Sun Enterprise 220R Server-Benutzerhandbuch

Systemübersicht

In diesem Kapitel finden Sie eine Übersicht über den Sun Enterprise 220R-Server und einige seiner Merkmale. Dieses Kapitel behandelt die folgenden Themen:

Übersicht über den Sun Enterprise 220R-Server

Der Sun Enterprise 220R-Server ist ein Shared Memory-Hochleistungssystem, das symmetrisches Multiprocessing unterstützt. Er basiert auf dem schnellen UPA-Kreuzschienenverteiler von Sun (Ultra Port Architecture) und den UltraSPARCTM II-Prozessoren von Sun und bietet somit eine überragende Gesamtsystemleistung.

Das System ist in einem Rack-montierbaren Standardgehäuse untergebracht, das dem EIA 310-Standard (Electronic Industries Association) entspricht. Das Gehäuse ist 17,8 cm hoch, 43,8 cm breit und 69,2 cm tief (7,00 Zoll x 17,25 Zoll x 27,25 Zoll). Das Gewicht des Systems beträgt maximal 34 kg (65 lb). Sie können bis zu neun Systeme in einem 182,80 cm (72 Zoll) hohen EIA-Rack wie dem Sun(TM) StorEdge-Erweiterungsschrank installieren.

Die Verarbeitung erfolgt durch bis zu zwei modulare UltraSPARC II-CPUs mit bis zu 4 MB lokalem, externem Hochgeschwindigkeits-Cache-Speicher. Die Taktrate des UPA-Busses wird automatisch mit der Taktrate der installierten CPUs synchronisiert, und die Geschwindigkeit der CPU-Module beträgt immer ein Vielfaches der Taktrate des UPA-Busses. Weitere Informationen zu CPU-Modulen finden Sie unter "Übersicht über CPU-Module".

Der Hauptspeicher des Systems besteht aus bis zu 16 DIMMs (Dual Inline Memory Modules) mit einer Speicherkapazität von je 32, 64 oder 128 MB. Insgesamt kann der Hauptspeicher auf bis zu 2 GB erweitert werden. Um die E/A-Leistung des Hauptspeichers zu verbessern, überträgt das System bei jeder Speicherübertragung 64 Datenbytes in den oder aus dem Speicher. Weitere Informationen zum Hauptspeicher finden Sie unter "Übersicht über Hauptspeicher".

Die E/A-Operationen erfolgen über zwei separate PCI-Busse (Peripheral Component Interconnect). Diese Busse nach Industriestandard unterstützen alle Hauptsystemplatinen-Ein-/-Ausgänge und bis zu vier PCI-Schnittstellenkarten. Ein PCI-Bus arbeitet mit einer Taktrate von 33 MHz und unterstützt bis zu drei PCI-Karten. Der andere PCI-Bus arbeitet mit 33 MHz oder 66 MHz und unterstützt eine PCI-Karte. Alle PCI-Karten werden in Steckplätze auf der Hauptsystemplatine installiert. Weitere Informationen zu PCI-Bussen finden Sie unter "Übersicht über PCI-Busse (Peripheral Component Interconnect)".

Der interne Festplattenspeicher besteht aus bis zu zwei 2,54 cm hohen, 8,89 cm breiten (1 Zoll x 3,5 Zoll) UltraSCSI-Festplattenlaufwerken (Ultra-Small Computer System Interface). Beide Laufwerke werden auf demselben Kanal mit einer 40 MB/s-UltraSCSI-Schnittstelle unterstützt, die in die Hauptsystemplatine integriert ist. Mit zwei Festplatten konfigurierte Systeme unterstützen die Software-Spiegelung und das Anschließen des Boot-Laufwerks im laufenden Betrieb (Hot-Plug-Technologie). Weitere Informationen über Festplattenspeicher finden Sie unter "Übersicht über interne Festplattenlaufwerke".

Externe Speichersubsysteme mit mehreren Festplatten und RAID-Speicher-Arrays (Redundant Arrays of Inexpensive Disks) werden unterstützt, wenn Sie PCI-Hostadapterkarten mit einem oder mehreren Kanälen und die entsprechende Systemsoftware installieren. Softwaretreiber, die UltraSCSI unterstützen, sowie weitere Gerätetypen sind in der Betriebssystemumgebung Solaris enthalten. Weitere Informationen zur Unterstützung von RAID-Speicher finden Sie unter "Übersicht über interne Festplattenlaufwerke".

Ein CD-ROM-Laufwerk mit 13,35 cm x 4,06 cm (5,25 Zoll x 1,6 Zoll) ist beim Sun Enterprise 220R-Server standardmäßig im oberen RMA-Schacht (Removable Media Assembly) installiert. Wahlweise kann statt dessen auch ein 2,54-cm-Bandlaufwerk (1,0 Zoll) eingebaut werden. Das CD-ROM-Laufwerk bietet Multimedia-Funktionen, wie zum Beispiel die Unterstützung mehrerer Sitzungen und den schnellen Zugriff auf Bild- und Videodaten.

Bis zu vier externe Bandlaufwerke können an den 68poligen 40-MB/s-UltraSCSI-Standardanschluß an der Rückseite des Systems angeschlossen werden. Weitere externe Bandlaufwerke werden unterstützt, wenn die entsprechenden PCI-Hostadapterkarten installiert sind.

Dank einer Ethernet-Schnittstelle mit automatischer Erkennung auf der Hauptsystemplatine läßt sich der Sun Enterprise 220R-Server problemlos an ein 10-Mbps- oder ein 100-Mbps-Ethernet-Netzwerk anschließen. Außerdem kann der Server über den MII-Standardanschluß (Media Independent Interface) problemlos an eine Vielzahl von externen Ethernet-Transceivern angeschlossen werden. Weitere Ethernet-Schnittstellen oder Verbindungen zu anderen Netzwerken, wie zum Beispiel FDDI (Fiber Distributed Data Interface), ATM (Asynchronous Transfer Mode) oder Token Ring lassen sich durch Installation der entsprechenden PCI-Schnittstellenkarten einrichten. Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 3.

Das Gerät für die Systemkonsole kann ein ASCII-Standardterminal oder ein lokales Subsystem mit Fensterdarstellung sein. Ein ASCII-Terminal schließen Sie an einen der zwei seriellen Anschlüsse des Systems an, während für ein lokales Subsystem mit Fensterdarstellung auf einer Grafikkonsole eine PCI-Grafikkarte, ein Monitor, eine Tastatur und eine Maus installiert werden müssen. UPA-Grafik wird auf dem Sun Enterprise 220R-Server nicht unterstützt. Der Server kann auch über ein Ethernet-Netzwerk von einem entfernten, an den Server angeschlossenen System aus verwaltet werden.

Der Sun Enterprise 220R-Server ist mit zwei seriellen Anschlüssen ausgestattet, die über zwei DB-25-Buchsen an der Rückseite implementiert sind. Außerdem verfügt er über einen externen bidirektionalen, Centronics-kompatiblen, verbesserten 2-MB/s-Parallelanschluß für den Anschluß eines lokalen Druckers oder eines anderen kompatiblen, parallelen Geräts.

Die Stromversorgung erfolgt über ein oder zwei 380-Watt-Netzteile mit zwei internen Kühllüftern. Mit zwei Netzteilen konfigurierte Systeme bieten Redundanz und vollständige Hot-Swap-Unterstützung. Weitere Informationen zu den Netzteilen finden Sie unter "Übersicht über Netzteile".

Für den Sun Enterprise 220R-Server gibt es ein Rack-Montageset für den Einbau in ein EIA 310-kompatibles Standard-Rack mit einer Tiefe zwischen 73,6 cm und 81,3 cm (29 Zoll und 32 Zoll) und einer Breite von 48,26 cm (19 Zoll) sowie ausreichender Tragfähigkeit, in dem pro Server mindestens vier Rack-Einbaueinheiten (17,78 cm, 7,0 Zoll) in vertikaler Montagerichtung zur Verfügung stehen.

Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Servicefreundlichkeit des Systems sind dank der folgenden RAS-Merkmale sichergestellt:

Weitere Einzelheiten finden Sie unter "Übersicht über die RAS-Funktionen".

Komponenten an der Vorderseite

Aus der Abbildung unten gehen die Bedienelemente und die Status-LEDs hervor, die bei geschlossenen Fronttüren an der Vorderseite des Systems zugänglich sind. Wenn sich der Schlüssel im Schlüsselschalter an der Vorderseite in der Position "Gesperrt" befindet, sind die Fronttüren verriegelt, und die Festplattenlaufwerke und Netzteile sind nicht zugänglich. Bevor Sie die Türen verriegeln, achten Sie darauf, daß sich der Schlüssel in der Position "Entriegelt" befindet. Schließen Sie die Türen so, daß sie richtig übereinander zugeklappt sind. Zum Verriegeln der Türen stecken Sie den Schlüssel in den Schalter und drehen ihn in die Position "Gesperrt". Ziehen Sie dann den Schlüssel ab. Derselbe Schlüssel dient auch zum Verriegeln und Entriegeln des Systemabdeckungsverschlusses an der Oberseite des Systems (siehe Schritt 3). Sollten Sie den Schlüssel verlieren, wenden Sie sich an Ihren Sun-Vertriebsbeauftragten, um Ersatz zu erhalten.

Der Netzschalter des Systems befindet sich neben dem Schlüsselschalter. Seine Funktion hängt von der Position des Schlüsselschalters ab. Weitere Informationen zu den Positionen des Schlüsselschalters finden Sie unter "Positionen des Schlüsselschalters".

Bedienfeld und Bedienelemente des standardmäßig installierten CD-ROM-Laufwerks sehen Sie ebenfalls in der Abbildung unten. Anstelle des CD-ROM-Laufwerks ist wahlweise ein Bandlaufwerk erhältlich. Weitere Informationen zum CD-ROM-Laufwerk bzw. zum optionalen Bandlaufwerk (sofern installiert) finden Sie in Kapitel 6.

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Weitere Informationen zum Bedienfeld und den Statusanzeigen finden Sie unter "Übersicht über das Bedienfeld und die Statusanzeigen".

Wenn die Fronttüren des Systems geöffnet sind, sind die internen Hot-Swap-Festplattenlaufwerke und die redundanten Netzteile zugänglich.

Die Abbildung unten zeigt die Teile, die bei geöffneten Fronttüren zugänglich sind.

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Das System kann mit einem oder zwei Netzteilen sowie mit einem oder zwei Festplattenlaufwerken konfiguriert werden. Beide sind zugänglich, wenn die Fronttüren des Systems geöffnet sind. Zu jedem Netzteil gibt es LEDs für die Wechselstrom- bzw. Gleichstromversorgung sowie für den Fehlerstatus des jeweiligen Netzteils. Die Netzteile sind nur für qualifiziertes Kundendienstpersonal zugänglich. Näheres zur Bedeutung der LEDs finden Sie unter "Netzteil-LEDs".

Zu jedem Festplattenlaufwerk gibt es eine LED, die anzeigt, ob das Laufwerk mit Strom versorgt wird und aktiv ist. Weitere Informationen finden Sie unter "Festplatten-LEDs".

Komponenten an der Rückseite

Die Abbildung unten zeigt die Komponenten an der Rückseite des Systems.

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Eine Bohrung für eine Masseschraube mit einem Durchmesser von 4 mm und einer Tiefe von 6 mm (0,157 Zoll x 0,236 Zoll) befindet sich unten rechts an der Rückseite. Wenden Sie sich an Ihren Sun-Vertriebsbeauftragten, wenn Sie ein Massekabel benötigen.

Übersicht über das Bedienfeld und die Statusanzeigen

Das Bedienfeld und die Statusanzeigen bestehen aus zwei LEDs und einem Sicherheitsschlüsselschalter mit drei Positionen.

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Positionen des Schlüsselschalters

Der Schlüsselschalter an der Vorderseite steuert die Einschaltmodi des Systems. In der folgenden Tabelle ist die Funktion der verschiedenen Positionen des Schlüsselschalters beschrieben.

Schlüsselschalter- position 

Symbol 

Beschreibung 

Ein/Aus 

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In dieser Position können Sie das System mit dem Netzschalter ein- und ausschalten. Wenn sich das System aufgehängt hat und Sie den Netzschalter fünf Sekunden lang gedrückt halten, während sich der Schlüsselschalter in dieser Position befindet, wird die Hardware sofort ausgeschaltet. 

Gesperrt 

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In dieser Position ist der Netzschalter des Systems deaktiviert, und die Fronttüren sind verriegelt, so daß die Festplattenlaufwerke und die Netzteile nicht zugänglich sind. 

Im normalen Betrieb empfiehlt es sich, den Schlüsselschalter in die Position "Gesperrt" zu stellen. 

Standby 

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In dieser Position befindet sich das System im Standby-Modus. Die Stromversorgung der internen Systemkomponenten ist dabei ausgeschaltet, und die Netzteile befinden sich im Standby-Modus. Wenn sich der Schlüsselschalter in dieser Position befindet, ist der Netzschalter des Servers deaktiviert.

Status-LEDs des Systems

Die zwei Status-LEDs des Systems bestehen aus einer Betriebszustandsanzeige und einer Fehleranzeige. Die Betriebszustandsanzeige leuchtet stetig grün, wenn das System normal funktioniert. Die Fehleranzeige leuchtet, wenn am System ein Problem vorliegt. Damit jederzeit zu erkennen ist, ob am System ein Fehler vorliegt, leuchtet die Fehleranzeige nicht nur im normalen Betriebsmodus, sondern bleibt auch dann an, wenn das System mit dem Schlüsselschalter in den Standby-Modus geschaltet wird.

Wenn Sie das System zum ersten Mal einschalten, werden die LEDs einzeln ein- und ausgeschaltet, um zu prüfen, ob sie ordnungsgemäß funktionieren. Danach haben die LEDs die in der folgenden Tabelle beschriebene Funktion.

Name 

Symbol 

Beschreibung 

Ein/Betrieb 

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Diese grüne LED leuchtet stetig, wenn das System eingeschaltet ist.

Allgemeiner Fehler 

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Diese organgefarbene LED leuchtet stetig, wenn am System ein Fehler vorliegt (einschließlich Netzteilfehler).