Plattform-Hinweise: Sun Enterprise 250 Server

Entfernen eines Hot-Plug-Festplattenlaufwerks

In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie Sie das System konfigurieren, wenn Sie ein Festplattenlaufwerk entfernen wollen, während das System eingeschaltet ist und das Betriebssystem läuft. Verwenden Sie die Verfahren in diesem Abschnitt, wenn Sie das Festplattenlaufwerk nicht ersetzen wollen.

Wie Sie ein fehlerhaftes Festplattenlaufwerk entfernen, hängt von der Anwendung ab, die Sie verwenden. Abgesehen von den Unterschieden müssen Sie jedoch in jedem Fall:

  1. das Festplattenlaufwerk auswählen,

  2. die Festplatte entfernen,

  3. die Betriebssystemumgebung rekonfigurieren.

Auf jeden Fall müssen Sie die Festplatte auswählen und alle Aktivitäten oder Anwendungen beenden, die auf die Festplatte zugreifen. Danach hängen Sie die Festplatte aus, bauen das Laufwerk aus und konfigurieren die Solaris-Umgebung so, daß das Fehlen des Laufwerks erkannt wird. Danach konfigurieren Sie die jeweilige Anwendung so, daß sie ohne das Festplattenlaufwerk läuft.

Identifizieren des fehlerhaften Festplattenlaufwerks

Festplattenfehler werden auf verschiedene Weise gemeldet. Häufig finden sich Meldungen über fehlerhafte oder ausgefallene Festplatten in der Systemkonsole. Diese Informationen werden auch in der/den Datei(en) /usr/adm/messages protokolliert. In diesen Fehlermeldungen werden normalerweise der physische UNIX-Gerätename (zum Beispiel /devices/pci@1f,4000/scsi@3/sd@b,0) und der UNIX-Geräteinstanzname (zum Beispiel sd11) des ausgefallenen Festplattenlaufwerks angegeben. In manchen Fällen wird eine fehlerhafte Festplatte auch anhand des logischen UNIX-Gerätenamens (zum Beispiel c0t11d0) identifiziert. Manche Anwendungen melden darüber hinaus auch die Festplattensteckplatznummer (0 bis 5) oder aktivieren eine LED neben dem Festplattenlaufwerk selbst (siehe folgende Abbildung).

Abbildung 2-3 Festplattensteckplatznummern und LEDs

Graphic

Wenn Sie ein Hot-Plug-Verfahren ausführen wollen, müssen Sie die Steckplatznummer der fehlerhaften Festplatte (0 bis 5) und ihren logischen Gerätenamen (zum Beispiel c0t11d0) kennen. Wenn Sie die Festplattensteckplatznummer kennen, können Sie den logischen Gerätenamen feststellen und umgekehrt. Außerdem können Sie die Festplattensteckplatznummer und den logischen Gerätenamen ausgehend von einem physischen Gerätenamen (zum Beispiel /devices/pci@1f,4000/scsi@3/sd@b,0) ermitteln.

Wie Sie die Zuordnung der verschiedenen Festplattenkennungen ermitteln können, ist in Kapitel "Feststellen der Zuordnung zwischen einem logischen UNIX-Gerätenamen und einer Festplattensteckplatznummer" erläutert. Sobald Sie die Festplattensteckplatznummer und den logischen Gerätenamen ermittelt haben, können Sie mit diesem Verfahren fortfahren.

Entfernen eines Festplattenlaufwerks aus einer Anwendung

Fahren Sie zum Entfernen der Festplatte im laufenden Betrieb mit den Anweisungen für die jeweils verwendete Anwendung fort:

UNIX File System (UFS)

Das folgende Verfahren erläutert, wie Sie eine Festplatte dekonfigurieren können, die von einem oder mehreren UNIX File Systems genutzt wird.

  1. Geben Sie su und Ihr Superuser-Paßwort ein.

  2. Stellen Sie fest, welche Aktivitäten oder Anwendungen auf das Gerät zugreifen, das Sie entfernen wollen.

    Verwenden Sie hierzu Befehle wie mount, showmount -a und ps -ef. Weitere Informationen finden Sie auf den Man-Pages mount(1M), showmount(1M) und ps(1).

    Wenn zum Beispiel die Controller-Nummer 0 und die Ziel-ID 11 lautet, geben Sie folgendes ein:


    # mount | grep c0t11
    /export/home1 on /dev/dsk/c0t11d0s2 setuid/read/write on
    # showmount -a | grep /export/home1
    cinnamon:/export/home1/archive
    austin:/export/home1
    swlab1:/export/home1/doc
    # ps -f | grep c0t11
    root  1225   450   4 13:09:58  pts/2   0:00 grep c0t11

    In diesem Beispiel wurde das Dateisystem /export/home1 auf der fehlerhaften Festplatte von drei verschiedenen Systemen entfernt eingehängt: cinnamon, austin und swlab1. Nur der Prozeß grep wird ausgeführt, und dieser ist abgeschlossen.

  3. Beenden Sie alle Aktivitäten bzw. Anwendungen, die auf die Dateisysteme zugreifen, die Sie dekonfigurieren wollen.

  4. Erstellen Sie eine Sicherungskopie des Systems.

  5. Ermitteln Sie, welche Dateisysteme sich auf der Festplatte befinden:


    # mount | grep cwtx
    

  6. Hängen Sie alle Dateisysteme auf der Festplatte aus.


    Hinweis -

    Wenn sich das/die Dateisystem(e) auf einer fehlerhaften oder ausgefallenen Platte befindet/befinden, kann der umount-Vorgang möglicherweise nicht vollständig ausgeführt werden. Während des umount-Vorgangs werden dann möglicherweise in der Systemkonsole und im Verzeichnis /var sehr viele Fehlermeldungen angezeigt. Wenn sich der umount-Vorgang nicht vollständig ausführen läßt, müssen Sie das System eventuell neu starten.


    Geben Sie zu jedem zurückgegebenen Dateisystem folgendes ein:


     # umount Dateisystem
    

    Hierbei muß Dateisystem das erste Feld jeder Zeile sein, die in Schritt 5 zurückgegeben wurde.

    Beispiel:


    # umount /export/home
    # umount /export/home1
    

  7. Schalten Sie das Gerät mit dem Befehl ssaadm remove_device offline:


    # ssaadm remove_device logischer_Gerätename
    ssaadm: warning: can't quiesce "/dev/rdsk/c0t11d0s2": I/O error
    Bus is ready for the removal of device
    Remove device and reconfigure bus as needed
    Press RETURN when ready to continue

    Hier steht logischer_Gerätename für den vollständigen logischen Gerätenamen des zu entfernenden Laufwerks (zum Beispiel /dev/rdsk/c0t11d0s2). Sie müssen Bereich 2 angeben, der für die gesamte Festplatte steht. Beachten Sie bitte, daß dieser Befehl als Alternative zum logischen auch den physischen Gerätenamen akzeptiert.

    Den Warnhinweis können Sie einfach ignorieren, da der SCSI-Bus des Enterprise 250 kein Stillhalten erfordert.

  8. Entfernen Sie das Festplattenlaufwerk.

    Anweisungen zum Entfernen eines Festplattenlaufwerks finden Sie im Sun Enterprise 250 Server Benutzerhandbuch.

  9. Drücken Sie die Eingabetaste, um die Hot-Plug-Operation abzuschließen.

Der Befehl ssaadm löscht die symbolischen Verweise auf das Gerät in den Hierarchien /dev/dsk und /dev/rdsk.

Solstice DiskSuite

Das folgende Verfahren beschreibt, wie Sie eine Festplatte dekonfigurieren, die von Solstice DiskSuite verwendet wird. Weitere Informationen finden Sie in der Solstice DiskSuite-Dokumentation.

  1. Erstellen Sie eine Sicherungskopie des Systems.

  2. Geben Sie su und Ihr Superuser-Paßwort ein.

  3. Ermitteln Sie die Metageräte oder Anwendungen, die das Gerät nutzen, das Sie entfernen wollen.

    Beispiel:


    # metadb | grep c0t11d0
    # metastat | grep c0t11d0
    # mount | grep c0t11d0
    

  4. Löschen Sie die Datenbankreplikate.

    Wenn sich auf der Festplatte Datenbankreplikate befinden, müssen Sie diese löschen. Beispiel:


    # metadb -d c0t11d0s0
    

  5. Ersetzen Sie gegebenenfalls Bereiche, oder löschen Sie die entsprechenden Metageräte.

    Wenn Bereiche auf der Festplatte, die entfernt werden soll, von Teilspiegelgeräten oder in RAID-Metageräten genutzt werden, können sie durch andere verfügbare Bereiche ersetzt werden. Beispiel:


    # metareplace d20 c0t11d0s1 c0t8d0s1
    

    Wenn keine Ersatzbereiche zur Verfügung stehen, müssen Sie die entsprechenden Metageräte löschen. Beispiel:


    # metaclear d21
    

  6. Ersetzen Sie gegebenenfalls Bereiche, oder löschen Sie die entsprechenden Hot-Spares.

    Wenn Bereiche auf der Festplatte von Hot-Spare-Pools verwendet werden, können sie durch andere verfügbare Bereiche ersetzt werden.


    # metahs -r all c0t11d0s1 c0t8d0s1
    

    Beispiel:

  7. Hängen Sie alle Dateisysteme auf der Festplatte aus.


    Hinweis -

    Wenn sich das/die Dateisystem(e) auf einer fehlerhaften oder ausgefallenen Platte befindet/befinden, kann der umount-Vorgang möglicherweise nicht vollständig ausgeführt werden. Während des umount-Vorgangs werden dann möglicherweise in der Systemkonsole und im Verzeichnis /var sehr viele Fehlermeldungen angezeigt. Wenn sich der umount-Vorgang nicht vollständig ausführen läßt, müssen Sie das System eventuell neu starten.


    Geben Sie für jedes Dateisystem folgendes ein:


     # umount Dateisystem
    

    Beispiel:


    # umount /export/home
    # umount /export/home1
    

    Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu Solstice DiskSuite.

  8. Schalten Sie das Gerät mit dem Befehl ssaadm remove_device offline:


    # ssaadm remove_device logischer_Gerätename
    ssaadm: warning: can't quiesce "/dev/rdsk/c0t11d0s2": I/O error
    Bus is ready for the removal of device
    Remove device and reconfigure bus as needed
    Press RETURN when ready to continue

    Hier steht logischer_Gerätename für den vollständigen logischen Gerätenamen des zu entfernenden Laufwerks (zum Beispiel /dev/rdsk/c0t11d0s2). Sie müssen Bereich 2 angeben, der für die gesamte Festplatte steht. Beachten Sie bitte, daß dieser Befehl als Alternative zum logischen auch den physischen Gerätenamen akzeptiert.

    Den Warnhinweis können Sie einfach ignorieren, da der SCSI-Bus des Enterprise 250 kein Stillhalten erfordert.

  9. Entfernen Sie das Festplattenlaufwerk.

    Anweisungen zum Entfernen eines Festplattenlaufwerks finden Sie im Sun Enterprise 250 Server Benutzerhandbuch.

  10. Drücken Sie die Eingabetaste, um die Hot-Plug-Operation abzuschließen.

Der Befehl ssaadm löscht die symbolischen Verweise auf das Gerät in den Hierarchien /dev/dsk und /dev/rdsk.