Sun Java Enterprise System 5 Installationshandbuch für UNIX

Beispiele für Zonen in Solaris 10

In diesem Abschnitt wird die Unterstützung beschrieben, die in den Zonen in Solaris 10 für die aktuelle Version von Java ES verfügbar ist. Beispiele für die Installationsabfolge sind ebenfalls enthalten. In diesem Abschnitt werden folgende Themen erläutert:

Überblick über die Zonen in Solaris

Die Zonen in Solaris 10 (auch als Solaris-Container bekannt) bieten eine Möglichkeit zum Erstellen von virtualisierten Betriebssystemumgebungen innerhalb einer Instanz von Solaris OS. Dadurch können Prozesse isoliert von anderen Aktivitäten auf dem Host ausgeführt werden. So kann ein in einer Zone ausgeführter Prozess nur Signale an andere Prozesse in derselben Zone senden, unabhängig von der Benutzer-ID und sonstigen Anmeldeinformationen.

Jeder Solaris 10-Host enthält eine einzelne globale Zone. Die globale Zone ist sowohl die Standardzone für den Host als auch die Zone, die für die systemweite Administrationssteuerung verwendet wird. Alle Prozesse werden in der globalen Zone ausgeführt, sofern vom globalen Administrator keine nicht globalen Zonen erstellt wurden. Manche Java ES-Produktkomponenten, wie beispielsweise Sun Cluster-Software, können ausschließlich in der globalen Zone installiert werden. Eine nicht globale Zone kann man sich als Schachtel vorstellen. In dieser Schachtel können Anwendungen ausgeführt werden, ohne dass eine Interaktion mit den anderen Teilen des Hosts stattfindet. Jede nicht globale Zone verfügt quasi über eine eigene Instanz eines installieren Solaris 10-Betriebssystems mit einer eigenen Konfiguration und sonstigen Informationen, die nur für diese nicht globale Zone gelten. Wenn ein Paket in einer globalen Zone installiert wird, wird es standardmäßig automatisch in alle nicht globalen Zonen übernommen. Anders ausgedrückt: Das Paket wird sowohl in der nicht globalen Zone als auch in der globalen Zone installiert. Durch diese automatische Übernahme wird die nicht globale Sichtbarkeit und die Verfügbarkeit für Pakete gewährleistet, die in der globalen Zone installiert sind. Dieser Übernahmevorgang kann beim Hinzufügen des Pakets optional unterdrückt werden. Auf diese Weise wird das Paket nur auf die globale Zone beschränkt. In der Standardkonfiguration für eine nicht globale Zone werden Teile des Dateisystems der globalen Zone gemeinsam genutzt. Es werden zwei Typen von nicht globalen Zonen unterstützt: Ganze Root-Zone und Sparse-Root-Zone.

Eine ganze Root-Zone enthält eine Lese-/Schreib-Kopie des Dateisystems in der globalen Zone. Bei der Erstellung einer ganzen Root-Zone werden alle in der globalen Zone installierten Pakete in der ganzen Root-Zone verfügbar gemacht. Eine Paketdatenbank wird erstellt und alle Pakete werden in die ganze Root-Zone kopiert, sodass eine dedizierte und unabhängige Kopie aller Dateien erstellt wird.

Eine Sparse-Root-Zone enthält nur eine Lese-/Schreibkopie eines Teils des in der globalen Zone vorhandenen Dateisystems, während andere Dateisysteme mit Schreibschutz aus der globalen Zone als virtuelle Loopback-Dateisysteme, wie beispielsweise /usr gemountet werden. Der globale Administrator wählt bei der Erstellung der Sparse-Root-Zone aus, welche Dateisysteme gemeinsam mit einer Sparse-Root-Zone genutzt werden sollen.


Hinweis –

Für Java ES wird angenommen, dass für Sparse-Root-Zonen das /opt -Dateisystem nicht aus der globalen Zone übernommen wird und daher beschreibbar ist.


Für eine erfolgreiche Zonenbereitstellung ist es wichtig, die Aufgaben und die Abfolge der Aufgaben sorgfältig zu planen. Java ES-Komponenten können potenziell in jeder Art von Zone in einer beinahe unbegrenzten Anzahl an Kombinationen und in fast beliebiger Reihenfolge installiert werden. In einigen Fällen kann die Reihenfolge, in der die Java ES-Produktkomponenten installiert und die nicht globalen Zonen erstellt werden, von entscheidender Bedeutung sein. Eine vollständige Planungsbeschreibung für die Implementierung von Java ES in einer Solaris-Zonenumgebung erhalten Sie in Anhang Anhang A, Java ES and Solaris 10 Zones in Sun Java Enterprise System 5 Installation Planning Guide.

In dieser Version von Java ES unterstützte Zonen

In der folgenden Liste wird die Zonenunterstützung für diese Version von Java ES beschrieben:

  1. Es werden sowohl ganze Root-Zonen als auch Sparse-Root-Zonen unterstützt.

  2. Java ES kann in der globalen Zone installiert werden, wenn nicht globale Zonen bereits vorhanden sind.

  3. Nicht globale Zonen können nach der Installation von Java ES in der globalen Zone erstellt werden.

  4. Alle gemeinsam genutzten Komponenten in einer Zone müssen aus derselben Java ES-Version stammen.

  5. Ganze Root- und Sparse-Root-Bereitstellungen von Java ES sollten auf einem einzelnen Computer nicht vermischt werden.

  6. Mit dem Java ES-Installationsprogramm können Java ES-Komponenten in Sparse-Root-Zonen installiert werden. Dabei gelten folgende Ausnahmen:

    • Die Sun Cluster-Software, Sun Cluster Geographic Edition und Sun Cluster Agents können nur in der globalen Zone installiert werden.

    • Message Queue kann nur in der globalen Zone oder in einer ganzen Root-Zone installiert oder aktualisiert werden.

    • Gemeinsam genutzte Komponenten können nur in der globalen Zone oder in einer ganzen Root-Zone installiert oder aktualisiert werden.

    • Vor der Installation von Application Server in der Sparse-Root-Zone müssen alle Versionen von Application Server, die mit dem Betriebssystem gebündelt sind, manuell aus der globalen Zone entfernt werden.

  7. Über das Java ES-Installationsprogramm wird die automatische Übernahme der in der globalen Zone installierten Pakete gesteuert:

    • Gemeinsam genutzte Komponenten werden immer automatisch übernommen.

    • Message Queue und Java DB werden immer automatisch übernommen.

    • Alle anderen Produktkomponenten werden nicht automatisch übernommen.

  8. Wenn Sie eine ältere Version von Java ES in einer ganzen Root-Zone installiert haben, sollten Sie Java ES nicht in der globalen Zone installieren.

Sondersituation: Die Installation der gemeinsam genutzten Komponenten in einer ganzen Root-Zone

Die Installation gemeinsam genutzter Komponenten in einer ganzen Root-Zone kann blockiert werden, wenn spezielle Versionen von Sun Java Web Console bereits in der Zone installiert sind. Dadurch kann wiederum die Installation von Produktkomponenten in der ganzen Root-Zone blockiert werden.

Einige frühere Versionen der Sun Java Web Console-Pakete enthalten eine falsche Attributeinstellung, die die Aktualisierung von Sun Java Web Console in ganzen Root-Zonen verhindert. Die Sun Java Web Console-Pakete, die die fehlerhafte Attributeinstellung aufweisen, sind im Lieferumfang von Solaris 10, Solaris 10 Update 1 (1/06), Solaris 10 Update 2 (6/06) und Java ES 4 (2005Q4) enthalten. In Solaris 10 Update 3 (11/06) und Java ES 5 sind die richtigen Pakete enthalten. Um festzustellen, ob auf Ihrem Host fehlerhafte Pakete vorhanden sind, führen Sie in der globalen Zone folgenden Befehl aus:

pkgparam -v SUNWmcon SUNW_PKG_ALLZONES

Wenn Sie folgende Antwort erhalten, sind fehlerhafte Pakete auf Ihrem Host vorhanden:

SUNW_PKG_ALLZONES='true'

Wenn Sie Java ES 5 in einer ganzen Root-Zone installieren möchten, müssen Sie zuerst die Sun Java Web Console-Pakete in der globalen Zone aktualisieren. Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

  1. Führen Sie das ES-Installationsprogramm in der globalen Zone aus und installieren Sie nur alle gemeinsam genutzten Komponenten. Dadurch werden die Sun Java Web Console-Pakete aktualisiert und das Zonenattribut wird korrigiert. Hiermit werden auch alle anderen gemeinsam genutzten Komponenten für Java ES 5 in der globalen Zone installiert und automatisch in alle nicht globalen Zonen übernommen. Möglicherweise ist dies in Ihrer Situation nicht akzeptabel und es wird davon abgeraten, wenn Sie eine ältere Version von Java ES in einer ganzen Root-Zone installiert haben.

  2. Aktualisieren Sie nur die Sun Java Web Console-Pakete in der globalen Zone. Melden Sie sich hierzu bei der globalen Zone an und wechseln Sie ins Java ES 5-Installationsverzeichnis für Solaris. Führen Sie als Benutzer “root„ folgende Vorgänge aus:cd Product/sunwebconsole ./setup Mit dem Setup-Skript wird Sun Java Web Console auf Version 3.0.2 aktualisiert, die die korrigierten Zonenattribute enthält.

Nach der Anwendung einer dieser Optionen können Sie Java ES 5-Komponenten in einer ganzen Root-Zone installieren.

Beispiel für ganze Root-Zonen unter Solaris 10

Dieses Beispiel enthält Richtlinien für die Installation der Java ES-Software in einer ganzen Root-Zone unter Solaris 10.

ProcedureSo entwickeln Sie eine Abfolge für ganze Root-Zonen unter Solaris 10

Hierzu sind die folgenden grundlegenden Schritte erforderlich:

  1. Überprüfen, ob Solaris 10 auf dem Host installiert ist

    Die globale Zone wird automatisch erstellt.

  2. Überprüfen, ob alle ganzen Root-Zonen ausgeführt werden

    Eine Zone wird ausgeführt, wenn sie konfiguriert, installiert und gestartet wurde. Informationen zu ganzen Root-Zonen finden Sie in Kapitel Kapitel 18, Planning and Configuring Non-Global Zones (Tasks) in System Administration Guide: Solaris Containers-Resource Management and Solaris Zones.

  3. Überprüfen der Richtlinien zur Installationsabfolge

    Überprüfen Sie, welche Richtlinien hinsichtlich der Installationsabfolge gelten. Siehe Tabelle 2–1.

  4. Überprüfen der Installationsvoraussetzungen

    Überprüfen Sie die geltenden Installationsvoraussetzungen. Siehe Tabelle 1–3.

  5. Starten des Java ES-Installationsprogramms in der gewünschten ganzen Root-Zone

  6. Auswählen der gewünschten Komponenten bei der Komponentenauswahl

    Wenn eine Komponente nicht in einer ganzen Root-Zone installiert werden kann, steht sie bei der Komponentenauswahl nicht zur Verfügung.

  7. Anzeigen der Installationszusammenfassung und des Installationsprotokolls

  8. Durchführen der nach der Installation erforderlichen Konfigurationsaufgaben

    KapitelKapitel 6, Durchführen der nach der Installation vorgesehenen Konfiguration enthält Anleitungen für die Konfiguration nach der Installation.

  9. Starten der Produktkomponenten

    In KapitelKapitel 7, Überprüfen der installierten Produktkomponenten finden Sie Vorgehensweisen zum Starten und Anhalten der Java ES-Produktkomponenten.

  10. Wiederholen dieses Vorgangs in weiteren ganzen Root-Zonen (falls erforderlich)

Beispiel für Sparse-Root-Zonen unter Solaris 10

Dieses Beispiel enthält Richtlinien für die Installation der Java ES-Software in einer Sparse-Root-Zone unter Solaris 10.

ProcedureSo entwickeln Sie eine Abfolge für Sparse-Root-Zonen unter Solaris 10

  1. Überprüfen, ob Solaris 10 auf dem Host installiert ist

    Die globale Zone wird automatisch erstellt.

  2. Überprüfen, ob alle Sparse-Root-Zonen ausgeführt werden

    Eine Zone wird ausgeführt, wenn sie konfiguriert, installiert und gestartet wurde. Informationen zu Sparse-Root-Zonen finden Sie in Kapitel Kapitel 18, Planning and Configuring Non-Global Zones (Tasks) in System Administration Guide: Solaris Containers-Resource Management and Solaris Zones.

  3. Überprüfen der Richtlinien zur Installationsabfolge

    Überprüfen Sie, welche Richtlinien hinsichtlich der Installationsabfolge gelten. Siehe Tabelle 2–1.

  4. Überprüfen der Installationsvoraussetzungen

    Überprüfen Sie die geltenden Installationsvoraussetzungen. Siehe Tabelle 1–3.

  5. Starten des Java ES-Installationsprogramms in der globalen Zone und Auswahl von nur gemeinsam genutzten Komponenten

    Wählen Sie bei der Komponentenauswahl nur alle gemeinsam genutzten Komponenten aus. Es sollten keine weiteren Komponenten ausgewählt werden. Nach Abschluss der Installation der gemeinsam genutzten Komponenten befinden sich die gemeinsam genutzten Komponenten in der globalen Zone und werden automatisch in alle nicht globalen Zonen übernommen.


    Hinweis –

    Für gemeinsam genutzte Komponenten, die mehrsprachige Pakete verwenden, müssen die mehrsprachigen Pakete von Java ES in der globalen Zone vorhanden sein.


  6. Aktualisierung von Message Queue in der globalen Zone bei Verwendung von Message Queue oder Application Server

    Message Queue wird häufig während der Installation von Solaris 10 installiert und kann nicht in einer Sparse-Root-Zone installiert werden. Daher muss Message Queue in der globalen Zone installiert werden und wird anschließend automatisch in alle nicht globalen Zonen übernommen.

  7. Entfernen der gebündelten Version von Application Server aus der globalen Zone bei Verwendung von Application Server

    Wenn in der Bereitstellung Application Server verwendet wird, muss die in Solaris 10 gebündelte Application Server-Instanz aus der globalen Zone entfernt werden. Führen Sie in der globalen Zone auf dem Host die Application Server-Pakete folgendermaßen auf:


    pkginfo -i | grep -i "application server"

    Falls Application Server-Pakete vorhanden sind, entfernen Sie sie aus der globalen Zone. Da diese Pakete automatisch aus allen nicht globalen Zonen entfernt werden, müssen Sie die einzelnen Sparse-Root-Zonen aufrufen und Application Server erneut installieren.

  8. Starten des Java ES-Installationsprogramms in der gewünschten Sparse-Root-Zone

  9. Auswählen der gewünschten Komponenten bei der Komponentenauswahl

    Wenn eine Komponente nicht in einer Sparse-Root-Zone installiert werden kann, steht sie bei der Komponentenauswahl nicht zur Verfügung.

  10. Anzeigen der Installationszusammenfassung und des Installationsprotokolls

  11. Durchführen der nach der Installation erforderlichen Konfigurationsaufgaben

    KapitelKapitel 6, Durchführen der nach der Installation vorgesehenen Konfiguration enthält Anleitungen für die Konfiguration nach der Installation.

  12. Starten der Produktkomponenten

    In KapitelKapitel 7, Überprüfen der installierten Produktkomponenten finden Sie Vorgehensweisen zum Starten und Anhalten der Java ES-Produktkomponenten.

  13. Wiederholen dieses Vorgangs in weiteren Sparse-Root-Zonen (falls erforderlich)