Übergang von Oracle® Solaris 10 zu Oracle Solaris 11.2

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Aktualisiert: Dezember 2014
 
 

Änderungen bei Benutzerumgebungsfunktionen

    Beachten Sie die folgenden Änderungen bei Benutzerumgebungsfunktionen und Befehlsänderungen:

  • Hinzufügen von /var/user/$USER – Ab Oracle Solaris 11.1 wird bei der Anmeldung eines Benutzers und der erfolgreichen Authentifizierung mit dem Modul pam_unix_cred ein Verzeichnis /var/user/$USER explizit erstellt, wenn es nicht bereits vorhanden ist. In diesem Verzeichnis können Anwendungen persistente Daten, die mit einem bestimmten Benutzer verknüpft sind, in dem Hostsystem speichern. Das Verzeichnis /var/user/$USER wird beim anfänglichen Festlegen von Zugangsdaten sowie bei der zweiten Authentifizierung nach einem Benutzerwechsel mit den Befehlen su, ssh, rlogin und telnet erstellt. Das Verzeichnis /var/user/$USER muss nicht verwaltet werden. Benutzer müssen jedoch wissen, wie das Verzeichnis erstellt wird, müssen seine Funktion kennen und wissen, dass es in dem Verzeichnis /var sichtbar ist.

  • Befehlsverzeichnisse – Administrationsbefehle, die vorher in /sbin gespeichert waren, wurden nach /usr/sbin verschoben. Außerdem wurde das Verzeichnis /sbin durch einen symbolischen Link /sbin -> /usr/sbin ersetzt.

  • Änderungen bei Standardanmelde- und anderen Shells - In Oracle Solaris 10 ist die Standardskriptingshell (/bin/sh) die Bourne-Shell. Ab Oracle Solaris 11 ist /bin/sh die Korn-Shell (ksh93) und die interaktive Standardshell ist die Bourne-again-Shell (bash). Wenn sie als Anmeldeshell verwendet wird, ruft bash Konfigurationsinformationen aus der ersten Instanz der Datei .bash_profile, .bash_login oder .profile ab.

      Beachten Sie die folgenden zusätzlichen Änderungen:

    • Die Legacy Bourne-Shell ist als /usr/sunos/bin/sh verfügbar.

    • Die Legacy-Shell ksh88 ist als /usr/sunos/bin/ksh im Package shell/ksh88 verfügbar.

    • Kompatibilitätsinformationen zur Korn-Shell sind in /usr/share/doc/ksh/COMPATIBILITY verfügbar.

  • Standardbenutzerpfad und PATH-Umgebungsvariable – Der Standardbenutzerpfad ist /usr/bin. Der Standardpfad für die Root-Rolle ist /usr/bin:/usr/sbin. Die Standard-PATH-Umgebungsvariable für bash ist /usr/bin:/usr/sbin

  • Verzeichnisse der Entwicklertools – Entwicklertools, die vorher in /usr/ccs/bin gespeichert waren, wurden nach /usr/bin verschoben. Das Verzeichnis /usr/ccs/bin wird durch einen symbolischen Link /usr/ccs/bin -> /usr/bin ersetzt.

  • Editoränderungen – Die vi-Editorfamilie, einschließlich /usr/bin/vi, /usr/bin/view und /usr/bin/ex, stellt Links zu der vim Open Source-Implementierung des vi-Editors dar. Die herkömmlichen SunOS-Versionen dieser Befehle sind in /usr/sunos/bin/ verfügbar.

  • Dateiverzeichnisse – Dateien, die vorher im Verzeichnis /usr/sfw gespeichert waren, sind jetzt in /usr/bin gespeichert.

  • Java-Version – Java 7 ist die Standard-Java-Version in diesem Release. Java 7 umfasst verschiedene Funktions-, Sicherheits- und Performanceverbesserungen für Oracle Solaris, einschließlich dem neuen OracleUcrypto-Provider, der auf SPARC T4-Plattformen direkt auf die zugrundeliegenden nativen (On-Chip) T4-Verschlüsselungsfunktionen zugreift und maximale Performance bei Minimierung der CPU-Belastung bietet. Weitere Einzelheiten finden Sie unter http://www.oracle.com/technetwork/java/javase/compatibility-417013.html.

    Führen Sie den folgenden Befehl aus, um die Standardversion in Java 7 zu ändern:

    # pkg set-mediator -V 1.7 java

    Hinweis -  Wenn Sie Java 8 installieren, wird es zu Ihrer Java-Standardversion, es sei denn, Sie führen den Befehl pkg set-mediator wie im vorherigen Beispiel dargestellt aus. Weitere Informationen finden Sie in Java-Empfehlungen in Oracle Solaris 11.2 – Versionshinweise .
  • MANPATH-Variable – Die MANPATH-Umgebungsvariable ist nicht mehr erforderlich.

    Der Befehl man bestimmt den entsprechenden MANPATH, basierend auf der Einstellung der PATH-Umgebungsvariable.