In diesem Abschnitt werden die Plattform- und Performanceoptimierungen in diesem Release beschrieben. Mit diesen Funktionen können Oracle Solaris for SPARC- und x86-basierte Systeme optimiert werden, sodass die Performance verbessert wird. Außerdem bieten sie bessere Diagnosemöglichkeiten für Ihre Systeme.
Optimized Shared Memory (OSM) V2 fährt die SGA (System Global Area) einer Oracle Database 12c-Instanz schneller hoch. Die Oracle Database 12c-Instanz wird bei einer kleinen SGA zweimal so schnell und bei einer großen (28 TB) SGA 6,5-mal schneller hochgefahren. Die Zeiten für das Herunterfahren der Oracle Database sind ebenfalls nahezu doppelt so schnell bei einer kleinen SGA und 6-mal schneller bei einer großen SGA.
Anwendungen, die ihren eigenen Arbeitsspeicher aus Performancegründen sperren, werden wahrscheinlich noch bessere Start-, Stopp- und Neustartzeiten mit dem neuen OSM verzeichnen. Dies ist eine wesentliche Verbesserung gegenüber den früheren Shared Memory-Verfahren wie Intimate Shared Memory (ISM) und Dynamic Intimate Shared Memory (DISM).
Weitere Informationen zu der OSM-API finden Sie auf den Manpages coreadm(1M), proc(4) und pmap(1).
Mit dem dynamischen Trap-Trace auf Kernel-Ebene können Sie Informationen zu Trap-Aktivitäten in dem System ohne Ausfallzeit erfassen. Mit Trap-Trace können also die Auswirkungen auf ein Mindestmaß begrenzt werden. Sie können das Tracing dynamisch aktivieren und deaktivieren und können es nach Bedarf mit dem administrativen Systemtool ttrace konfigurieren. Dieses Tool stellt das dynamische Kernel Trap-Trace sowohl auf SPARC- als auch auf x86-Plattformen bereit.
Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage ttrace(1M).
Plattformfirmwareupdates für ausgewählte SPARC-Systeme sind zusätzlich zu den .zip-Dateidownloads über My Oracle Support jetzt auch im Oracle Solaris IPS-Support-Repository verfügbar. Bei Installation oder Updates des Firmwarepackages werden Dateien in /var/firmware/server-type gespeichert, ohne dass die Firmware des Servers automatisch upgedatet wird. Sie müssen weiterhin die manuellen Schritte laut Anweisungen in der README-Datei ausführen.
Verwenden Sie den folgenden Befehl, um die Firmwareupdatepackages für Ihre Plattform zu ermitteln:
# pkg list -af 'firmware/system/*'
Die Befehle pkg contents und pkg info liefern weitere Informationen zu den Packages für Ihre Plattform.
Beispiel: Das Gruppenpackage firmware/system/T5-4 installiert die Packages firmware/system/T5-4/sysfw9-4, firmware/system/T5-4/hbafw und firmware/system/T5-4/hwprogrammables. Der Befehl pkg info zeigt, dass das Package firmware/system/T5-4/sysfw9-5 Version 9.5.3 Patch 22270913 bereitstellt. Befolgen Sie zur Installation des Firmwareupdates die Anweisungen in /var/firmware/system/T5-4/sysfw9-5/p22270913_953/README.html. Wenn Sie das Firmwarepackage installiert haben, können Sie mit dem Befehl pkg update neuere Firmwareupdates herunterladen.
Weitere Informationen zu den Befehlen pkg list, pkg contents, pkg info, pkg install und pkg update finden Sie in Adding and Updating Software in Oracle Solaris 11.3. Weitere Informationen zu Firmwareupdates finden Sie unter Oracle ILOM Feature Updates and Release Notes Firmware Release 3.2.x.
Die Performance der gethrtime- und gettimeofday-Routinen, die Zeitwerte berechnen und melden, wurde auf der SPARC-(sun4v-)Plattform verbessert. Der Code dieser Routinen wurde umgestaltet und effizienter gemacht, sodass die Berechnungsperformance insgesamt wesentlich gesteigert wurde.
Weitere Informationen finden Sie auf den Manpages gethrtime(3C) und gettimeofday(3C).
Der alte NVIDIA-Grafiktreiber wurde jetzt auf Version 346.35 upgedatet und unterstützt die neuere Familie der NVIDIA-GPUs. Die Unterstützung älterer NVIDIA-Karten wird über die alten R340- oder R304-Treiber sichergestellt. Die Treiber sind im Repository als driver/graphics/nvidiaR340- und driver/graphics/nvidiaR304-Packages verfügbar.
Zur Installation des alten R340-Treibers verwenden Sie den folgenden Befehl:
$ sudo pkg install --reject driver/graphics/nvidia driver/graphics/nvidiaR340
Zur Installation des alten R304-Treibers verwenden Sie den folgenden Befehl:
$ sudo pkg install --reject driver/graphics/nvidia driver/graphics/nvidiaR304
Eine vollständige Liste der Unterstützung der alten GPU finden Sie in http://www.nvidia.com/object/IO_32667.html. Weitere Informationen finden Sie in der Datei /usr/share/doc/NVIDIA/README.txt.
Mit skalierbaren Lese-/Schreibsperren können Lese-/Schreibsperren wesentlich schneller angefordert werden, sodass die Performance von Anwendungen insbesondere auf größeren Systemen verbessert wird. Moderne Systeme verwenden das Design des nicht einheitlichen Speicherzugriffs (Non-Uniform Memory Access, NUMA), was zu einer erhöhten Disparität zwischen der Geschwindigkeit von Prozessoren und der Geschwindigkeit der Verbindung zu anderen Prozessoren führt.
Die Anwendungsperformance hängt in starkem Maße davon ab, wie effizient das Betriebssystem die Anwendung und die von ihr benötigten Daten auf denselben Knoten stellt (denselben Prozessor oder dieselbe Prozessorgruppe). Das Projekt der skalierbaren Lese-/Schreibsperren verteilt die Sperren und ist NUMA-fähig, damit eine angeforderte Sperre einfacher lokal für die Anwendung gesetzt werden kann, die sie verwendet. Durch die Sicherstellung, dass eine angeforderte Sperre lokal für die Anwendung bereitgestellt wird, wird die Kommunikation zwischen Knoten, die eine hohe Latenzzeit mit sich bringt, vermieden und die Anwendungsperformance verbessert.
Weitere Informationen finden Sie auf den Manpages pthread_rwlockattr_setpshared(3C) und pthread_rwlock_init(3C).
Oracle VTS (Validation Test Suite) ist ein umfassendes Hardwarediagnosetool zum Testen und Validieren der Konnektivität und Funktionalität der meisten Controller und Geräte auf Oracle-Plattformen. Jede Hardwarekomponente oder -funktion in einem System kann den Tests unterzogen werden. Das Tool unterstützt drei Typen von Benutzeroberflächen (UIs): eine grafische Benutzeroberfläche (GUI), eine terminalbasierte Benutzeroberfläche und eine Befehlszeilenschnittstelle (CLI).
Oracle VTS 7.0 Patchset 19.2 umfasst die folgenden wesentlichen Verbesserungen bei Prozessor-, Stromverbrauchs-, Datenträger- und Energieverwaltungsdiagnose:
Unterstützung für Intel Haswell-EP 18-Core CPU hinzugefügt
ramtest für höhere MCU-Bandbreite und Speicherleistung optimiert
VA-Generierungslogik für dtlbtest/apat-Subtest verbessert
diskmediatest geändert, um NVMe-Geräte und neue SAS3-HBAs zu identifizieren
diskmediatest für Unterstützung von gemischter Workload geändert
vtsk für Dump von LT-Daten geändert
Weitere Informationen finden Sie im VTS User Guide.
Oracle Solaris 11.3 unterstützt jetzt ein verzögertes Dumpverfahren zur Erfassung von System-Crash-Dumps. Dieser Prozess ist wesentlich schneller, weil der Dump im Speicher bleibt, bis das System neu gestartet wurde. Er kann den Dump in das Dateisystem schreiben und umgeht somit datenträgerbasierte Dumpgeräte vollständig.
Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage dumpadm(1M) und in Troubleshooting System Administration Issues in Oracle Solaris 11.3.
Oracle Solaris 11.3 umfasst ein neues physisches Speicherzuordnungsverfahren, von dem Anwendungen profitieren, insbesondere Datenbanken und Java-Anwendungen, wenn die Speicherbelastung des Systems hoch ist. Mit diesen Verfahren kann der Kernel die ZFS-ARC reduzieren und die Kernel-Seiten freigeben, sodass sie von anderen Prozessen verwendet werden können. Diese Verbesserung ist besonders relevant, wenn eine Anwendung auf einem System mit einer langen Betriebszeit gestartet oder neu gestartet wird.
Das kstat-Tool wurde um Unterstützung von IOMMU-(Input Output Memory Management Unit-)Statistiken erweitert und meldet jetzt auch folgende Statistiken:
Anzahl von erfolgreichen und nicht erfolgreichen Zuordnungen großer Seiten
Anzahl von DMA-Mappings. die für unterstützte Seitengrößen vorhanden sind, wie 4 K und 2 M.
Die Anzahl von IOTLB-Invalidierungen
Die Anzahl von Bind- und Unbind-DMA-Vorgängen
Die Zeit, die mit Bind- und Unbind-DMA-Vorgängen verbracht wurde
Die Dauer der aktiven Zuordnung von großen Seiten
Der Vergleich zwischen der Anzahl von Zuordnungen kleiner Seiten (4 K) und der Verwendung von im Voraus zugeordneten Seiten
Mit diesen Statistiken kann die Performance analysiert, die Auswirkung von DMA-Vorgängen auf das System sowie die Verwendung der Ressourcen bestimmt werden. Diese Erweiterung ist derzeit auf der x86-Plattform verfügbar. Weitere Informationen finden Sie auf der Manpage kstat(1M).