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Sun Java Enterprise System 2003Q4 Installation Guide

Kapitel 7  
Installieren von Software im stillen Modus

Die stille Installation bietet sich für die Installation von Java Enterprise System auf mehreren Hosts mit ähnlichen Konfigurationen an. Für die stille Installation muss das Installationsprogramm einmal ausgeführt werden, damit die von Ihnen in einer Statusdatei angegebenen Werte erfasst werden können. Bei der Statusdatei mit Ihren Antworten handelt es sich um eine Liste mit Parametern. Jeder Parameter steht hierbei für eine Eingabeaufforderung oder ein Feld.

Im Anschluss können Sie das Installationsprogramm auf zahlreichen Hosts ausführen und hierbei dieselbe Statusdatei als Eingabe verwenden. Durch diesen Vorgang wird eine Konfiguration über mehrere Hosts in Ihrem Unternehmen hinweg propagiert.

Dieses Kapitel enthält die folgenden Abschnitte:


Schritte vor der Installation

Vor der Erstellung einer Statusdatei müssen Sie dieselben vor der Installation durchzuführenden Schritte wie bei einer interaktiven Installation ausführen. Ziehen Sie folgende Kapitel zurate, wenn Sie dies nicht bereits getan haben:


Richtlinien

Wenn Sie bereits viel Erfahrung im Umgang mit den Java Enterprise System-Komponenten gesammelt haben, sind Sie möglicherweise daran gewöhnt, Statusdateien manuell zu erstellen. Diese Methode kann bei der Installation, der Konfiguration oder dem Serverstart zu Problemen führen.

Halten Sie sich für die erfolgreiche stille Installation an folgende Richtlinien:


Erstellen einer Statusdatei

Zum Erstellen einer Statusdatei müssen Sie zunächst das Installationsprogramm ausführen. Verwenden Sie dafür entweder die grafische oder die textbasierte Oberfläche. Lesen Sie das zutreffende der folgenden Kapitel sorgfältig durch, bevor Sie das Installationsprogramm ausführen. Eine sorgfältige Vorbereitung ist für eine erfolgreiche Installation sehr wichtig.

Kapitel 5, „Installieren von Software über die grafische Oberfläche“

Kapitel 6, „Installieren von Software über die textbasierte Oberfläche“

    So erstellen Sie eine Statusdatei
  1. Wenn Sie die grafische Oberfläche des Installationsprogramms verwenden möchten, ermöglichen Sie den Zugriff auf Ihre Anzeige.
  2. Wenn Sie sich bei einem Remote-Computer anmelden oder den Befehl su verwenden, um sich als superuser auf einem lokalen Computer anzumelden, verwenden Sie den Befehl xhost auf dem lokalen Computer, um den Zugriff auf Ihre lokalen Anzeige zu ermöglichen. Mit folgendem Beispiel gewähren Sie beispielsweise allen Benutzern den Zugriff:

    xhost +

    Wenn Sie sich bei einem Remote-Computer anmelden, vergewissern Sie sich, dass die DISPLAY-Umgebungsvariable vorschriftsmäßig auf die lokale Anzeige eingestellt ist. Wenn die DISPLAY-Variable nicht vorschriftsmäßig eingestellt ist, wird das Installationsprogramm im textbasierten Modus ausgeführt. Wenn der Name des Computers beispielsweise myhost lautet:

    (C-Shell)    % setenv DISPLAY myhost:0.0
    (Korn-Shell)  $ DISPLAY=myhost:0.0

  3. Wenn Sie nicht als root angemeldet sind, melden Sie sich als „superuser“ an.
  4. Begeben Sie sich zu dem Verzeichnis, in dem sich das Installationsprogramm befindet.
  5. cd installationsprogrammverzeichnis

  6. Starten Sie das Installationsprogramm, und geben Sie hierbei einen Pfadnamen für die Statusdatei an. Das Format für den Befehl des Installationsprogramms sieht wie folgt aus:
  7. ./installer [-no] [-nodisplay] -saveState [statusdatei]

    Hierbei gilt Folgendes:

    -no

    Hindert das Installationsprogramm am Installieren von Software auf diesem Host.

    -nodisplay

    Startet das Installationsprogramm im textbasierten Modus. Wenn Sie diese Option nicht angeben, wird das Installationsprogramm im grafischen Modus gestartet.

    -saveState

    Weist das Installationsprogramm an, am durch statusdatei angegebenen Ort eine Statusdatei zu erstellen. Wenn die angegebene Datei nicht vorhanden ist, wird sie durch diesen Befehl erstellt.

    Falls Sie den Wert für statusdatei überspringen, schreibt das Installationsprogramm in die Standarddatei statefile.out.

    Sie können dieselbe Statusdatei in aufeinanderfolgenden Installationssitzungen angeben. Nach der ersten Installationssitzung wird .n an den Dateinamen angehängt. Bei n handelt es sich um eine Ganzzahl, die bei jeder Sitzung erhöht wird. Dabei wird mit Null (0) begonnen.

    statusdatei

    Gibt einen absoluten oder relativen Pfad für die erstellte Statusdatei an.

  8. Durchlaufen Sie die Seiten des Installationsprogramms, und befolgen Sie die unter „Installieren von Software über die grafische Oberfläche“ aufgeführten Anweisungen.
  9. Wenn Sie auf die Eingabeaufforderungen des Installationsprogramms reagieren, zeichnet es Ihre Eingaben in der Statusdatei auf. Nach Abschluss der Installation steht die Statusdatei im von Ihnen angegebenen Verzeichnis zur Verfügung.


Bearbeiten der Statusdatei

Bearbeiten Sie vor der Durchführung einer stillen Installation die Statusdatei, um sicherzustellen, dass lokale Parameter, wie Hostname, Domänenname, IP-Adresse und andere Einstellungen, für den Computer richtig sind, auf dem die Installation vorgenommen wird.

Möglicherweise müssen Sie auch den Statusdateischlüssel ändern, wenn Sie die Installation unter einem Betriebssystem beabsichtigen, das von dem abweicht, unter dem Sie die Statusdatei erstellt haben.

Bearbeiten lokaler Parameter

In der nachfolgenden Tabelle sind Parameter aufgelistet, die Sie möglicherweise bearbeiten müssen, je nachdem, welche Komponenten Sie installieren. Die zu bearbeitenden Parameter werden auch durch die Einrichtung Ihres Computers bestimmt. So befindet sich der Computer, auf dem Sie die Statusdatei erstellt haben, möglicherweise in derselben Domäne wie der Computer, auf dem Sie die Installation vornehmen.

Tabelle 7–1  Zu bearbeitende Statusdateiparameter 

Komponente

Parametername

Allgemeine Servereinstellungen

CMN_HOST_NAME

CMN_DOMAIN_NAME

CMN_IPADDRESS

Administration Server

ADMINSERV_DOMAIN

ADMINSERV_CONFIG_DIR_HOST

Directory Server

DS_SERVER_IDENTIFIER

CONFIG_DIR_HOST (wenn USE_EXISTING_CONFIG_DIR auf „1“ eingestellt ist)

USER_DIR_HOST (wenn USE_EXISTING_USER_DIR auf „1“ eingestellt ist)

Identity Server

IS_WS_HOST_NAME

IS_WS_INSTANCE_DIR (wenn Web Server der Webcontainer ist)

CONSOLE_HOST

SERVER_HOST

IS_DS_HOST

IS_DS_HOSTNAME

COOKIE_DOMAIN_LIST

Portal Server

SRA_SERVER_DOMIAN

SRA_GATEWAY_DOMAIN

SRA_GW_DOMAIN

SRA_GW_IPADDRESS

SRA_NLP_DOMAIN

SRA_NLP_IPADDRESS

SRA_RWP_DOMAIN

SRA_RWP_IPADDRESS

Portal Server, Secure Remote Access

SRA_GW_HOSTNAME

SRA_GW_SUBDOMAIN

SRA_NLP_HOSTNAME

SRA_NLP_SUBDOMAIN

SRA_RWP_HOSTNAME

SRA_RWP_SUBDOMAIN

SRA_SERVER_HOST

Web Server

WS_ADMIN_HOST

Eine Beschreibung der einzelnen Parameter finden Sie in Kapitel 3, „Zusammenstellung von Installations- und Konfigurations-Informationen“.

Erstellen einer für die Plattform geeigneten ID

Es ist nicht möglich, eine Statusdatei auf einem Computer zu erstellen, dessen Betriebssystem von dem auf dem Computer abweicht, auf dem Sie die Statusdatei ausführen. Für folgende drei Plattformen gibt es eine andere Art von Statusdatei-ID:

Es gibt zwei Methoden, die Statusdatei dahin gehend zu bearbeiten, dass sie auf einer Plattform ausgeführt werden kann, die von der abweicht, auf der sie erstellt wurde.

Erstellen einer Statusdatei-ID mithilfe des Installationsprogramms

Bei dieser Methode wird eine Statusdatei-ID erstellt, indem das Installationsprogramm auf der Plattform ausgeführt wird, auf der die stille Installation durchgeführt werden soll.

    So erstellen Sie eine Statusdatei-ID mithilfe des Installationsprogramms
  1. Wenn Sie nicht als root angemeldet sind, melden Sie sich als „superuser“ an.
  2. Begeben Sie sich zu dem Verzeichnis, in dem sich das Installationsprogramm befindet:
  3. cd installationsprogrammverzeichnis

  4. Führen Sie das Installationsprogramm mit der Option -id aus.
  5. ./installer -id

    Durch diesen Befehl wird eine verschlüsselte ID erstellt.

  6. Kopieren Sie die ID, und fügen Sie den Wert in die Statusdatei ein, wie den Wert für die Parameter STATE_BEGIN und STATE_DONE.

Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel einer Statusdatei-ID in einer Statusdatei:

[STATE_BEGIN Sun Java(tm) Enterprise System f31c7e86a64605bc5b9b629931a30b275a0eb447]

.

.

.

[STATE_DONE Sun Java(tm) Enterprise System f31c7e86a64605bc5b9b629931a30b275a0eb447]

Erstellen einer Statusdatei-ID mithilfe von plattformspezifischen Verteilungsdateien

Mit dieser Methode wird eine Statusdatei-ID mithilfe der Java Enterprise System-Verteilungsdateien für eine bestimmte Plattform erstellt. Die Java Enterprise System-Verteilungs-DVD enthält alle plattformspezifischen Verteilungen. Diese Methode funktioniert auch, wenn Sie eine einzelne plattformspezifische Verteilung heruntergeladen haben.

    So erstellen Sie eine Statusdatei-ID mithilfe von plattformspezifischen Verteilungsdateien
  1. Begeben Sie sich zum plattformspezifischen .install-Verzeichnis:
  2. cd plattform/.Install

    Hierbei kann es sich beim Wert plattform um Solaris_sparc oder Solaris_x86 handeln.

  3. Geben Sie zur Erstellung der ID für eine bestimmte Plattform die nachfolgenden Befehle ein:
    • Solaris 8: java -classpath . -D"wizard.idInfo" EntsysInstall8
    • Solaris 9: java -classpath . -D"wizard.idInfo" EntsysInstall9
    • Solaris x86: java -classpath . -D"wizard.idInfo" EntsysInstall9
    • Durch diesen Befehl wird eine verschlüsselte ID erstellt.

  4. Kopieren Sie die ID, und fügen Sie den Wert in die Statusdatei ein, wie den Wert für die Parameter STATE_BEGIN und STATE_DONE.
  5. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel einer Statusdatei-ID in einer Statusdatei:

    [STATE_BEGIN Sun Java(tm) Enterprise System f31c7e86a64605bc5b9b629931a30b275a0eb447]

    .

    .

    .

    [STATE_DONE Sun Java(tm) Enterprise System f31c7e86a64605bc5b9b629931a30b275a0eb447]


Ausführen des Installationsprogramms im stillen Modus

Führen Sie das Installationsprogramm auf dem Computer aus, der über dasselbe Betriebssystem verfügt wie der Computer, auf dem Sie die Statusdatei erstellt haben.

    So führen Sie das Installationsprogramm im stillen Modus aus
  1. Öffnen Sie auf dem Host, auf dem die Java Enterprise System-Komponenten installiert werden sollen, ein Terminal-Fenster.
  2. Wenn Sie nicht als root angemeldet sind, melden Sie sich als „superuser“ an.
  3. Begeben Sie sich zu dem Verzeichnis, in dem sich das Installationsprogramm befindet.
  4. cd installationsprogrammverzeichnis

  5. Starten Sie das Installationsprogramm mit folgenden Optionen:
  6. ./installer -nodisplay -noconsole -state statusdatei

    wobei

    -nodisplay

    Unterdrückt die grafische Anzeige.

    -noconsole

    Startet das Installationsprogramm im stillen Modus, und die Benutzeroberfläche wird unterdrückt.

    -state

    Verwendet die angegebene Statusdatei als Eingabe für eine stille Installation.

    statusdatei

    Gibt einen absoluten oder relativen Pfadnamen für eine Statusdatei an.

Die Ausführung kann geraume Zeit in Anspruch nehmen, abhängig von Anzahl und Typ der Komponenten, die Sie installieren. Während der Ausführung des Installationsprogramms können Sie den Fortschritt überwachen, indem Sie auf Änderungen im Installationsprotokoll achten.

    So überwachen Sie den Fortschritt einer im stillen Modus durchgeführten Installation
  1. Verwenden Sie in einem Terminal-Fenster den Befehl cd, um zum Verzeichnis mit der Protokolldatei zu wechseln.
  2. cd /var/sadm/install/logs

  3. Suchen Sie nach den Protokolldateien für die aktuelle Installation.
  4. Es gibt zwei Protokolldateien. Die gemeinsam genutzten Komponenten werden in einer früheren Installationsphase installiert, gefolgt von den verbleibenden Komponenten. Die Namen der beiden Protokolldateien basieren auf folgendem Format:

    Java_Shared_Component_Install.datumzeitstempel Java_Enterprise_System_install.Bdatumzeitstempel

    Die Variable zeitstempel steht für den Erstellungszeitpunkt des Protokolls. Sie weist das Format MMtthhmm auf, wobei Folgendes gilt:

    MM

    Gibt den Monat an.

    tt

    Gibt das Datum an.

    hh

    Gibt die Stunde an.

    mm

    Gibt die Minute an.

  5. Mithilfe des Befehls tail können Sie Meldungen anzeigen, während diese in die Protokolle geschrieben werden. Halten Sie sich hierbei an folgendes Format:
  6. tail -f name-der-protokolldatei


Weitere Schritte

Am Ende dieses Kapitels sollte der auf das Installationsprogramm bezogene Teil der Java Enterprise System-Installation abgeschlossen sein. Fahren Sie mit „Konfiguration nach der Installation und Start“ fort, um Anweisungen zur Konfiguration der Produktkomponenten für Ihre Systemumgebung zu erhalten.


Hinweis

Obwohl Sie während der Installation möglicherweise umfassende Konfigurationsaufgaben durchgeführt haben, sind für den Großteil der Produktkomponenten einige zusätzliche Konfigurationsschritte erforderlich. Lesen Sie die Konfigurationsanforderungen nach der Installation sorgfältig durch, bevor Sie mit anderen Aufgaben fortfahren.


Wenn Sie den anderen Administratoren in Ihrem Unternehmen ein Installations-Image zur Verfügung stellen möchten, lesen Sie unter „Einrichtungsanweisungen für Netzwerkinstallation“ nach.



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