In diesem Abschnitt finden Sie Richtlinien für das Analysieren und Identifizieren der Ursache von Problemen, die bei der Installation und Deinstallation von Java ES auftreten.
Dieses Kapitel umfasst die folgenden Unterabschnitte:
Prüfen der nach der Installation vorgenommenen Konfiguration
Überprüfen der installierten bzw. deinstallierten Produktkomponenten
Wenn bei der Installation oder Deinstallation ein Problem auftritt, sollten Sie zuerst in den Installationsprotokollen nach Informationen zu den entsprechenden Vorgängen suchen. Informations-, Warn- und Fehlermeldungen werden nach Vorgängen wie Benutzerauswahl, Paketänderungen und Installations- bzw. Deinstallationsschritten ausgegeben. Meldungen zur Installation, Deinstallation und Konfiguration während der Installation werden in Quellprotokolldateien gespeichert. Für jede Meldung werden Datum und Uhrzeit, Protokollebene, Modul-ID und der Meldungstext angezeigt. Passwörter sind nie enthalten.
Es gibt vier Arten von Protokolldateien, in denen Informationen zur Installation oder Deinstallation erfasst werden können:
Eine Zusammenfassung enthält eine allgemeine Beschreibung der Installation und Konfiguration.
Eine detaillierte Datei der Version A enthält Abschlussinformationen.
Eine detaillierte Datei der Version B enthält genauere Informationen zu den Meldungen.
Eine Debug-Datei enthält wichtige Informationen, falls die Installation fehlschlägt. Verwenden Sie die Debug-Datei, wenn in einer der anderen Protokolldateien ein Fehler angezeigt wird.
Die Protokollmeldungen werden in einem Standardformat von Sun namens Unified Logging Format (ULF) gespeichert. Wenn es Ihnen schwer fällt, ULF zu lesen, können Sie zum Anzeigen der Protokollmeldungen die Java ES-Protokollanzeige verwenden.
Quellprotokolldateien können in einem Texteditor bearbeitet werden. In der nachfolgenden Tabelle werden die Formate der Quellprotokolldateien aufgeführt.
Tabelle 9–1 Protokolldateiformate
Protokollierte Einheit |
Format des Protokolldateinamens |
---|---|
Installer |
Java_Enterprise_System_5_install.Azeitstempel |
Java_Enterprise_System_5_install.Bzeitstempel |
|
JavaES_Install_log.zeitstempel |
|
Java_Enterprise_System_5_Summary_Report_install. zeitstempel |
|
Deinstallationsprogramm |
Java_Enterprise_System_5_uninstall.Azeitstempel |
Java_Enterprise_System_5_uninstall.Bzeitstempel |
|
JavaES_UnInstall_log.zeitstempel |
|
Java_Enterprise_System_5_Summary_Report_uninstall. zeitstempel |
Bei der Deinstallation entfernt das Deinstallationsprogramm das Installationsprogramm, die Protokollanzeige und sich selbst. Die Quellprotokolldateien werden jedoch nicht entfernt und an folgenden Speicherorten gespeichert:
Solaris: /var/sadm/install/logs
Linux und HP-UX: /var/opt/sun/install/logs
Überprüfen Sie die Zusammenfassungsdatei. Beispiel:
Java_Enterprise_System5_Summary_Report_install. zeitstempel
Wenn ein Problem aufgetreten ist, ermitteln Sie, welche Komponente es verursacht hat. Überprüfen Sie, ob mehrere Probleme aufgetreten sind. Möglicherweise müssen Sie hierzu eines der beiden Detailprotokolle zurate ziehen.
Überprüfen Sie das Detailprotokoll. Beispiel:
JavaES_Install_log timestamp
Suchen Sie nach dem ersten Fehler oder der ersten aufgetretenen Warnmeldung und lösen Sie das entsprechende Problem. In einigen Fällen werden durch die Behebung eines Fehlers eine Reihe anderer Fehler behoben, zwischen denen kein Zusammenhang zu bestehen scheint.
In der Java ES-Protokollanzeige steht eine grafische Oberfläche zur Anzeige der ULF-Protokollmeldungen aus der Datei JavaES_Install_log.zeitstempel oder der Datei JavaES_UnInstall_log.zeitstempel zur Verfügung. Zeigen Sie eine Protokolldatei an, indem Sie auf der Hauptseite der Protokollanzeige im Menü “Datei„ auf “Öffnen„ klicken. Wenn die angegebene Datei bereits vorhanden ist oder nicht zur Bearbeitung geöffnet werden kann, tritt in der Protokollanzeige ein Fehler auf und Sie kehren zur Hauptseite der Protokollanzeige zurück. Eine solche Datei darf in dem Verzeichnis, das das Installationsprogramm zum Speichern von Quellprotokollen verwendet, nicht vorhanden sein.
Die Meldungen, die Ihre Filterkriterien erfüllen, werden in einer einzelnen Protokolltabelle angezeigt, wenn Sie auf die Schaltfläche “Suche„ klicken. Wenn die Protokolltabelle angezeigt wird, kann eine einzelne Zeile in der Protokolltabelle zur detaillierten Anzeige ausgewählt werden. Dies beinhaltet auch die Anzeige im mehrzeiligen Format.
Um die Protokollierung an Ihre Anforderungen anzupassen, geben Sie die Einstellungen und Suchkriterien auf der Hauptseite der Protokollanzeige an, nachdem Sie eine ULF-Protokolldatei ausgewählt haben. In den Anzeigeeinstellungen wird angegeben, in welcher Sprache die ausgewählten Elemente angezeigt werden sollen und welche Einschränkungen bei der Anzeige gefilterter Datensätze gelten sollen.
Sprache. Hiermit wird eine Sprache zur Übersetzung der angezeigten Meldungen ausgewählt. Die Standardsprache ist Englisch. Diese Liste wird durch die vom Installationsprogramm gespeicherten Übersetzungsressourcenbündel ausgefüllt. Wenn kein Ressourcenbündel angegeben wird, werden die Meldungen und die Oberfläche der Protokollanzeige in Englisch angezeigt.
Zeitstempel. Hiermit werden die Datensätze festgelegt, die gefiltert oder angezeigt werden sollen. Zur Auswahl stehen “Alle anzeigen„, “Aktuell„ und “Älteste„.
Alle anzeigen. Alle Daten werden gefiltert und angezeigt.
Aktuell. Alle Daten werden gefiltert und die neuesten Daten werden zuerst angezeigt.
Älteste. Alle Daten werden gefiltert und die ältesten Daten werden zuerst angezeigt.
Meldungen können auf drei Arten gefiltert werden, sodass die entsprechenden relevanten Meldungen angezeigt werden: nach Protokollebene, nach Protokollierung und nach Inhalt.
Protokollebene. Hiermit wird eine Protokollebene zum Filtern von Meldungen ausgewählt. Folgende Optionen stehen zur Auswahl: SCHWERWIEGEND, FEHLER, WARNUNG, INFO, CONFIG, GENAU, GENAUER und SEHR GENAU. Die Auswahl von SEHR GENAU entspricht der Auswahl aller Datensätze für die Anzeige. Wenn Sie eine Protokollebene auswählen, werden nur Meldungen der entsprechenden Ebene oder mit einem höheren Schweregrad angezeigt. Wenn Sie keine Meldungen einbeziehen möchten, die nicht genau die angegebene Protokollebene aufweisen, aktivieren Sie das Kontrollkästchen “Keine schwerwiegenderen Meldungen„.
Protokollierung. Hiermit wird der für die geöffnete Datei geltender Protokollierer oder kein Protokollierer ausgewählt. Ein Protokollierer (moduleID in einer ULF-Datei) zeigt an, welcher Teil des Installationsprogramms die Protokollmeldung schreibt. Die wichtigsten Protokollierer sind JAVAESConfig, JAVAESInstall oder JAVAESUninstall. Es werden nur die dem ausgewählten Protokollierer zugeordneten Meldungen angezeigt. Darüber hinaus können Protokollierer für Produktkomponenten angegeben werden. Beispiel: WebServerInstall, AccessManagerConfig, DirectoryServerUnInstall.
Inhalt. Wenn Sie eine Zeichenfolge, wie beispielsweise “configure„, in das Textfeld “Nur Einträge anzeigen mit„ eingeben, werden nur Meldungen angezeigt, in denen diese Zeichenfolge enthalten ist.
Hier einige typische Suchkriterien:
In dieser Datei nur Protokollmeldungen mit dem Status SCHWERWIEGEND anzeigen.
Nur Protokollmeldungen anzeigen, deren Protokollebene FEHLER oder eine höhere Ebene ist.
Nur Protokollmeldungen der Installation anzeigen, deren Protokollebene höher oder gleich FEHLER ist.
Nur die Protokollmeldungen für Ereignisse bei der Deinstallation anzeigen.
Da die Protokollanzeige im schreibgeschützten Modus läuft, können mehrere Benutzer die Protokollanzeige gleichzeitig ausführen.
Navigieren Sie in der Befehlszeile zum Speicherort der Protokollanzeige:
Solaris SPARC: /var/sadm/prod/SUNWentsys5i/Solaris_sparc
Solaris x86: /var/sadm/prod/SUNWentsys5i/Solaris_x86
Linux: /var/sadm/prod/sun-entsys5i/Linux_x86
HP-UX: /var/sadm/prod/sun-entsys5i/HPUX_PA-RISC
Starten Sie die Protokollanzeige.
./viewlog |
Die Hauptseite der Protokollanzeige wird angezeigt.
Wählen Sie im Menü “Datei„ eine Protokolldatei aus, die Sie anzeigen möchten.
Wenn die ausgewählte Datei nicht im Format ULF vorliegt, erhalten Sie eine Meldung, die besagt, dass die ausgewählte Datei nicht im Format ULF vorliegt und nicht ausgewählt werden kann. Mit der Protokollanzeige können nur ULF-Dateien angezeigt werden.
Wenn keine ULF-Protokolldateien verfügbar sind, wurde die Installation oder Deinstallation möglicherweise noch nicht abgeschlossen. Warten Sie einen Moment und versuchen Sie es erneut.
Wählen Sie für Ihr Szenario die Anzeigeeinstellungen und die Suchkriterien aus.
Klicken Sie auf “Suche„.
In der Protokolltabelle werden die Datensätze angezeigt, die mit Ihren Filterkriterien übereinstimmen.
Eine Reihe von Produktkomponenten weist auf dem Installationszeitpunkt basierend gegenseitige Abhängigkeiten auf. Probleme, die sich auf eine Produktkomponente auswirken, können sich auch auf andere Produktkomponenten auswirken. Zunächst sollten Sie sich mit den Informationen im Sun Java Enterprise System 5 Installation Planning Guide vertraut machen.
Sehen Sie in der Zusammenfassungsdatei und den Protokolldateien nach, ob bei zugehörigen Produkten ein Fehler aufgetreten ist. Diese Informationen geben möglicherweise Aufschluss darüber, welches Problem zuerst behoben werden sollte.
Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtigen Verbindungsinformationen angegeben haben. Beispiel:
Stimmen die Informationen, die Sie bei der Konfiguration von Directory Server angegeben haben, mit den Verzeichnisinformationen überein, die Sie für die Produktkomponenten angegeben haben, von denen Directory Server verwendet wird?
Stimmen die Access Manager-Informationen, die Sie für Portal Server oder Portal Server Secure Remote Access angegeben haben, mit den für Access Manager angegebenen Informationen überein?
Neben den Abhängigkeiten der Produktkomponenten untereinander sind einige Produktkomponenten vom Vorhandensein von Solaris-Paketen abhängig, die auf dem Host möglicherweise nicht installiert sind. Durch das Fehlen dieser Pakete kann es zu Installationsfehlern kommen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in den Versionshinweisen im Abschnitt “Softwareanforderungen„.
Wenn ein Problem beim Starten einer Produktkomponente auftritt, überprüfen Sie die Protokolldateien für die betreffende Produktkomponente. Eine Liste der Speicherorte vieler Protokolldateien für Produktkomponenten finden Sie unter Tipps zur Problembehebung bei Produktkomponenten.
Die nachfolgend aufgeführten Aspekte auf Hostebene können zu Installationsproblemen führen.
Updates. Haben Sie die empfohlenen Updates (Patches) angewendet?
Festplattenspeicher. Wie ist die Festplatte partitioniert, und auf welche Partitionen verweisen die Installationsverzeichnisse? Für die Installationsverzeichnisse /var/sadm und/etc/opt bzw. die nicht standardmäßigen Verzeichnisse, die Sie angeben, ist ausreichend Festplattenspeicher erforderlich.
Netzwerkports. Die Portnummer für die Java ES-Produktkomponenten werden bei der Konfiguration angegeben. Überprüfen Sie Folgendes:
Prüfen Sie die standardmäßigen Portnummern in der Datei /etc/services.
Vergleichen Sie anhand der Zusammenfassungsprotokolldatei Ihre Einstellungen mit den Standardeinstellungen. Ist Ihnen bei der Eingabe einer Portnummer ein Fehler unterlaufen oder haben Sie einen Server auf einen Port eingestellt, der normalerweise für einen anderen Server verwendet wird?
Verwenden Sie den Befehl netstat -a, um die aktuelle Portnutzung im System anzuzeigen. Haben Sie eine Portnummer zugewiesen, die bereits verwendet wurde?
IP-Adressen. Bei der Konfiguration geben Sie IP-Adressen an. Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtigen IP-Adressen eingegeben haben. Folgende Fragen gilt es zu klären:
Verfügt dieses System über mehrere Netzwerkschnittstellen, jede mit ihrer eigenen IP-Adresse?
Haben Sie bei einer Hochverfügbarkeitsinstallation die IP-Adresse des logischen Host oder die IP-Adresse eines Cluster-Knotens angegeben?
Wenn beim Starten von Produktkomponenten Probleme auftreten, überprüfen Sie, ob die in Kapitel 6, Durchführen der nach der Installation vorgesehenen Konfiguration beschriebenen Verfahren ordnungsgemäß befolgt wurden.
Gilt bei der Installation von DVD oder CD: Ist das Medium verschmutzt oder beschädigt? Verschmutzte Datenträger können zu Installationsproblemen führen.
Wenn Sie eine Produktkomponente installieren, die von Directory Server abhängig ist, kann es durch einen der folgenden Fehler zu Problemen kommen:
Sie haben eine falsche Benutzer-ID und ein falsches Passwort für Directory Server angegeben.
Sie haben einen falschen LDAP (Lightweight Directory Access Protocol)-Port angegeben.
Der Verbindungsaufbau mit Directory Server ist nicht möglich.
Die interaktiven Modi des Installationsprogramms prüfen während der Installation auf Directory Server-Konnektivität, der stille Modus des Installationsprogramms jedoch nicht. Wenn Sie eine stille Installation durchführen und Directory Server nicht verfügbar ist, kann es im Rahmen der Installation zu Problemen mit Access Manager oder Portal Server kommen.
Um das Überschreiben benutzerdefinierter Dateien, beispielsweise bearbeiteter Konfigurationsdateien, zu verhindern, kann Web Server nicht in einem Verzeichnis installiert werden, das Dateien enthält.
Wenn Sie eine Neuinstallation von Web Server durchführen, vergewissern Sie sich, dass die entsprechenden Verzeichnisse leer sind. Archivieren Sie anderenfalls die Dateien an einem anderen Ort und führen Sie die Installation erneut durch.
Im Installationsprogramm werden Sie aufgefordert, eine Anzahl an Passwörtern für Produktkomponenten anzugeben. Wenn Sie unterschiedliche Produktkomponenten auf unterschiedlichen Hosts installieren, muss sichergestellt sein, dass jeweils übereinstimmende Passwörter angegeben werden.
Zur Behebung von Passwortproblemen müssen Sie möglicherweise eine Deinstallation, gefolgt von einer erneuten Installation, durchführen. Wenn die Deinstallation fehlschlägt, lesen Sie die Informationen unter Installation schlägt wegen bei einer Deinstallation zurückgelassenen Dateien fehl.
Wenn Sie Produktkomponenten installiert haben und Probleme aufgetreten sind, sodass eine erneute Installation oder eine Deinstallation nicht möglich ist, überprüfen Sie die installierten Komponentenpakete mit dem Befehl pkginfo (Solaris), rpm (Linux) oder swlist (HP-UX). Vergleichen Sie die Ergebnisse mit den Java ES-Paketen, die in Kapitel Kapitel 5, Liste der installierbaren Pakete in Sun Java Enterprise System 5 Installationshandbuch für UNIX aufgelistet sind. Weitere Informationen zur Problembehebung finden Sie unter Installation schlägt wegen bei einer Deinstallation zurückgelassenen Dateien fehl.
Unter Solaris 9 und Solaris 10 können Sie hierzu auch die Produktregistrierung (Hilfsprogramm prodreg) verwenden, in der eine grafische Oberfläche zur Indizierung von Komponenten und den zugehörigen Paketen zur Verfügung steht, durch die die pkg-Hilfsprogramme ersetzt werden. Geben Sie zum Aufrufen der Produktregistrierung den Befehl prodreg in der Befehlszeile ein. Weitere Informationen finden Sie auf der prodreg(1)-Manpage.
Während der Deinstallation muss möglicherweise Adminstratorzugriff auf das Deinstallationsprogramm gewährt werden, wie unter Gewähren von Administratorzugriff für das Deinstallationsprogramm beschrieben.