Übergang von Oracle® Solaris 10 zu Oracle Solaris 11.2

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Aktualisiert: Dezember 2014
 
 

Vergleichen des Oracle Solaris 10-Netzwerkprotokollstacks mit dem Oracle Solaris 11-Netzwerkprotokollstack

In früheren Oracle Solaris-Implementierungen des Netzwerkprotokollstacks wurden Schnittstellen und Links in der Softwareschicht in den Geräten in der Hardwareschicht generiert. Genauer gesagt hatte eine Hardwaregeräteinstanz in der Hardwareschicht eine entsprechende Verbindung in der Datenverbindungsschicht und eine konfigurierte Schnittstelle in der Schnittstellenschicht. Diese Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen dem Netzwerkgerät, dessen Datenverbindung und dessen IP-Schnittstelle wird in der folgenden Abbildung dargestellt.

Abbildung 7-1  Oracle Solaris 10-Netzwerkprotokollstack mit Netzwerkgeräten, Links und Schnittstellen

image:Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen Hardwaregeräten, Links und IP-Schnittstellen.

    Für die Oracle Solaris 10-Implementierung gelten folgende Einschränkungen:

  • Die Eins-zu-Eins-Beziehung, die das Gerät, die Datenverbindung und die Schnittstelle bindet, bedeutet, dass die Netzwerkkonfiguration von der Hardwarekonfiguration und auch der Netzwerktopologie abhängt. Somit muss die Schnittstelle neu konfiguriert werden, wenn Änderungen in der Hardwareschicht implementiert werden, wie Austausch der NIC oder Änderung der Netzwerktopologie.

  • Virtuelle Geräte werden in der Datenverbindungsschicht nur begrenzt unterstützt. Nur Linkaggregationen werden in Oracle Solaris 10 unterstützt.

  • Der Befehl ifconfig verwaltet logische Schnittstellennamen, wobei jede logische Schnittstelle einer IP-Adresse in der Schnittstelle entspricht. Es ist nicht immer offensichtlich, welche verwalteten Funktionen für die Schnittstelle und welche Funktionen für individuelle Adressen angewendet werden.

In Oracle Solaris 11 bleibt die Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen Hardware, Datenverbindung und Schnittstellenschichten bestehen, wie in der folgenden Abbildung dargestellt. Die Softwareschicht ist jedoch von der Hardwareschicht entkoppelt. Durch diese Trennung ist die Netzwerkkonfiguration in der Softwareschicht nicht mehr an den Chipsatz oder die Netzwerktopologie in der Hardwareschicht gebunden.

Abbildung 7-2  Oracle Solaris 11-Netzwerkprotokollstack mit Geräten, Links und Schnittstellen

image:Abbildung, die die Implementierung des Netzwerkprotokollstacks in Oracle Solaris 11 darstellt.

    Die Änderungen, die in Oracle Solaris 11 implementiert werden, machen die Netzwerkverwaltung in folgenden Bereichen einfacher:

  • Die Netzwerkkonfiguration ist von Änderungen isoliert, die in der Hardwareschicht vorgenommen werden können. Link- und Schnittstellenkonfigurationen werden beibehalten, selbst wenn die zugrundeliegende Hardware entfernt wird. Diese Konfigurationen können dann erneut für Ersatz-NICs angewendet werden, vorausgesetzt, die beiden NICs weisen denselben Typ auf.

  • Diese Trennung der Netzwerkkonfiguration von der Konfiguration der Netzwerkhardware ermöglicht auch die Verwendung von benutzerdefinierten Namen in der Datenverbindungsschicht.

  • Mit der Abstraktion der Datenverbindungsschicht werden mehrere Netzwerkabstraktionen oder -konfigurationen, wie virtuelle lokale Netze (VLANs), virtuelle Netzwerkkarten (VNICs), physische Geräte, Linkaggregationen und IP-Tunnel in einer allgemeinen administrativen Entity zusammengefasst, der Datenverbindung.

Weitere Informationen zur Verwaltung der Netzwerkfunktionen in dem Oracle Solaris-Netzwerkprotokollstack finden Sie unter Network Administration Within the Oracle Solaris Network Protocol Stack in Strategies for Network Administration in Oracle Solaris 11.2 .