Übergang von Oracle® Solaris 10 zu Oracle Solaris 11.2

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Aktualisiert: Dezember 2014
 
 

Wichtigste Desktopfunktionen

    Die folgenden Features sind Schlüsselfeatures des Desktops in diesem Release:

  • Verbesserungen bei der Barrierefreiheit – Benutzer mit Behinderungen können ein breites Spektrum an Barrierefreiheitsfunktionen nutzen, einschließlich Orca, espeak und brltty. Diese Funktionen ersetzen gnopernicus und bieten eine bessere Text zu Sprache-Unterstützung. Die Dasher-Bildschirmtastatur wurde ebenfalls in diesem Release hinzugefügt.

    Das GNOME On-screen Keyboard-(GOK-)Programm, das in Oracle Solaris 10 verwendet wird, ist nicht mehr verfügbar. Verwenden Sie die Dasher-Anwendung als Ersatz für einige Benutzer.

  • Befehlsassistent – Sucht Befehlszeileninformationen in von Oracle Solaris verwaltetem Inhalt, wie Büchern und Manpages. Verwenden Sie das Dialogfeld "Zu Feld hinzufügen -> Befehlsassistent", um den Befehlsassistenten zu dem Desktop hinzuzufügen. Falls erforderlich installieren Sie das Package wie folgt:

    # pkg install cmdassist
  • Grafischer Anmeldemanager – Oracle Solaris 10 verwendet Common Desktop Environment (CDE) und dtlogin als Standardanmelde-GUI. Der grafische GNOME-Desktopmanager (GDM) ist auch in Oracle Solaris 10 verfügbar. In diesem Release ist GDM die einzige grafische Anmeldeoption.

    Außerdem wurde der GDM-Konfigurationsprozess wesentlich geändert. Weitere Informationen finden Sie in den Manpages gdm und console-kit-daemon . ConsoleKit-Konfigurationsfeatures werden zur Verwaltung von Mehrplatzumgebungen in diesem Release verwendet. Zur Lösung von Übergangsproblemen wird auf Probleme bei GNOME Desktop Manager verwiesen.

  • Multimedia-Unterstützung:

    • Brasero CD/DVD-Brenner – Mit dem Brasero CD/DVD-Brenner können Sie ein Projekt auf einem Datenträger erstellen, Dateien per Drag and Drop verschieben und die Daten dann brennen.

    • FreeDesktop GStreamer – Das FreeDesktop GStreamer-Modul ist ein Desktoptool, das Multimediaunterstützung bereitstellt. GStreamer verwendet eine Plug-in-Infrastruktur, die die Verwendung von zusätzlichen Mediaformaten ermöglicht.

    • gksu – Ist die grafische Version des sudo-Befehls. Beim Starten zeigt das Tool einen Prompt an, mit dem Sie ein zusätzliches Passwort zur Ausführung eines administrativen Tools eingeben können.

    • Multimedia-Formate – Die FLAC-, Speex-, Ogg Vorbis- und Theora-Mediaformate werden über die Verwendung von GStreamer-Plug-ins unterstützt. Oracle Solaris 11 stellt GStreamer 0.10 bereit, während Oracle Solaris 10 GStreamer 0.8 verwendet.

    • Open Sound System – Das Open Sound System-(OSS-)Framework verwaltet Audiogeräte und bietet bessere Audiounterstützung. Einige Audiogeräte, die früher unterstützt wurden, werden nicht mehr unterstützt. Programme, die die Sun Audio Device Architecture-(SADA-)Schnittstellen verwenden, werden weiterhin unterstützt. Wenn Ihr Audiogerät nicht ordnungsgemäß arbeitet, können Sie auf dem Desktop ein Dialogfeld starten, mit dem Sie wählen können, welches Audiogerät und welche GStreamer-Audio-I/O-Plug-ins verwendet werden sollen.

      $ /usr/bin/gstreamer-properties

      Dieses Programm umfasst auch eine Test-Schaltfläche, mit der Sie prüfen können, ob die Audioeinstellungen korrekt sind. Einige Audiokarten bieten mehr als ein Gerät an, beispielsweise eines für analoge und eines für digitale Audiokomponenten. Wenn Sie aktuell RealPlayer verwenden, müssen Sie zu den Multimediatools wechseln, die aktuell unterstützt werden.

    • PulseAudio-Soundserver – Der PulseAudio-Soundserver unterstützt die verbesserte Audiomischung. In dem Kombinationsfeld "/usr/bin/gnome-volume-control-Geräte" werden zusätzliche PulseAudio-Geräte angezeigt. Bei Verwendung in Desktop- und Notebook-PCs sollte die "OSS"-Geräteauswahl am besten geeignet sein. Um die beste Einstellung für die Audiohardware zu ermitteln, muss möglicherweise etwas experimentiert werden. Wenn es weiter zu Audioproblemen kommt, führen Sie den folgenden Befehl aus, um zu prüfen, ob die korrekten Standard-I/O-Audio-Plug-ins verwendet werden:

      $ /usr/bin/gstreamer-properties

      PulseAudio bietet außerdem CLI-Konfigurationsfunktionen: $HOME/.pulse und $HOME/.pulse-cookie. Weitere Einzelheiten finden Sie in pulseaudio (1) . Bei Systemen mit einer funktionierenden Audiokarte werden Sie feststellen, dass der /usr/bin/pulseaudio-Prozess für GNOME-Sitzungen ausgeführt wird. Rufen Sie http://www.freedesktop.org/wiki/Software/PulseAudio auf.

    • Andere Mediatools – Rhythmbox-Mediaplayer, Cheese-Foto-/Videotool, Ekiga-Videokonferenztool sind ebenfalls in diesem Release enthalten.

  • Netzwerkverwaltungs-GUI – Mit der Netzwerkverwaltungs-GUI (früher NWAM) können Sie Netzwerkverbindungen vom Desktop aus verwalten. Siehe Administering Network Configuration From the Desktop in Configuring and Administering Network Components in Oracle Solaris 11.2 .

  • Druckverwaltung – Ab Oracle Solaris 11 ist CUPS der Standarddruckservice, der den LP-Druckservice ersetzt, der in Oracle Solaris 10 verwendet wird. Solaris-Druckermanager ist in dem Desktop nicht mehr verfügbar. CUPS verfügt über einen Druckermanager, den Sie aus dem Desktop starten können, indem Sie "System -> Administration -> Druckermanager" wählen. Siehe Configuring and Managing Printing in Oracle Solaris 11.2 .

  • Wechselmedien – Oracle Solaris 11 umfasst verschiedene Verbesserungen bei Wechselmedien, einschließlich der Unterstützung der Erkennung von austauschbaren Geräten, Inhaltserkennung, Verwendbarkeit, Sicherheit und Performance über alle Schichten des Softwarestacks hinweg, von Gerätetreibern bis zur GUI. Mit der Auswerftaste auf dem Bedienfeld eines CD-/DVD-Laufwerks können Sie eine CD auswerfen, selbst wenn sie eingebunden ist. Der Nautilus-Dateimanager registriert automatisch, wenn externe Festplattenlaufwerke oder Flashkarten eingeführt werden.

    Die Funktionen des vold-Daemons und des volcheck-Befehls werden von der Hardware Abstraction Layer (HAL) über die Befehle rmvolmgr und gvfs-hal-volume-monitor ausgeführt, die HAL-fähig sind. Siehe rmvolmgr(1M).

  • Seahorse – GnuPG wird in diesem Release unterstützt. Die Seahorse-Anwendung verwaltet Verschlüsselungsschlüssel und Passwörter in gnome-keyring. Seahorse ersetzt außerdem den gnome-keyring-manager zur Verwaltung von SSH- und GnuPG-Schlüsseln.

  • Trusted Extensions-(GNOME-)Desktop – In diesem Release wird das Trusted Extensions-Feature von Oracle Solaris nur im Oracle Solaris Desktop (GNOME 2.30) unterstützt. In Oracle Solaris 10 wird diese Funktion in CDE und dem GNOME-Desktop unterstützt. In Solaris 8 ist diese Unterstützung auf CDE begrenzt.

    Diese Version des Trusted Extensions-Desktop umfasst signifikante Änderungen, die Verwendbarkeit, Robustheit und Funktionalität verbessern, einschließlich Verbesserungen bei Zonen und Rechteprofilen. Beispiel: Die txzonemgr-GUI wurde wesentlich verbessert. Mit diesem Tool können Sie die meisten Aspekte von Trusted Extensions verwalten. Wenn Sie aktuell Trusted CDE verwenden, müssen Sie zu der aktuell unterstützten Version des Produkts migrieren.

  • Zeitschieberegler – Verwaltet ZFS-Schnappschüsse. Mit diesem Tool können Sie regelmäßig Backups von Daten erstellen, indem Sie zeitlich festgelegte ZFS-Snapshots erstellen.

  • Virtuelle Konsolenterminals– Sie können zwischen einer X-Sitzung und einem virtuellen Konsolenterminal wechseln. Dieser Service ist standardmäßig aktiviert. Um zwischen Sitzungen zu wechseln, verwenden Sie die Tastenkombination Alt + Strg + F#. Beispiel: Um zuvt2 zu wechseln, drücken Sie Alt + Strg + F2. Sie können auch grafische VT-Sitzungen erstellen und dann mit dem User Switcher-Applet zwischen diesen Sitzungen wechseln. Um das Applet dem Desktop hinzuzufügen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bildschirm und wählen die Option "Zu Bildschirm hinzufügen..." Um zu einer neuen oder anderen grafischen Anmeldesitzung zu wechseln, klicken Sie auf das Applet und wählen "Benutzer wechseln".

  • Webbrowser und E-Mail – Die Firefox- und Thunderbird-Anwendungen werden unterstützt.