem Router, indem Sie die /etc/hostname6.ip.6to4tun0-Datei erstellen.

    • Wenn Sie beabsichtigen, die empfohlene Konvention von Teilnetz-ID=0 und Host-ID=1 beizubehalten, verwenden Sie das Kurzformat für /etc/hostname6.ip.6to4tun0:


      tsrc IPv4-address up
    • Wenn Sie andere Konventionen für die Teilnetz-ID und Host-ID planen, verwenden Sie das Langformat für /etc/hostname6.ip.6to4tun0:


      tsrc IPv4-address 2002:IPv4-address:subnet-ID:interface-ID:/64 up

    Die erforderlichen Parameter für /etc/hostname6.ip.6to4tun0 sind:

    tsrc

    Gibt an, dass diese Schnittstelle als Tunnelquelle verwendet wird.

    IPv4-Adresse

    Gibt die im getrennten dezimalen Format auf der physikalischen Schnittstelle konfigurierte IPv4-Adresse an, die als 6to4-Pseudoschnittstelle verwendet werden soll.

    Die übrigen Parameter sind optional. Wenn Sie jedoch einen der folgenden optionalen Parameter angeben, müssen Sie alle optionalen Parameter angeben.

    2002

    Gibt das 6to4-Präfix an.

    IPv4-Adresse

    Gibt die IPv4-Adresse der Pseudoschnittstelle in hexadezimaler Notation an.

    Teilnetz-ID

    Gibt eine andere Teilnetz-ID als 0 in hexadezimaler Notation an.

    Schnittstellen-ID

    Gibt eine andere Schnittstellen-ID als 1 an.

    /64

    Gibt an, dass das 6to4-Präfix eine Länge von 64 Bit aufweist.

    up

    Konfiguriert eine 6to4-Schnittstelle als “up.”


    Hinweis –

    Zwei IPv6-Tunnel in Ihrem Netzwerk dürfen nicht die gleiche Ursprungs- und Zieladresse aufweisen, andernfalls werden Pakete abgeworfen. Dieses Szenario kann auftreten, wenn ein 6to4-Router nebenbei ein Tunneling über den atun-Befehl ausführt. Informationen zum atun-Befehl finden Sie in der Manpage tun(7M).


  3. (Optional) Erstellen Sie zusätzliche 6to4-Pseudoschnittstellen auf dem Router.

    Jede künftige 6to4-Pseudoschnittstelle muss über eine bereits konfigurierte, global einmalige IPv4-Adresse verfügen.

  4. Starten Sie den 6to4-Router neu.

  5. Prüfen Sie den Status der Schnittstelle.


    # ifconfig ip.6to4tun0 inet6
            
    

    Wenn die Schnittstelle korrekt konfiguriert wurde, erhalten Sie eine Ausgabe ähnlich der Folgenden:


    ip.6to4tun0: flags=2200041<UP,RUNNING,NONUD,IPv6>mtu 1480 index 11
            inet tunnel src 111.222.33.44 
            tunnel hop limit 60 
            inet6 2002:6fde:212c:10:/64 
  6. Bearbeiten Sie die /etc/inet/ndpd.conf-Datei, um das 6to4-Routing bekannt zu geben.

    Ausführliche Informationen finden Sie in der Manpage ndpd.conf(4).

    1. Geben Sie das Teilnetz an, das die Advertisement-Nachrichten zuerst empfangen soll.

      Erstellen Sie einen if-Eintrag im folgenden Format:


      if subnet-interface AdvSendAdvertisements 1

      Um das 6to4-Routing beispielsweise in dem mit der Schnittstelle hme0 verbundenen Teilnetz bekannt zu geben, ersetzen Sie Teilnetzschnittstelle durch hme0.


      if hme0 AdvSendAdvertisements 1
    2. Fügen Sie das 6to4-Präfix der Advertisement-Nachrichten als zweite Zeile hinzu.

      Erstellen Sie einen prefix-Eintrag im folgenden Format:


      prefix 2002:IPv4-address:subnet-ID::/64 subnet-interface
      
  7. Starten Sie den Router neu.

    Alternativ können Sie ein sighup an den /etc/inet/in.ndpd-Daemon ausgeben, um das Senden der Router-Advertisement-Nachrichten zu beginnen. Die IPv6-Knoten in jedem Teilnetz, das das 6to4-Präfix empfängt, beginnen mit der automatischen Konfiguration der neuen 6to4-abgeleiteten Adressen.

  8. Fügen Sie die neuen 6to4-abgeleiteten Adressen der Knoten zu dem Namen-Service hinzu, der an dem 6to4-Standort verwendet wird.

    Anweisungen finden Sie unter Konfiguration der Namen-Services-Unterstützung für IPv6.


Beispiel 7–10 6to4-Routerkonfiguration (Kurzform)

Das Folgende ist ein Beispiel der Kurzform von /etc/hostname6.ip.6to4tun0:


# cat /etc/hostname6.ip.6to4tun0
tsrc 111.222.33.44 up


Beispiel 7–11 6to4-Routerkonfiguration (Langform)

Das Folgende ist ein Beispiel der Langform von /etc/hostname6.ip.6to4tun0:


# cat /etc/hostname6.ip.6to4tun0
tsrc 111.222.33.44 2002:6fde:212c:20:1/64 up


Beispiel 7–12 ifconfig-Ausgabe zeigt 6to4-Pseudoschnittstelle

Das folgende Beispiel zeigt die Ausgabe des ifconfig-Befehls für eine 6to4-Pseudoschnittstelle:


# ifconfig ip.6to4tun0 inet6
ip.6to4tun0: flags=2200041<UP,RUNNING,NONUD,IPv6> mtu 1480 index 11
        inet tunnel src 192.168.87.188
        tunnel hop limit 60 
        inet6 2002:c0a8:57bc::1/64 


Beispiel 7–13 6to4-Advertisement-Nachrichten in /etc/inet/ndpd.conf

Die folgende /etc/inet/ndpd.conf-Beispieldatei gibt das 6to4-Routing in zwei Teilnetzen bekannt:


if qfe0 AdvSendAdvertisements 1
prefix  2002:c0a8:57bc:10::/64 qfe0 

if qfe1 AdvSendAdvertisements 1
prefix  2002:c0a8:57bc:2::/64 qfe1

Konfiguration von mehreren Routern am 6to4-Standort

Bei einem Standort mit mehreren Routern müssen die Router hinter dem 6to4-Router für die Unterstützung von 6to4 konfiguriert werden. Wenn an Ihrem Standort RIP verwendet wird, müssen Sie die statischen Routen zum 6to4-Router auf jedem nicht-6to4-Router konfigurieren. Wenn Sie ein kommerzielles Routing-Protokoll verwenden, müssen Sie keine statischen Routen zum 6to4-Router erstellen.

ProcedureSo konfigurieren Sie einen 6to4-Tunnel zu einem 6to4-Relay-Router


Achtung – Achtung –

Aufgrund schwerwiegender Sicherheitsprobleme ist die Unterstützung von 6to4-Relay-Routern in Oracle Solaris standardmäßig deaktiviert. Lesen Sie dazu Sicherheitsbetrachtungen beim Tunneling zu einem 6to4-Relay-Router.


Bevor Sie beginnen

Bevor Sie einen Tunnel zu einem 6to4-Relay-Router aktivieren, müssen die folgenden Aufgaben vollständig abgeschlossen sein:

  1. Melden Sie sich auf dem 6to4-Router als Primäradministrator oder als Superuser an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Aktivieren Sie einen Tunnel zu einem 6to4-Relay-Router, indem Sie eines der folgenden Formate verwenden:

    • Aktivieren Sie einen Tunnel zu einem Anycast-6to4-Relay-Router.


      # /usr/sbin/6to4relay -e
      

      Die Option -e stellt einen Tunnel zwischen dem 6to4-Router und einem Anycast-6to4-Relay-Router her. Anycast-6to4-Relay-Router haben die bekannte IPv4-Adresse 192.88.99.1. Der Anycast-Relay-Router, der Ihrem Standort am nächsten ist, wird zum Endpunkt für den 6to4-Tunnel. Dieser Relay-Router wickelt dann die Paketweiterleitung zwischen Ihrem 6to4-Standort und einem nativen IPv6-Standort ab.

      Ausführliche Informationen zu Anycast-6to4-Relay-Routern finden Sie in RFC 3068, „An Anycast Prefix for 6to4 Relay Routers“.

    • Aktivieren Sie einen Tunnel zum angegebenen 6to4-Relay-Router.


      # /usr/sbin/6to4relay -e -a relay-router-address
      

      Die Option -a gibt an, dass einer bestimmten Routeradresse gefolgt werden muss. Ersetzen Sie Relay-Router-Adresse durch die IPv4-Adresse des 6to4-Relay-Routers, zu dem Sie einen Tunnel einrichten möchten.

    Der Tunnel zum 6to4-Relay-Router bleibt aktiv, bis Sie die 6to4-Pseudoschnittstelle des Tunnels entfernen.

  3. Löschen Sie dem Tunnel zum 6to4-Relay-Router, wenn er nicht mehr benötigt wird:


    # /usr/sbin/6to4relay -d
    
  4. (Optional) Sorgen Sie dafür, dass der Tunnel zum 6to4-Relay-Router auch nach einem Neustart beibehalten wird.

    An Ihrem Standort kann es einen zwingenden Grund geben, warum der Tunnel zum 6to4-Relay-Router nach jedem Neustart des 6to4-Routers wiederhergestellt werden soll. Für dieses Szenario müssen Sie Folgendes ausführen:

    1. Bearbeiten Sie die /etc/default/inetinit-Datei.

      Die zu ändernde Zeile befindet sich am Ende der Datei.

    2. Ändern Sie den Wert „NO“ in der Zeile ACCEPT6TO4RELAY=NO zu „YES”.

    3. (Optional) Erstellen Sie einen Tunnel zu einem bestimmten 6to4-Relay-Router, der auch nach einem Neustart beibehalten wird.

      Für den Parameter RELAY6TO4ADDR ändern Sie die Adresse 192.88.99.1 in die IPv4-Adresse des zu verwendenden 6to4-Relay-Routers.


Beispiel 7–14 Abrufen von Statusinformationen zur Unterstützung von 6to4-Relay-Routern

Mit dem Befehl /usr/bin/6to4relay können Sie prüfen, ob die Unterstützung für 6to4-Relay-Router aktiviert wurde. Das nächste Beispiel zeigt die Ausgabe, wenn die Unterstützung für 6to4-Relay-Router deaktiviert wurde (dies ist die Standardeinstellung in Oracle Solaris):


# /usr/sbin/6to4relay
6to4relay: 6to4 Relay Router communication support is disabled.

Wenn die Unterstützung für 6to4-Relay-Router aktiviert wurde, erhalten Sie die folgende Ausgabe:


# /usr/sbin/6to4relay
6to4relay: 6to4 Relay Router communication support is enabled.
IPv4 remote address of Relay Router=192.88.99.1

Konfiguration der Namen-Services-Unterstützung für IPv6

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die Namen-Services DNS und NIS so konfigurieren, dass sie die IPv6-Services unterstützen.


Hinweis –

LDAP unterstützt IPv6, ohne dass IPv6-spezifische Konfigurationsschritte durchgeführt werden müssen.


Umfassende Informationen zur Verwaltung von DNS, NIS und LDAP finden Sie im System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP) .

ProcedureSo fügen Sie IPv6-Adressen zum DNS hinzu

  1. Melden Sie sich als Primäradministrator oder als Superuser beim primären oder sekundären DNS-Server an.

    Die Rolle des Primäradministrators enthält das Primary Administrator-Profil. Informationen zum Erstellen von Rollen und Zuweisen von Rollen zu Benutzern finden Sie in Kapitel 2, Working With the Solaris Management Console (Tasks) in System Administration Guide: Basic Administration.

  2. Bearbeiten Sie die entsprechende DNS-Zone-Datei, indem Sie AAAA-Einträge für jeden IPv6-konformen Knoten hinzufügen:


    host-name  IN   AAAA 	host-address
    
  3. Bearbeiten Sie die DNS-Reverse Zone-Datei und fügen Sie PTR-Datensätze hinzu:


    host-address IN   PTR   hostname
    

    Ausführliche Informationen zur DNS-Verwaltung finden Sie im System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP) .


Beispiel 7–15 DNS-Reverse Zone-Datei

Das folgende Beispiel zeigt eine IPv6-Adresse in der Reverse Zone-Datei.


$ORIGIN	ip6.int.	
8.2.5.0.2.1.e.f.f.f.9.2.0.0.a.0.6.5.2.9.0.0.0.0.0.0.0.0.2.0.0.0 \
	IN		PTR		vallejo.Eng.apex.COM.

Hinzufügen von IPv6-Adressen zum NIS

In Solaris 10 11/06 und früheren Releases wurden zwei Maps (Zuordnungslisten) für NIS hinzugefügt: ipnodes.byname und ipnodes.byaddr. Diese Maps enthalten sowohl IPv4- als auch IPv6-Hostnamen sowie Adresszuweisungen. Tools, die IPv6 unterstützen, verwenden die NIS-Maps ipnodes. Die Maps hosts.byname und hosts.byaddr enthalten nur den IPv4-Hostnamen sowie Adresszuweisungen. Diese Maps bleiben unverändert, so dass sie das Arbeiten mit vorhandenen Anwendungen vereinfachen können. Die Verwaltung der ipnodes-Maps verläuft ähnlich der Verwaltung der Maps hosts.byname und hosts.byaddr. Unter Solaris 10 11/06 ist es wichtig, dass Sie die hosts-Maps mit den IPv4-Adressen aktualisieren, die ipnode-Maps werden ebenfalls mit den gleichen Informationen aktualisiert.


Hinweis –

Nachfolgende Versionen von Oracle Solaris 10 werden die ipnodes-Maps nicht mehr verwenden. Die IPv6-Funktionalität der ipnodes-Maps wird jetzt in den hosts-Maps verwaltet.


Anweisungen zur Verwaltung der NIS-Maps finden Sie in Kapitel 5, Setting Up and Configuring NIS Service in System Administration Guide: Naming and Directory Services (DNS, NIS, and LDAP).

ProcedureSo zeigen Sie Informationen zum IPv6-Namen-Service an

Mit dem Befehl nslookup können Sie Informationen zum IPv6-Namen-Service anzeigen.

  1. Führen Sie den Befehl nslookup von Ihrem Benutzerkonto aus.


    % /usr/sbin/nslookup
    

    Es werden der standardmäßige Servername und die -adresse angezeigt, gefolgt von der Eingabeaufforderung des nslookup-Befehls.

  2. Zeigen Sie Informationen zu einem bestimmten Host an, indem Sie die folgenden Befehle an der Eingabeaufforderung eingeben:


    >set q=any
    >host-name
    
  3. Geben Sie den folgenden Befehl ein, um nur die AAAA-Datensätze anzuzeigen:


    >set q=AAAA
    hostname
    
  4. Beenden Sie den nslookup-Befehl durch Eingabe von exit.


Beispiel 7–16 Verwenden von nslookup zur Anzeige von IPv6-Informationen

Das folgende Beispiel zeigt die Ergebnisse des nslookup-Befehls in einer IPv6-Netzwerkumgebung.


%  /usr/sbin/nslookup
Default Server:  dnsserve.local.com
Address:  10.10.50.85
> set q=AAAA
> host85
Server:  dnsserve.local.com
Address:  10.10.50.85

host85.local.com      IPv6 address = 2::9256:a00:fe12:528
> exit

ProcedureSo prüfen Sie, ob die DNS IPv6 PTR-Datensätze korrekt aktualisiert wurden

In diesem Verfahren verwenden Sie den nslookup-Befehl zur Anzeige der PTR-Datensätze für DNS IPv6.

  1. Führen Sie den Befehl nslookup von Ihrem Benutzerkonto aus.


    % /usr/sbin/nslookup
    

    Es werden der standardmäßige Servername und die -adresse angezeigt, gefolgt von der Eingabeaufforderung des nslookup-Befehls.

  2. Geben Sie Folgendes an der Eingabeaufforderung ein, um die PTR-Datensätze anzuzeigen:


    >set q=PTR
    
  3. Beenden Sie den Befehl durch Eingabe von exit.


Beispiel 7–17 Verwenden von nslookup zur Anzeige von PTR-Datensätzen

Im folgenden Beispiel wird gezeigt, wie die PTR-Datensätze mit dem Befehl nslookup angezeigt werden.


%  /usr/sbin/nslookup
Default Server:  space1999.Eng.apex.COM
Address:  192.168.15.78
> set q=PTR
> 8.2.5.0.2.1.e.f.f.f.0.2.0.0.a.0.6.5.2.9.0.0.0.0.0.0.0.0.2.0.0.0.ip6.int

8.2.5.0.2.1.e.f.f.f.0.2.0.0.a.0.6.5.2.9.0.0.0.0.0.0.0.0.2.0.0.0.ip6.int name = 
vallejo.ipv6.Eng.apex.COM
ip6.int nameserver = space1999.Eng.apex.COM
> exit

ProcedureSo zeigen Sie IPv6-Informationen über NIS an

In diesem Verfahren verwenden Sie den Befehl ypmatch, um IPv6-Informationen über NIS anzuzeigen:

  1. Geben Sie von Ihrem Benutzerkonto aus den folgenden Befehl ein, um die IPv6-Adressen in NIS anzuzeigen:


    % ypmatch hostname hosts ipnodes.byname
    

    Es werden Informationen über den angegebenen Hostnamen angezeigt.


    Hinweis –

    Oracle Solaris-Versionen nach Solaris 11/06 enthalten keine ipnodes-Maps. Die IPv6-Funktionalität von ipnodes wird jetzt von den hosts-Maps verwaltet.



Beispiel 7–18 IPv6-Adressenausgabe durch den Befehl ypmatch

Unter Solaris 10 11/06 und früheren Releases zeigt das folgende Beispiel die Ergebnisse eines ypmatch-Vorgangs an der ipnodes.byname-Datenbank an.


% ypmatch farhost hosts ipnodes.byname
2001:0db8:3c4d:15:a00:20ff:fe12:5286       farhost

ProcedureSo zeigen Sie IPv6-Informationen unabhängig vom Namen-Service an

Das folgende Verfahren kann nur unter Solaris 10 11/06 und früheren Releases angewendet werden. Unter nachfolgenden Releases können Sie den gleichen Vorgang an der hosts-Datenbank vornehmen.

  1. Geben Sie von Ihrem Benutzerkonto aus den folgenden Befehl ein:


    % getent ipnodes hostname
    

    Es werden Informationen über den angegebenen Hostnamen angezeigt.


Beispiel 7–19 Anzeigen von IPv6-Informationen in der ipnodes-Datenbank

Im folgenden Beispiel wird die Ausgabe des getent-Befehls angezeigt:


% getent ipnodes vallejo

2001:0db8:8512:2:56:a00:fe87:9aba    myhost myhost
fe80::56:a00:fe87:9aba     myhost myhost